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Sprockhoff, Ernst; Römisch-Germanisches Zentralmuseum
Kataloge des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (Band 12): Jungbronzezeitliche Hortfunde Norddeutschlands (Periode IV) — Mainz, 1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.41444#0058
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Querstrichen, liegende Kreuze und nach
Art eines Fischgrätenmusters ineinander-
geschobene Winkel als Abschluß dazu. Der
älteste Reif entstammt einem Grabe von
Neuendorf, das vielleicht noch der III. Pe-
riode angehört, und ein Hort von Menne-
witz bei Aken an der Mittelelbe, der noch
Typen der III. Periode führt, besitzt schon
einen vollständigen Halskragen.

und in Osthannover dadurch eine besondere
Eigenart, daß sich ein liegendes Kreuz
zwischen die Gruppen von Querstrichen
schiebt (15, l), während man im Mittel-
havelgebiet statt des Kreuzes einfach
waagerechte Strichgruppen verwendet.
Die vorher zu Ösen eingerollten Haken
werden gleich als Ringösen mitgegossen.
Diese Halskragen finden sich vornehmlich

Abb. 11.


Im Mittelelbe-Havelgebiet ist also der
Halskragen mit Flechtbandmuster ent-
standen und dem Elbegebiet bleibt er auch
fernerhin eigentümlich. Seine Blütezeit
bildet die IV. Periode. Seine Verbreitung
erstreckt sich hier auf ein Gebiet, das von
Rendsburg in Holstein über Lübeck bis
Stettin nach Osten und über Lüneburg bis
Köthen elbaufwärts reicht (Karte 23). Doch
liegt die Hauptverbreitung an der Mittel-
elbe. Ein einzelner Reif ist im Amte Vejle
in Jütland gefunden1 und das einzige
schwedische Exemplar gehört zu einem
Hort aus Schonen2. Die einzelnen Ringe
bekommen nun eine gekerbte Krempe, und
die Abschlußverzierung erhält in Holstein

1 F. O. Nim. Mus. Horsens.
2 Vgl. Sprockhoff, Schwerter II Taf. 5, 7.

mit Typen der IV. Periode zusammen,
unter denen sich solche finden, die eine
Gleichsetzung mit der frühen Hallstattzeit
gestatten. Ihre Weiterentwicklung zu den
ostdeutschen Sichelplattenhalskragen fällt
dann in die V. Periode.
DIE GEDREHTEN HALSRINGE MIT
GLATTEN VERJÜNGTEN ENDEN.
Zu den hervorragendsten Leitformen der
Kulturgruppe im Flußgebiet der Saale ge-
hören die gedrehten Halsringe mit glatten
verjüngten Enden (20, 11; 14, 6). Ihre
Hauptverbreitung erstreckt sichvonMagde-
burg im Norden bis zum Thüringer Wald,
Frankenwald und Fichtelgebirge im Süden.
Nach Westen hin finden sie sich überall
 
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