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Die dcutsche Baukunst tin stchszehuteu Jahrhuudert.

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Grlüuterungen und Ketege.

1) Die übersichtliche Kenntniß der dentschen Renaissance
darf bei der weiten Verbreitung, welcher sich Lübkes Bnch: Ge-
schichte der dentschen Renaissance in Deutschland, 2. Aufl. 1882
und das große Sammelwerk: Dentsche Renaissance. Eine Samm-
lung von Gegenständen der Architektnr, Dekoration und Kunst-
gewerbe in Originalausnahmen, herausgegeben von Ortwein u. A.
(Leipzig, Seemann) ersrenen, wohl vorausgesetzt werden. Jn diesem
Aussatze werden nur einzelne Charakterzüge, allerdings nach meiner
Ansicht die wesentlichen hervorgehoben; eine Beschreibung und
Auszählung der Einzelwerke lag nicht in meiner Absicht. Dem
Anssatze liegt ein im Jahre 1878 im Leipziger Kunstgewerbeverein
gehaltener Vortrag zu Grunde.

2) Die sog. Tulpenkanzel im Dome zu Freiberg im Erz-
gebirge vom Jahre 1480. Vgl. das überaus sorgsältig von
vr. R. Steche redigirte Werk: Beschreibung und Darstellung der
älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreiches Sachsen. Drittes
Hest S. 34. Das ältcste bis jetzt bekannte, in neueren Renais-
sanceformen gehaltene Bauwerk ist die Dekoration der Fuggerschen
Grabkapelle in der Annakirche in Augsbnrg vom Jahre 1512.
Die ans sarbigem Marmor hergestellten Bogenstellungen und
Felderfüllungen, die Behandlnng der Pilaster, das Muschelorna-
ment in den Nischen weisen auf einen venetianischen llrsprung hin.
Der Grabkapelle stehen im Alter am nächsten: das Denkmal des
Kursürsten Gemmingen im Mainzer Dome 1514, das Portal der
Salvatorkapelle in Wien 1515, die Grabplatte der Familie Wicke-
ring in der Marienkirche zn Lübeck 1518. Jn Belgien össnen
den Reigen der Renaissancewerke der Palast der Erzherzogin Mar-
garetha in Mecheln 1517 und das prachtvolle Denkmal des Grafecc
Engelbert II. von Nassan in Breda 1525. Aus den 20er Jahren
des 16. Jahrhunderts mehren sich allerorten die Beispiele des
Renaissancestiles.

3) Vgl. A. Lichtwark: Die Kleinmeister als Ornamentisten.
Leipziger Doctordissertation 1885.

3) Ausgabe von Ad. von Keller in der Bibl. des litte-
rarischen Vereins in Stuttgart Bd. 6V. S. 189.

4) Zimmerische Chronik, herausg. von Barack, 4. Bd.
S. 140.

5) Endres Tuchers Baumeisterbuch der Stadt Nürnberg
1464—1475. (Bibl. des litter. Vereins in Stuttgart. Bd. TLIV)
S. 295 sf. Vor Ankunft des Kaisers wnrden die Tische und
Bänke in der Burg überhobelt, in die Gänge und Kammcrn
 
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