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Siebmacher, Johann [Begr.]; Gritzner, Maximilian [Bearb.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,5): Die Wappen des Württemberger Adels — Nürnberg, 1857

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https://doi.org/10.11588/diglit.25003#0012
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4

WÜRTTEMBERGISCHER ADEL. GRAFEN.

Scheler (Tafel 4.)
geadelt 1717, wiirtt. Grafen 1812.

Wappen: Getheilt von G-, B. und R. Oben liegend
eine 44 Hirschstange die Zinken aufwärts (Gnadenwappen
von Württemberg). Im b. Plaze liegend eine g. Rose mit
ebensolchem Stiel und Blättern. Unten ebenfalls liegend
ein s. Schwert mit g. Griff.

Zwei Helme: I. die Hirschstange stehend, II. das
Schwert ebenso.

Decken: rechts 4t und g., links r. und g.

Schil d ha lt-e r: zwei g. Löwen.

Sciienk (Tafel 4.)

von Ca s t e 1 - D i s ch i n g en , turniergenossener schwäbi-
scher Uradel, im Mannsstamm erloschen.

Beschreibung des Wappens siehe bayr. Adel S. 20.
Vorliegendes Wappen ist nach Dorst württb. Wappenbuch
und weicht in einigen Kleinigkeiten von dem Tafel 14 des
bayr. Adels gegebenen, ab.

Secfeendorf (Tafel 4 )

fränkischer turniergenossener Uradel. Derselben Linie
wie die in Bayern eingetragenen. Weitere Notizen und
Beschreibung des Wappens siehe bayr. Adel S. 20.

Soden, (Tafel 4 )

Der k. bayr. Oberforstmeister Graf Julius v. S. ist Besi-
zer des Rittergutes Neidenfels im Jagstkreis des König-
reichs Württemberg.

Genealog. Notiz und Beschreibung des Wappens siehe
bayr. Adel S. 21. Das Geschlecht findet sich auch noch
unter dem Dienstadel des Königreichs. Siehe unten bei
den Freiherrn.

Sontiteim (Tafel 4.)

Wappen: In G. drei übereinander liegende 44 Hirsch-
slangen, die Zinken aufwärts, über den ganzen Schild ein
nach Rechts absteigender r. Balken. Auf dem Helm mit
rechts 44, g-, links 44, s. Decken: ein 44 Flug mit
einem nach links absteigenden s. Balken.

Schildhalter: zwei r. Hirsche

Diess Wappen ist nicht nur äusserlich als ein geschmak-
voll arrangiries, sondern auch nach Innen als ein heral-
disch gelungenes zu betrachten. Es hat nemlich im Schilde
das württembergische Stammwappen, darüber den Bastard-
balken gezogen (die Graf v. S. sind Bastarden von Würt-
temberg); auf dem Helm aber nach heraldischer Sitte
der Bastarden ein von dem Kleinod des Vaters und resp.
Stammwappens abweichendes Helmkleinod.

Die württemb. Hirsche in veränderten Farben können
ebenfalls als Beizeichen betrachtet werden.

Stadion (Tafel 4 )

schon sehr frühe in Schwaben. Walther de Stadegun
kommt zuerst 1270 urkundlich vor. ln Württemberg ist
standesherrlicher Personalist Graf Karl F’riedr. v. St.-
Thannhausen.

Stammwappen: In 44 übereinander gestürzt drei g.
Wolfsangeln. Auf dem Helm ein 44, g.-gestreiftes Kis-
sen, darauf eine g. Wolfsangel liegend, am Ring mit einem
Pfauenbusch besteckt. Decken: 44 und g.

Das gräfliche Wappen ist blasonirt beim bayr. Adel
S. 21, woselbst auch weitere genalog. Notizen zu finden.

Taube. (Tafel 4.)

Kaiser Leopold I. erhob aus »eigener Bewegung den Rein-
hard Dietrich Freiherrn v. T., kursächs. Geheimrath und
Kanzler s. d. Neustadt 25. Juni 1676 in den Reichsgrafen-
stand *).

Wappen: getheilt und zweimal gespalten mit Mitlel-
schild (Stamm wappen — in G. ein ausgerissener Lin-
den-Baum mit zwei gr. Blättern). 1. und 6. in 44 ein gekr.
g. Löwe. 2. im S. drei 44 Kleeblätter, 2.1, mit den Stengeln
zusammengestossen. 3. und 4. im S. drei, 2.1, r. Rosen mit
g. Saamen, und 5. in R. ein s. Schrägbalken.

Vier Helme: 1. ein geschlossener s Flug mit den
drei 44 Kleeblättern belegt, 11. ein gekrönter 44 Adler
ein fliegendes g. Banner haltend, III. ein Pfauenbusch auf
jeder Seite ein s. Ast mit einem gr. Blättlein und IV. zwei r.

