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Charakteristisch für die Münzaufschriften tt^<^ -
7777$ erscheint es, daß in jedem Fall ein ellip-
tisches vorausgesetzt ist. Dadurch wird der Blick
zwangsläufig über die Teile hinweg auf Makedonien in seiner
Gesamtheit gewiesen. Nicht als selbständige Einheiten treten
die einzelnen Zonen hier in Erscheinung, sondern als Glieder
eines 'größeren Ganzen, als ob es sich bei der Neuordnung von
167 ähnlich wie bei der thebanisehen Bundesverfassung nur um
eine interne Angelegenheit gehandelt hätte. Diese ganzheitli-
che Sicht kommt noch stärker zum Ausdruck durch eine seltene
Prägung, wo auf der Vorderseite der Münze nur der Name
auf der Rückseite zu lesen ist. 'Handelt
es sich hier vielleicht um ein bewußtes Anknüpfen an die Zeit
der Selbständigkeit Makedoniens unter der Monarchie, als die
2)
Münzprägungen dieselbe Legende zeigten? 'Dann könnte diese
Ausnahmeerscheinung als eine Art von gesa itmäkedonisehern Pro-
gramm verstanden werden, dessen Zielsetzung darin zum Ausdruck
kommt, daß die Regel der gewöhnlichen Prägung©typen durchbro-
eben wurde. 'Dieser Einzelfall tritt umso deutlicher hervor,

Ports, zu S.59.
2) Vgl. Ed. Meyer, Theopomps Hellenika, Halle 1909, 94 ff.;
P.Cloche, Thbbes de Beotie, Bibliothbque de la facultd de
Philosophie et lettres de Namur, fase. 13, 1952, 71 ff.
3) Vom dritten Teilstaat sind keine Münzfunde zu verzeichnen,
vgl. H.Gaebler, Die antiken Münzen von Makedonia und Paionia,
Berlin 1935, 6.

1) Publiziert von W.Schwabacher, Numismatic Ohronicle, 5 th se
ries, XIX, 1939, 2 f.
2) Beispiele bei H.Gaebler, Die antiken Münzen von Makedonia
und Paionia I, Berlin 1906, 26 ff.
3) Diese Ansicht vertrat J.A.0.Larsen, Consilium in Livy XLV
18,6-7, Class. Philol. XLIV, 1949, 85 f. Anm. 37 und 38.
 
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