DER PFERDEMENSCH
MÄRCHEN VON FISCHER-TORSTENSON
Kusenberg, der Direktor der Städtischen Gas-
werke, hatte über seinem Schreibtisch die Abbil-
dung einer im Louvre befindlichen Statue. Ein
Erbstück. Kusenbergs Vater war bei Professor
Dörpfeld in Athen tätig gewesen.
Der Sohn vom Direktor Kusenberg hieß Kurti
und war zwölf. Beide Eltern verhätschelten ihn.
Weil er die Wahrheit liebte und keine Lüge sprach.
Das bildeten sie sich aber bloß ein. Kurti flun-
* kerte auf Schritt und Tritt. Seit er aufgeschnappt
hatte, daß einem das Gesicht stehen bleibt, wenn
man schwindelt. Er wollte ausprobieren, ob es
stimmt. Es stimmte nicht. Die Erwachsenen waren
dumm und logen selber. Ohne daß ihr Gesicht
stehen blieb.
Kurti verfügte über viel Phantasie, und wenn er
kohlte, kohlte er geschickt und listig. So geschickt
und listig, daß es die Eltern für bare Münze
nahmen und stolz waren auf ihr Kurtchen.
Sie saßen im Theater, um sich den Trojanischen
Krieg anzusehen, der nicht stattfand.
Mit diesem Trojanischen Krieg ist es so eine
Sache. Er wäre nicht ausgebrochen, wenn Paris
den Apfel verzehrt hätte. Er brach jedoch aus
und dauerte einen Sommer. Nicht länger. Helena
zählte sechsundvierzig Lenze, als sie geraubt
ward, und das homerische Troja war das Troja
um 1200 v. Chr.
M. Radler
Kurti wußte das. Denn er war weit über sein
Alter entwickelt.
Außerdem war er allein zu Hause. Anna, die
Perle, war mit ihrem Schatz im Kino. Da lief
ein hocheleganter Kriminalfilm.
Kurti brauchte einen Rotstift. Kurti suchte auf
Vatis Schreibtisch. Kurti fand keinen. Kurti
nahm das Foto von der griechischen Plastik her-
unter. Kurti überlegte, ob das überhaupt möglich
wäre, was die Plastik darstellte. Ob es das jemals
gegeben haben könne. Kurti kam zu dem Er-
gebnis, daß es das niemals gegeben haben könne,
und daß es jammerschade sei, daß es das niemals
gegeben habe. Kurti hängte die Abbildung wieder
an ihren Platz und glotzte versonnen auf das
Foto. Kurti popelte ein bißchen. Und sagte dann
laut: „O ja, das müßte man mal lebendig
sehn . . ."
Bei diesen Worten zerrann die Abbildung. Nur
der leere Rahmen blieb.
Und im Zimmer stand ein Zentaur.
Das auf der Abbildung, das war nämlich der
Zentaur gewesen.
Wer nicht weiß, was ein Zentaur ist, muß im
Lexikon nachsehen.
Es waren Gestalten, die zur oberen Hälfte aus
Mensch und zur unteren Hälfte aus Pferd be-
standen. Als Pirithoos, der Herrscher der La-
pithen, seine Hochzeit feierte, war er so unvor-
Durch ein Versehen soll Münchens Bürgermeister Dr. h. c. Scharnagl in der Verkleidung, die er
bei der Betreuung jugendlicher Schwimmerinnen bevorzugt, im Stadtrat abgesetzt worden sein.
sichtig, die Zentauren einzuladen. Sie beküm-
melten sich und wurden frech zu den Damen.
Pirithoos ließ sie hinauswerfen. Es kam zu einem
blutigen Gemetzel. Steht alles im Lexikon.
Wer aber meint, Kurti sei außer sich gewesen
vor Staunen, der schneidet sich. Kurti war keines-
wegs außer sich. Er fragte den Zentaur, was er
wünsche. Der Zentaur erwiderte auf Griechisch,
er habe Kohldampf. Kurti führte ihn in die
Speisekammer, und später führte er ihn in die
Waschküche, damit die Eltern nichts merkten.
Und am nächsten Morgen, als Kurti zur Schule
ging und ihn besuchen wollte, war der Pferde-
mensch verschwunden.
Die Eltern merkten aber doch etwas. Mama
Kusenberg erinnerte sich des kalten Kalbsbratens
in der Speisekammer. Sie wollte ihn holen. Der
Trojanische Krieg hatte nicht satt gemacht. Sie
kam nicht wieder. Sie rief ihren Gatten. Leise.
