Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — 2.1915-1916

DOI Heft:
III. und IV. Lieferung
DOI Artikel:
Frimmel, Theodor von: Aus dem Semmeringgebiet, [6]
DOI Artikel:
Aus Büchern und Zeitschriften
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.27902#0089
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
79

Zu den künstlerisch hochstehenden Ansichten von Eni. Benkert, die
den Bahnbau veranschaulichen und zu den Mitteilungen in Band 1, S. 101,
möchte ich nachtragen, was man aus der Lebensbeschreibung des Malers
erfährt, die K. M. Benkert, der Bruder des Künstlers, 1855 im ersten Heft
der Ungarischen Malerrevue veröffentlicht hat. Aus dieser Biographie ent-
nimmt man, daß Emmerich Benkert 1845 zum erstenmal in Nordsteiermark
war. 1846 scheint ein zweiter Besuch gefolgt zu sein. 1848 bis 1849
war E. Benkert zum drittenmal im Semmeringgebiet („Ungrische Maler-
revue", S. 74 u. 78).
Eine Ansicht von Schottwien, sehr ähnlich der, die Georges Schmidt
gemalt hat (vgl. „Studien und Skizzen", Band I, S. 102), ist „Nach der Natur
und auf Stein gezeichnet v. Rothmüller" und „Gedr.bei J. Rauh" für den
Verlag von Anton Paternos Witwe in Wien. Titel des Blattes „Markt Schott-
wien". Derselbe Stein wurde auch bei J. Reiffenstein & Rösch gedruckt.
Diese Ansicht ist von einer steilen Höhe aus genommen, die nördlich von
Schottwien liegt. An ihr hinauf windet sich der Fußweg, der von Schott-
wien zur Ruine Klamm führt. Von der Bergseite her ist der Rand des
felsigen Absturzes jener Höhe unschwer zu erreichen. An einer Stelle dieses
Randes muß Rothmüller gesessen haben. Georges Schmidt hat seine
Aufnahme von demselben Felsenrand aus genommen, doch hat er immerhin
nicht genau denselben Punkt gewählt wie Rothmüller. Die Ähnlichkeiten
beider Aufnahmen sind zwar groß, doch ist es unzweifelhaft, daß sie un-
abhängig voneinander entstanden sind. Jede ist eine selbständige
Aufnahme für sich. (Bei günstiger Gelegenheit lege ich die Abbildungen den
Lesern der „Studien und Skizzen" vor.) Dr. Th. v. Fr.

AUS BÜCHERN UND ZEITSCHRIFTEN.
Daß sich der deutsche Buchhandel in bezug auf Kunstwissenschaft
trotz der immerhin schwierigen Lage wacker hält, wurde schon in der
ersten Lieferung des neuen Bandes ausgesprochen. Nun sind neuerdings
mancherlei Schriften erschienen, welche diese Behauptung bekräftigen. Zum
Teil sind es Fortsetzungen von früher begonnenen Reihen, zum Teil Neu-
auflagen oder ganz neue Erscheinungen, die sich trotz des Krieges hervor-
wagen. Einige Beispiele seien angeführt, an deren Nennung sich in einer der
nächsten Lieferungen nach Möglichkeit ein kritisches Eingehen auf einzelnes
anreihen soll.
Um mit einer beliebten, weit verbreiteten Reihe zu beginnen, mag eine
Fortsetzung der „Klassiker der Kunst in Gesamtausgaben" der
Deutschen Verlagsanstalt in Stuttgart und Berlin vorangestellt werden. Als
25. Band dieser Reihe ist in gewohnt prächtiger Ausstattung erschienen:
„Perugino, des Meisters Gemälde in 249 Abbildungen, herausgegeben von
Walter Bombe" (1914). Die Ausarbeitung dieses Bandes war in guten
Händen. Denn Bombe, wenn schon überhaupt ein tüchtiger Fachmann auf
dem Gebiet italienischer Malerei, hatte gerade für Perugino und die übrigen
Maler Perugias besondere Vorstudien angestellt. Sein knapp zusammenge-
 
Annotationen