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Sitzungs-Berichte der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin — 12.1892

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https://doi.org/10.11588/diglit.27916#0004
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von ihrer Höhe gewährt sie einen freien Blick über
die Ebene von Athen und den saronischen Golf bis
zu den Küsten des Peloponnes. Bekanntlich diente
die Festung (heutzutage würden wir dieselbe als
Sperrfort bezeichnen) den verbannten Athenern im
Winter 404/3 v. Chr. als Stützpunkt in dem Kampfe
gegen die oligarchische Regierung der sog. 30 Tyran-
nen. Der Grundrifs der Burg päfst sich der Ober-
flächengestaltung des Felsenkopfes eng an. Der Berg
fällt schroff nach Süden und Westen ab und ist nur
an der Nordostseite auf schmalem Pfade zugänglich.
An den Abhängen ziehen sich tief eingeschnittene
felsige Waldschluchten herab, die von Bächen durch-
strömt im Winter die Gegend noch unwegsamer
machen. Der Gebirgsweg von Athen nach Böotien
(Theben) umkreist den Burgfelsen im Osten in einer
Entfernung von ca. 550 m. Von hier aus führen
besondere Pfade zur Burg. Der Schluchtweg im
Südosten zeigt Spuren antiken Wegebaues, so dafs
dieser Pafsweg in antiker Zeit als Fahrweg im
Gebrauche gewesen zu sein scheint. Dicht nördlich
von dieser Stelle ist antikes Mauerwerk am Westab-
hange zur Schlucht bemerkbar, während der gegen-
überliegende Abhang der Schlucht ein zerstörtes
Wachthaus wohl aus neuerer Zeit trägt. Von hier
aus zweigt sich vom Hauptpfade in westlicher Richtung
ein Pfad zur Burg ab. 550 m nördlich von der Burg
befinden sich dicht südlich am Saumpfade antike
„Turmfundamente“. Augenfällig stehen die erwähnten
Reste in engster Beziehung zur Burg; sie dienten
wohl als Wacht- und Beobachtungsposten. Von den
„Turmfundamenten“ führt ein Fufsweg in südlicher
Richtung am Bergrücken entlang zur Burg.

Der innere Burgraum bildet ein von Nordwest
nach Südost gestrecktes Oval von 100 m Länge und
30 m mittl. Breite; derselbe ist mit einer 3 m dicken,
wohlgefügten Mauer umgürtet, welche noch im Norden,
Osten und Süden auf einer Länge von 150 m, wenn-

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