Teils aus Grauen, teils, um Kurtchen nicht zu wek-
ken. Herr und Frau Kusenberg hatten eine schlechte
Nacht. Sie zweifelten an ihrem Verstand. Warum?
Weil der kalte Kalbsbraten weg war? Ach, das
auch. Aber vor dem Eisschrank lagen Roßäpfel.
Und dampften noch. Zwei Tage darauf zwei-
felten sie abermals an ihrem Verstand. Zwei Tage,
darauf bemerkten sie, daß sich das Bild mit dem
Zentauren, das in Papa Kusenbergs Arbeits-
zimmer hing, in Luft aufgelöst hatte.
Hier überlassen wir Kusenbergs ihre n Geschick
und kehren erst am Schluß zu ihnen zurück.
Der Zentaur trieb sich im Garten herum. Das
war eine Weile recht vergnüglich. Der Mond
schien so schön. Dann schlenderte er durch den
Wald und vertrieb sich die Zeit, indem er Fuß-
ball spielte mit den leeren Konservenbüchsen, die
von der 7. Armee der Amis übriggeblieben waren.
Der Tag graute, da erblickten vier Holzfäller das
Ungetüm. Drei sanken entseelt zu Boden, als es
auf sie zugaloppierte. Der vierte rannte zur
Gendarmerie.
Man legte ihm dringend nahe, sich in die Psy-
chiatrische Klinik zu begeben. Er tat es nicht,
sondern flitzte zur Schriftleitung der „Süddeut-
schen Zeitung". Werner Friedmann kannte den
Begriff „Grubenhund" und verdolmetschte ihn
dem Holzfäller als Seeschlange. Kurzum, der auf-
geregte Mann wurde mit Höflichkeiten abge-
speist. Auch von der Polizei. Und sogar vom
Finanzamt, das sich durch sein detektivisches Talent
auszuzeichnen pflegt und doch sonst so neugierig
ist. Bayern strotzt zwar von Mythologie, aber was
zuviel ist, ist zuviel.
Gleichwohl veröffentlichte die SZ alsbald (und
zwar unter „Glaubt es, oder glaubt es nicht!")
die Nachricht, daß ab heute ein wirklicher, ein
echter Zentaur im Zirkus Krone auftrete.
Nicht nur Presse und Publikum, nicht nur Kin-
der und Erwachsene, nicht nur Laien und Ge-
lehrte strömten zu Krone und bestaunten das
Wunder. Nein, die Kunde von dem einzigen
Exemplar einer längst ausgestorbenen Gattung
von Fabelwesen machte den Erdball rebellisch.
Gegen eine enorme Abfindung erwarb Miß Young
den Zentauren und entführte ihn im Flugzeug
auf ihren Besitz in Palm Beach, wo er ein relativ
zurückgezogenes und beschauliches Dasein führte,
nachdem sich die von Reportern entfesselten Sen-
sationswogen geglättet hatten.
Vicki Baum stellte ihn in den Mittelpunkt eines
Drehbuchs und Billy Wilder inszenierte den Rei-
ßer. Es war eine tolle Story. Obwohl ohne Ero-
tik. Denn eine Parallele zu Leda mit dem Schwan
verbot sich von selbst.
Zwischendurch besuchte der Zentaur einen in
Oklahoma tagenden internationalen Altphilolo-
genkongreß und blamierte die gesamte Innung bis
auf die Knochen. Er selbst sprach perfekt atti-
schen Dialekt und konnte den halben Homer aus-
wendig. Aber sich mit den Herren Gelehrten auch
nur im entferntesten zu verständigen, war schlecht-
weg unmöglich. Das Kauderwelsch, das sie von
sich gaben, hatte keine Aehnlichkeit mit der grie-
chischen Sprache.
Der Film lief dann auch in Deutschland.
Kusenbergs gingen hin. Kurtchen mit.
Als „sein" Zentaur auftauchte, bekam er Veits-
tanz.
Papa Kusenberg fragte, was los ist. Fiebernd er-
klärte Kurti den Sachverhalt. Da kriegte er eine
fürchterliche geklebt.
Man ist bloß der Dumme, wenn man die Wahr-
heit sagt.
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MÄRCHEN VON FISCHER-TORSTENSON
Kusenberg, der Direktor der Städtischen Gas-
werke, hatte über seinem Schreibtisch die Abbil-
dung einer im Louvre befindlichen Statue. Ein
Erbstück. Kusenbergs Vater war bei Professor
Dörpfeld in Athen tätig gewesen.
