Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — 3.1917/​1918

DOI issue:
Nr. 1
DOI article:
Frimmel, Theodor von: Die Sammlung Skutezky in Raigern
DOI article:
Térey, Gábor: Schabkunstblätter des Gottfried Traunfellner
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.52767#0021

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
11

Zusammensetzung der Sammlung Skutezky anzudeuten. In diesem Sinn sei
auch ein Werk der Bildhauerei mit einbezogen und als Abschlußbildchen
den Lesern vorgeführt. Es ist die ungefähr lebensgroße Marmorbüste von
dem hochbegabten Wiener Plastiker Artur Kaan, die das einzige, früh hin-
gegangene Töchterchen des Galeriebesitzers darstellt. Dr. Th. v. Fr.
Herbst 1916.


SCHABKUNSTBLÄTTER DES GOTTFRIED TRAUNFELLNER.
Die von einem Dilettanten, Ludwig v. Siegen, erfundene Schwarzkunst
wurde durch zwei andere Dilettanten, den Prinzen Ruprecht von der Pfalz
und Theodor Caspar v. Fürstenberg, weitergeführt, aber erst durch Walle-
rant Vaillant professionsmäßig ausgeübt. Dieser neue Zweig der graphischen
Künste erreichte bekanntlich in England gleichzeitig mit dem plötzlichen
Emporblühen der dortigen Nationalmalerei seinen Höhepunkt. In Deutschland
wurde er im 17 Jahrhundert besonders in Nürnberg und Augsburg gepflegt
und er wuchs im darauffolgenden Jahrhundert zur schönen Blüte.
Um diese Zeit hatte auch Wien eine Reihe von Schabkünstlern, es sei
nur an die namhaftesten, wie z. B. Johann Jacobe, Johann Peter Pichler,
Vinzenz Kininger, erinnert. Auch die Tätigkeit eines Wiener Künstlers, Jakob
Traunfellner (1742 oder 1745 bis 1800) fällt in diese Periode. Er war Land-
schaftsmaler, arbeitete in verschiedenen Techniken und fertigte auch einige
Blätter in Schwarzkunstmanier an. Wurzbach (Biographisches Lexikon, T. 47,
S. 26) zählt eines nach Rembrandt, eines nach Solimena und vier nach
Quadal auf. Nagler (Künstlerlexikon, Bd.IX, S. 50) ist geneigt, ihm noch
folgende drei Blätter zuzuweisen: „Das Bildnis des J. B. G. Esterhazy nach
Ölenheinz“, „Die Büste eines geharnischten Ritters im Profil“ und „La
Nymphe aux bains“ nach Fr. Ölenheinz. Jakob Traunfellner hatte einen
2*
 
Annotationen