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Siede, Johann Christian; Müller, Johann Gottwerth
Meine Geschichte ehʹ ich gebohren wurde: Eine anständige Posse vom Mann im grauen Rocke — Berlin, 1795 [VD18 10189378]

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https://doi.org/10.11588/diglit.32972#0156

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dir sagen: du sepst eine alberne hochmüthige Na-
se und stiessest an die Kirchthürme. Eben so laß
dich auch nicht verführen und zieh dich etwa mo'r
'quarrt zusammen und rümpfe dich; wirft genug
mit dir selber zu thun haben, nimm dich nur im-
mer selbst bei deinem Fleisch und Blute und laß
Lieh um dis übrigen unbekümmert, dann wirft
du nie genaftnftübett werden, daß dir das Wasseu
aus den, Augen Lauft.
UebrigenS, Mademoisell Nase, scheint sie
Mir, wie sie da ist, doch mitunter ein wenig
Prätensionsvoll zu seyn; denn sie hat da vorn so
einen Spalt, der ihre Nassnlnorpel breiter macht
rmd mit denr sie einem ziemlich verwegen ins Ge-
sicht sieht und einem zuruft: seht ihr, hier bin
rch! Nicht so keck, ich bitte dich, liebe Nase,
Halte dich fein herunter und sey. eine demuthsvolse
untergebne Nase»
Auch scheint'sie mir künftig einmal etwas
umherspühren Zu wollen; denn die Nasenlöcher,
welche in diesem Augenblicke an ihr entstehen, sind
Ziemlich offen und hoch herauf; merke daraus,
daß sie gern nach hohen Dingen streben wird unl>
immer gern etwas neues wird aufwittern wollen-
Wollt ihr wohl rathsn, daß sie das nicht so
Kar sehr merken ließe; damit die Leute nicht gar
von ihr sagten: sie sey eine lüsterne neugierige
Nase.
Daß
 
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