*) Nach handschriftlichen Nachrichten von Seite des k. sächs. Le-
gationsraths Hr. v. Carlowitz in Dresden ist mit den Enkeln dieses
Reinhard Dietrich die gräfliche Linie wieder erloschen. Die in Würt-
temberg bedienstete Familie führt jedoch gleiches Wappen mit dem
im Diplome v. J. 1676 ertheilten.

Scheiben, mit s. Schrägbalken belegt, dazwischen ein Busch
von r. und s. Federn *).

Die Decken sind bei I. und II. 44 und g., bei III.
und IV. r. und s.

Das hier beschriebene und auf der Tafel abgebildete
Wappen ist genau nach der Blasonirung im Grafenbrief,
in dem unten angeführten Manuscript. Ich finde in Tyroffs
württemb. Wappenbuch IV. 4. die Helme verwechselt
und der IV. insbesondere noch mit etwas verändertem
Kleinod. Bei Siebmacher II. Suppl, 3. findet es sich blo*
mit dem Herzschild ohne Helm.

Siehe auch die Freiherrn v; Taube, unten und beim
bayr. Adel S. 60, Tafel 64.

Törrivtj^ (Tafel 4.)

-Gutenzell standesherrlich begütert mit Gutenzell im
Donaukreis. Das Haupt der Familie ist »Erlaucht.«

Beschreibung des Wappens und genalog. Notizen siehe
bayr. Adel S.23. Die Farben der Decken sind hier berichtigt.

Ich gebe hier ausserdem zur Ergänzung noch das Slam m-
wappen des Geschlechts nach einem alten Originale.
UexlisiSI- (Tafel 4.)

Gyllenband, ritterschaftlich begütert mit einem Anlheil
an Hengstfeld.

Genealogische Notiz, Beschreibung des Wappens siehe
nassauischer Adel S. 4.

UatruH (Tafel 5.)

Reichs-Grafen 1745.

Wappen: Geviertet mit g. Herzschild, darin ein gekr.
r. Löwe (Stammwappen). 1. und 4. aus dem innern Rand
hervorwachsend ein gekr. halber s. Adler. 2. und 3. von
R. und 44 gespalten.

Drei Helme: I. ein gekr. s. Adler, II. drei Federn

r. , g., r. III. ein s. Würfel mit fünf Augen zwischen zwei
Hörnern 44, r.

Decken: I. r. s., II. r., g., III. 44, r.
Schildhalter: Zwei gekrönte Löwen.

VFairfbott- (Tafel 5.)

Bassenheim, standesherrlich begütert mit Heggbach im
Donaukreis.

Genealogische Notizen und Beschreibung des Wappens
siehe: nassauischen Adel S. 1 und bayrischen Adel S. 5.

Wt&äileek.- (Tafel 5.)

Pyrmont, desselben Stammes, wie das souveraine Für-
stenhaus YVaideck (Siehe dieses Werkes 1. Band 1. Abth.
S 47., Taf. 107 und 108). ln Württemberg standesherrlich
begütert mit einem Anlheil an Limpurg-Waldeck-Oberroth
im Jagstkreis. Dem Haupt der Familie gebührt der Titel:
»Erlaucht.«

Wappen: In G. ein achlstrahliger 44 Stern. Auf dem
Heim ein offener Flug, jeder Theil mit dem 44 Stern
belegt. Decken: 44 und g.

Zegigielisa (Tafel 5.)

mecklenburgischer Uradel. Ein Glied (Johann Melchior
v. Z.) der Familie kam im vorig. Jahrhundert in würt-
temb. Dienste, und wurde 1192 in den Reichsgrafenstand
erhoben. Dessen Nachkommen verlieh der Kurfürst von
Württemberg am 25. Febr. 1803 die Reichs-Erb-Panner-
Würde im Königreich und gab dazu als Mannsiehen die
Rittergüter Aschhausen und Buchhof. Gegenwärtig ist
Graf Joh. Friedrich Traugolt Reichs-Erb-Panner.

Wappen: Gespalten von 44 und B. Vorne schrägge-
stellt das Reichs-Erz-Pauner (eigentlich des h. r. Reichs
Sturmfahne. Siehe hierüber 1. Band S. 23 Taf. 39) hin-
ten ein abgehauener s. Eselsrumpf (Derselbe wird jezt
gewöhnlich n. Farbe gemalt, aber irrig, denn nicht nur
dass aite Abbildungen ihn s. zeigen, und eine n. Farbe
in unserem Sinn in der alten Heraldik nicht bestand, so
könnten schon die Decken, weiche auch jezt noch b. und

s. sind uns beweisen, dass das Wappenbild ursprünglich
der Kopf eines weisjs en Esels war). Auf dem heim der
Kopf des Esels nach vorne.

Decken: rechts 44, g-, links b , s.

Schildhal ter: zwei s. Schwäne.

*) Alle diese Stücke sind aus dem Wappen der v. Carlo witz,
durch die Mutter des Gegraften, welche eine aus diesem Geschleckte
war, hineingekommen, doch sind in dem Feld mit dem Schragbalken
die Farben verkehrt. Siehe die v. Carlowitz unter dem sächs. Adel.

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