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Sitzungs-Berichte der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin — 2.1886/​87

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https://doi.org/10.11588/diglit.5975#0034
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34

Marmor zu denken ist, diente teils ein in der Schulter
.steckender starker Metallstift, teils der Zapfen oder
das Zapfenpaar am Felsensitz, unter welchem aufser-
dem noch die Einne für einen umspannenden Metall-
reif sichtbar wird. Möglich dafs der gröfsere, jetzt
ahgemeil'selte Felsvorsprung zugleich einem Eroten als
Sitz- oder Standfläche diente, der sich an der Lanze
(wie um sie abzunehmen) zu schaffen machte. An
dem Marmorbügel, der auf der Schulter stehen ge-
blieben und der beim Einbohren des Stiftes in das
nackte Fleisch einen Schutz gegen das Abspringen der
Epidermis bot, findet der Vortragende nichts Auffälliges
bei einem Kopistenwerk, welches an Beinen und Ge-
wandung so zahlreiche überflüssige puntelli aufweist ;
an dem bronzenen Originalwerk bedurfte es solchen
Notbehelfes nicht. — Für den Fall, dafs sich das
längst in der Schule Lysipps gesuchte Original in der
Kaiserzeit zu Rom befand, wo die Ludovisische Kopie
gefunden ist, wies der Vortragende darauf hin, dafs
weder an den Mars des Skopas (Plin. N. H. 36, 26)
noch an den von Pompejus im Triumph aufgeführten
(37, 14), sondern an den des Piston zu denken wäre,
für den, da er im Tempel der Concordia aufgestellt
war, der römische Aberglaube einen eminent friedlichen
Charakter voraussetzen läfst. Piston, auf der Akropolis
durch ein Werk vertreten (Loewy, Inschr. gr. Bildh.
107), war Mitarbeiter des Tisikrat.es (Plin. 34, 89), von
dem Werke oder wenigstens Kopie.en in Rom nach-
weisbar sind (Loewy 478 u. 493), von letzterem heifst
es Plin. 34, 66: hulus porro (Euthycratis) diseipulus
fnil Tisb rates et ipse Siciioniris, sed Lysippi seotae
propior. üt vix dixcernantur complura signa.

Zum Schlafs gelangte noch der Aufsatz von
o. Benndorf Uber ein Grabrelief am Hulimus zur
Vorlage.
 
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