Der Sohn vom Direktor Kusenberg hieß Kurti
und war zwölf. Beide Eltern verhätschelten ihn.
Weil er die Wahrheit liebte und keine Lüge sprach.
Das bildeten sie sich aber bloß ein. Kurti flun-
* kerte auf Schritt und Tritt. Seit er aufgeschnappt
hatte, daß einem das Gesicht stehen bleibt, wenn
man schwindelt. Er wollte ausprobieren, ob es
stimmt. Es stimmte nicht. Die Erwachsenen waren
dumm und logen selber. Ohne daß ihr Gesicht
stehen blieb.
Kurti verfügte über viel Phantasie, und wenn er
kohlte, kohlte er geschickt und listig. So geschickt
und listig, daß es die Eltern für bare Münze
nahmen und stolz waren auf ihr Kurtchen.
Sie saßen im Theater, um sich den Trojanischen
Krieg anzusehen, der nicht stattfand.
Mit diesem Trojanischen Krieg ist es so eine
Sache. Er wäre nicht ausgebrochen, wenn Paris
den Apfel verzehrt hätte. Er brach jedoch aus
und dauerte einen Sommer. Nicht länger. Helena
zählte sechsundvierzig Lenze, als sie geraubt
ward, und das homerische Troja war das Troja
um 1200 v. Chr.
M. Radler
Kurti wußte das. Denn er war weit über sein
Alter entwickelt.
Außerdem war er allein zu Hause. Anna, die
Perle, war mit ihrem Schatz im Kino. Da lief
ein hocheleganter Kriminalfilm.
Kurti brauchte einen Rotstift. Kurti suchte auf
Vatis Schreibtisch. Kurti fand keinen. Kurti
nahm das Foto von der griechischen Plastik her-
unter. Kurti überlegte, ob das überhaupt möglich
wäre, was die Plastik darstellte. Ob es das jemals
gegeben haben könne. Kurti kam zu dem Er-
gebnis, daß es das niemals gegeben haben könne,
und daß es jammerschade sei, daß es das niemals
gegeben habe. Kurti hängte die Abbildung wieder
an ihren Platz und glotzte versonnen auf das
Foto. Kurti popelte ein bißchen. Und sagte dann
laut: „O ja, das müßte man mal lebendig
sehn . . ."
Bei diesen Worten zerrann die Abbildung. Nur
der leere Rahmen blieb.
Und im Zimmer stand ein Zentaur.
Das auf der Abbildung, das war nämlich der
Zentaur gewesen.
Wer nicht weiß, was ein Zentaur ist, muß im
Lexikon nachsehen.
Es waren Gestalten, die zur oberen Hälfte aus
Mensch und zur unteren Hälfte aus Pferd be-
standen. Als Pirithoos, der Herrscher der La-
pithen, seine Hochzeit feierte, war er so unvor-
Durch ein Versehen soll Münchens Bürgermeister Dr. h. c. Scharnagl in der Verkleidung, die er
bei der Betreuung jugendlicher Schwimmerinnen bevorzugt, im Stadtrat abgesetzt worden sein.
sichtig, die Zentauren einzuladen. Sie beküm-
melten sich und wurden frech zu den Damen.
Pirithoos ließ sie hinauswerfen. Es kam zu einem
blutigen Gemetzel. Steht alles im Lexikon.
Wer aber meint, Kurti sei außer sich gewesen
vor Staunen, der schneidet sich. Kurti war keines-
wegs außer sich. Er fragte den Zentaur, was er
wünsche. Der Zentaur erwiderte auf Griechisch,
er habe Kohldampf. Kurti führte ihn in die
Speisekammer, und später führte er ihn in die
Waschküche, damit die Eltern nichts merkten.
Und am nächsten Morgen, als Kurti zur Schule
ging und ihn besuchen wollte, war der Pferde-
mensch verschwunden.
Die Eltern merkten aber doch etwas. Mama
Kusenberg erinnerte sich des kalten Kalbsbratens
in der Speisekammer. Sie wollte ihn holen. Der
Trojanische Krieg hatte nicht satt gemacht. Sie
kam nicht wieder. Sie rief ihren Gatten. Leise.
Teils aus Grauen, teils, um Kurtchen nicht zu wek-
ken. Herr und Frau Kusenberg hatten eine schlechte
Nacht. Sie zweifelten an ihrem Verstand. Warum?
Weil der kalte Kalbsbraten weg war? Ach, das
auch. Aber vor dem Eisschrank lagen Roßäpfel.
