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Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]; Gritzner, Maximilian [Oth.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,4): Der Adel der Fürstenthümer Reuß — Nürnberg, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.25002#0017
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DER ADEL DER FÜRSTENTÜMER REUSS.

11

Voss. (Taf. 8).

Diese, in Sachsen-Meiningen und dem F. Reuss-Schleiz
blühende Familie erkennt als ihren gemeinschaftlichen
Stammvater den Kgl. Preuss. Generalmajor und Chef eines
Regiments zu Fuss, Carl v. Voss (geboren zu Hamm in
Westfalen am 11. März 1726, gestorben zu Quedlinburg
am 20. Juni 1804) an.

Dieselbe stammt wahrscheinlich von der Familie v
Voss in der Grafschaft Mark, welche im s. Schilde 8
Schrägrechtsbalken führte, ah. Näheres ist unbekannt.

Das von ihm geführte und noch jetzt gebräuchliche
Wappen zeigt im 4$ Felde 2 g. erniedrigte Zwillings-
Schrägrechtsbalken, begleitet oben von 8 g. sechsstrahli-
gen (alias 8strahligen) Sternen nach der Theilung.

Aus dem gekrönten Helme wächst ein nat. Fuchs
mit erhobener Ruthe.

Decken: g.

So nach Angabe aus der Familie; ich finde indess
mehrere Siegel, welche die Zwillingsbalken erhöht und die
Sterne unter ihnen zeigen.

Waldungen, Jaehriug, Edle von, (Taf, 8).

Diese Familie hat im J. 1664 den Reichsadelstand in
Person eines gewissen Jaehring mit dem Prädikat „Edle
v. Waldungen“ erhalten.

Wappen: In S. ein r. Balken, begleitet oben von
achtstralüigem g. Stern, unten von 2 balkenweis gestell-
ten r. Rosen mit gr. Kelchblättern.

Auf dem gekr. Helme der Stern zwischen 2 s. Büf-
felhömern je mit r. Spange.

Decken: r. s.

1811 ff stand ein Oberforstmeister v. Waldungen in
F. Reuss-Greiz’schen Diensten.

Watzdorf. (Taf. 8).

Voigtländische uradelige Familie, aus welcher ein
Zweig 1719 den Reichsgrafen-, ein anderer den Freiherren-
stand erhalten hat.

Wappen: Gespalten von G. u.

Auf dem ungekr. Helme 2, je in der Mündung mit
einer, aussen mit je 3 gr. Pfaufedern besteckte Büffel-
hörnern, — g.

Decken: 4A g.

Ein Freiherr (?) v. Watzdorf war 1811 F. Reuss-
Greiz’scher Kammerjunker und Hauptmann.

Wiese. (Taf. 8).

Altes meissnisches und Lausitzer Adelsgeschlecht,

was anscheinend sorbischem Blute entstammt ist und auch
in Schlesien sich ausgebreitet hat.

Wappen: In B. ein in 2 Reihen nach der Theilung
r. s. geweckter Schrägrechtsbalken.

Auf dem gekr. Helme 3 Straussfedern b. s. r.

Decken: b. s. — r. s.

Ein Zweig der Familie erlangte 1719 den Freiherren-
stand, ist aber erloschen. Die Schlesische Linie führt den
Beinamen Kayserswaldau von einem ihr gehörigen Gute K.

Ein von Wiese war 1811 ff. Vizekanzler des F.
Reuss j. L.

Wunsch, Freiherren. (Taf. 8).

Se. Durchlaucht Herr Heinrich LXH. Fürst von Reuss-
Schleiz erhob d. d. 31. Mai 1846 den August Ludwig
Wunsch in Dresden, Rittergutsbesitzer in der sächs. Ober-
lausitz, in den erblichen freiherrlichen Adelstand.

Wappen: Geviertet.

I. : in G. ein vorwärtsgekehrt wachsender, eisenge-
harnischter Ritter mit gespreizten Schenkeln, 3 r. Strauss-
federn (abhängend) auf der Sturmhaube, die Linke in der
Seite, in der erhobenen Rechten einen gr. Stengel mit 3

r. Rosen haltend.

II. u. III.: in R. 2 g. Balken.

IV.: in G. ein schwebender, gebogener, rechtsgekehr-
ter eisengeharnischter Arm, ein dergl. Schwert schwingend.

Auf dem Schilde die Freiherrenkrone.

(Helme nicht verliehen).

Schildhalter: 2 widersehende g. Greifen'mit er-
hobenem Schweif und Flug.

Ziegeuhierd. (Taf. 8).

Der Adoptivsohn des Kursächs. Kammerraths und F.
Reussischen Landschaftsdirektors Johann Ferdinands von
Z. (der aus einer alten Voigtländischen Familie stammte)
nämlich: Friedrich Theodor Köpke erhielt d. d. Wien
7. Sept. 1802 unter dem Namen v. Z. den Reichsadelstand,
da die ihm d. d, 22. Oct. 1798 vom F. von Schwarzburg
bereits ertheilte Standeserhöhung als nicht vollgültig be-
trachtet wurde.

Wappen: Im g.-bord. b. Schilde eine aufgerichtete

s. Ziege.

Dieselbe wachsend auf dem gekr. Helme.

Decken: b. s. — b. g.

Die Familie ist im Fürstenthum Reuss-Schleiz an-
gesessen.
 
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