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Sitzungs-Berichte der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin — 10.1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.27914#0040
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und eine „Eisenzeit“, in welcher neben Bronze Eisen
auftritt und phönikische und griechische Einflüsse
sich geltend zu machen beginnen. Übergänge aus
einer Periode in die andere lassen sich vielfach nach-
weisen. Was die Keramik anlangt, so sind die
ältesten Gefäfse der „Kupferbronzezeit“ ohne auf-
gemalte Ornamente und haben grofse Ähnlichkeit mit
den Funden von Troja-Hissarlik; mit den späteren,
die aufgemalte Ornamente zeigen, finden sich babylo-
nisch-assyrische Keilschriftcylinder zusammen, die bis
Sargon I von Accad hinaufreichen. Auch mykenische
und ägyptische Einflüsse, hauptsächlich, wie es scheint,
aus der Zeit Thutmes III. bis zu Ramses II., lassen
sich wahrnehmen, während hittische erst gegen Ende
der „Kupferbronzezeit“ auftreten und dann bis in die
„Eisenzeit“ hineinreichen. An Idolen finden sich in
der ältesten Zeit nur brettförmige und ganz bekleidete,
erst gegen Ende der „Kupferbronzezeit“ kommt das
nackte Rundidol der aus Mesopotamien stammenden
Nana-Istar vor. Bei aller Verwandtschaft der ältesten
Funde auf Cypern mit denen von Troja sind die
Unterschiede doch zu bedeutend, als dafs man dieselbe
Bevölkerung an beiden Plätzen annehmen dürfte.
Auf Cypern deuten alle Anzeichen auf eine nicht
semitische Urbevölkerung hin.

Die gräkophönikische „Eisenzeit“, die etwa ums
Jahr 1000 die Bronzekultur verdrängt haben mag,
gliedert sich in 3 Abschnitte. Für den ältesten
charakteristisch ist die Bronzefibula, die vorher und
nachher fehlt. Diese Periode ist für Tamassos die
Blütezeit cvprischgräkophönikiseher Keramik, in der
neben den geometrischen Mustern, Flechtbändern,
Lotosblumen und Hakenkreuzen Wasservögel und
primitive menschliche Figuren als Vasenschmuck Vor-
kommen. In der zweiten Periode (c. VI. Jahrli.)
erreicht in Tamassos die Architektur, Metalltechnik,
 
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