Und dampften noch. Zwei Tage darauf zwei-
felten sie abermals an ihrem Verstand. Zwei Tage,
darauf bemerkten sie, daß sich das Bild mit dem
Zentauren, das in Papa Kusenbergs Arbeits-
zimmer hing, in Luft aufgelöst hatte.
Hier überlassen wir Kusenbergs ihre n Geschick
und kehren erst am Schluß zu ihnen zurück.
Der Zentaur trieb sich im Garten herum. Das
war eine Weile recht vergnüglich. Der Mond
schien so schön. Dann schlenderte er durch den
Wald und vertrieb sich die Zeit, indem er Fuß-
ball spielte mit den leeren Konservenbüchsen, die
von der 7. Armee der Amis übriggeblieben waren.
Der Tag graute, da erblickten vier Holzfäller das
Ungetüm. Drei sanken entseelt zu Boden, als es
auf sie zugaloppierte. Der vierte rannte zur
Gendarmerie.
Man legte ihm dringend nahe, sich in die Psy-
chiatrische Klinik zu begeben. Er tat es nicht,
sondern flitzte zur Schriftleitung der „Süddeut-
schen Zeitung". Werner Friedmann kannte den
Begriff „Grubenhund" und verdolmetschte ihn
dem Holzfäller als Seeschlange. Kurzum, der auf-
geregte Mann wurde mit Höflichkeiten abge-
speist. Auch von der Polizei. Und sogar vom
Finanzamt, das sich durch sein detektivisches Talent
auszuzeichnen pflegt und doch sonst so neugierig
ist. Bayern strotzt zwar von Mythologie, aber was
zuviel ist, ist zuviel.
Gleichwohl veröffentlichte die SZ alsbald (und
zwar unter „Glaubt es, oder glaubt es nicht!")
die Nachricht, daß ab heute ein wirklicher, ein
echter Zentaur im Zirkus Krone auftrete.
Nicht nur Presse und Publikum, nicht nur Kin-
der und Erwachsene, nicht nur Laien und Ge-
lehrte strömten zu Krone und bestaunten das
Wunder. Nein, die Kunde von dem einzigen
Exemplar einer längst ausgestorbenen Gattung
von Fabelwesen machte den Erdball rebellisch.
Gegen eine enorme Abfindung erwarb Miß Young
den Zentauren und entführte ihn im Flugzeug
auf ihren Besitz in Palm Beach, wo er ein relativ
zurückgezogenes und beschauliches Dasein führte,
nachdem sich die von Reportern entfesselten Sen-
sationswogen geglättet hatten.
Vicki Baum stellte ihn in den Mittelpunkt eines
Drehbuchs und Billy Wilder inszenierte den Rei-
ßer. Es war eine tolle Story. Obwohl ohne Ero-
tik. Denn eine Parallele zu Leda mit dem Schwan
verbot sich von selbst.
Zwischendurch besuchte der Zentaur einen in
Oklahoma tagenden internationalen Altphilolo-
genkongreß und blamierte die gesamte Innung bis
auf die Knochen. Er selbst sprach perfekt atti-
schen Dialekt und konnte den halben Homer aus-
wendig. Aber sich mit den Herren Gelehrten auch
nur im entferntesten zu verständigen, war schlecht-
weg unmöglich. Das Kauderwelsch, das sie von
sich gaben, hatte keine Aehnlichkeit mit der grie-
chischen Sprache.
Der Film lief dann auch in Deutschland.
Kusenbergs gingen hin. Kurtchen mit.
Als „sein" Zentaur auftauchte, bekam er Veits-
tanz.
Papa Kusenberg fragte, was los ist. Fiebernd er-
klärte Kurti den Sachverhalt. Da kriegte er eine
fürchterliche geklebt.
Man ist bloß der Dumme, wenn man die Wahr-
heit sagt.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Der Simpl
Titel
Titel/Objekt
"Durch ein Versehen soll Münchens Bürgermeister Dr. h. c. Scharnagl in der Verkleidung, die er bei der Betreuung jugendlicher Schwimmerinnen bevorzugt, im Stadtrat abgesetzt worden sein"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Der Simpl: Kunst - Karikatur - Kritik
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-11-5 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Bildunterschrift: "Durch ein Versehen soll Münchens Bürgermeister Dr. h. c. Scharnagl in der Verkleidung, die er bei der Betreuung jugendlicher Schwimmerinnen bevorzugt, im Stadtrat abgesetzt worden sein."
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Der Simpl, 4.1949, Nr. 3, S. 34.
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg