Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
60

schwankend, doch herrschen auch hier Steuerruder und Kugel,
also die ausgesprochenen Attribute der Fortuna vor. Rs
ergibt sich also das Resultat, dass auf die künstlerische Dar-
stellung der Salus der Typus der griechischen Hygiea, denn
dieser liegt doch ohne Zweifel der schlangen fütternden weib-
lichen Gestalt zu Grunde, wobei der häufig vorkommende
Altar, um den sich die Schlange ringelt, römische Zuthat
ist, und derjenige der römischen Fortuna eingewirkt haben,
und zwar finden sich auf den Münzen diese Einflüsse teils
vereint, teils getrennt. Auf den Sarkophagreliefs haben wir
nur den Typus der Fortuna, im Giebel des Capitolinischen
Tempels den der Hygiea für die Salus verwandt, nur dass
in letzterem Falle der schlangenstabtragende Asklepios das
Attribut der Göttin darstellt und diese daher das indifferente
Scepter führt.

Besondere Erwähnung verdienen noch drei bei Clarac1)
abgebildete Statuen, die den gewöhnlichen Typus der Hygiea
mit einer Schale in der Rechten, aus welcher sie eine Schlange
tränkt, wiedergeben, ausserdem aber noch im linken Arm
ein Füllhorn führen. Leider ist der jetzige Aufenthaltsort,
sie stammen aus der Sammlung Giustiniani, mir unbekannt,
so dass sich nicht entscheiden lässt, ob das Füllhorn antik
ist, wie Clarac in zwei Fällen angibt. Eine Stütze findet
seine Behauptung allerdings durch eine Statuette des archäo-
logischen Instituts in Rom bei Matz-Duhn Nr. 890, die nach
der Beschreibung ganz denselben Typus wie die Clarac'sche
Statue aufweist und auch das Füllhorn in der Linken führt.
Sollen wir hier einfach eine Hygiea erkennen? Auf einer
Münze von Rhegion-) ist diese Gottheit allerdings dargestellt
mit einer Schale, über der sich in der Luft eine Schlange

1 Clarac 1186a. 1186b. 1186o.

s) abgeb. Koscher Myth. Lex. p. 638.
 
Annotationen