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Denkwürdigkeiten von Sina: Aus der sittlichen und natürlichen Geschichte dieses Reichs — Leipzig, 1783 [VD18 1429110X]

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https://doi.org/10.11588/diglit.26220#0291
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wohl verkütteten Kasten eingeschlossen werden,
z. Wenn es gebrannt ist, zerreibt man es, rüttelt
es durch den Sieb, thur es in ein glasurtes Gefäß
und schütter kochendes Wasser darüber; nachdem
man es hierauf ein wenig umgerührt har, schöpft
man den oben auf schwimmenden Schaum ab, und
schüttet das Wasser sodann allmählich davon ab.
Dieses Verfahren mir dem kochenden Wasser muß
darauf noch zweymal wiederholt werden. Dann
nimmt man das solchergestalt angefeuchtete Lasur-
blau und bildet cs Zu einer Art von sehr dünnem
Teig, um ihn in einen Mörser zu rhun, und ihn
darin eine ziemliche Zeit lang zu reiben.
Man hat mich versichert, daß sich der La-
surstein in den Steinkohlengruben, oder in den
neben solchen Gruben befindlichen rothen Erden,
fände. Man sieht dieselben schon auf der Ober-
fläche der Erde, und dieses ist ein genugsam siche-
res Kennzeichen, daß, wenn man etwas tiefer an
einer solchen Stelle eingräbt, man dergleichen un-
fehlbar finden werde. In den Gruben zeigt er
sich durch kleine Daumensdicke Stücken, die aber
platt und nicht rund sind. Der grobe Lasurstein
ist sehr gemein, aber der feine sehr rar, es ist auch
nicht leicht, ihn mit dem Auge zu unterscheiden.
Man muß damit erst eine Probe machen, wenn
man nicht betrogen scyn will. Diese Probe be-
steht darin, daß man ein Stück Porcellan damit
malt und solches sodann brennt. Wenn Europa
schönen Leao oder Lasurstein und schönen Tsiu, der
eine Art von Violet ist, lieferte, so würden diese
 
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