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Sitzungs-Berichte der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin — 3.1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.5976#0027
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letzter Schwenkung nach Westen die Tempelterrasse
hinanstieg. Neue Ausgrabungen haben genau an dem
vermuteten Punkte (dem einspringenden Mauerteile)
die antiken Treppenstufen und das antike Pflaster
blofsgelegt, die ebenfalls genau in der Richtung der
Kastalia und jener drei Postamente die Peribolos-Mauer
durchbrechen und den Eingang in das leqöv bilden.
Auf diesen Stufen fand sich eine Basis aus schwarzem
Kalkstein, welche aufser anderen (späteren) Inschriften
auch ein Weihe-Epigramm in fünf fast vollständig er-
haltenen Distichen trägt. Diese Verse sind von Pau-
sanias gelesen, in Prosa umgesetzt und zu mythologi-
schen Bemerkungen verwertet worden; hierdurch ward
ihre Ergänzung ermöglicht. Genau entsprechend der
Angabe des Pausanias (X 9, 2 e<7f/#dvw dt sg %b
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xtL) stand jener Stier auf dem oben beschriebenen
Sockel und die arkadischen Weihgeschenke auf der
schwarzen Kalksteinbasis, wie die fünf Distichen, die
ihre Unterschrift sind, beweisen. Hier war also
das Peribolos-Thor; von diesen Weihgeschenken
ausgehend beschreibt Pausanias alles übrige zu beiden
Seiten der Strafse Befindliche, bis er zur Stoa und
dann zum Tempel gelangt: hiermit ist also endlich der
Anfangspunkt seiner Beschreibung und zugleich der
Schlüssel zur ganzen Topographie von Delphi gegeben.
Auf die weiteren, namentlich auch für des Pausanias
Methode sehr interessanten historischen und epigraphi-
schen Folgerungen, die sich an diesen Fund knüpfen,
konnte der Vortragende nicht eingehen. Er wies nur
zum Schlufs noch darauf hin, dafs planmäfsige Aus-
grabungen Resultate ergeben würden, welche an Mannig-
faltigkeit und Interesse, an Umfang und Reichhaltig-
keit den Funden in Olympia nicht nur nicht nach-
 
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