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Sohn, Gottfried, welcher nach Wurzbach 1778 in Wien geboren wurde und
daselbst an der k. k. Akademie der bildenden Künste lernte. 1799 erhielt
er in der Schabkunst den zweiten Preis. Er starb im jugendlichen Alter von
33 Jahren am 29. Juni 1811. Wurzbach hat richtig darauf hingewiesen, daß
man zwischen den Schabkunstblättern von Jakob Traunfellner und denen
seines Sohnes unterscheiden müsse und daß die Signatur G. Traunfellner
nicht als Giacomo Traunfellner zu lesen, also nicht auf Jakob Traunfellner
zu beziehen sei. Nagler führt an, daß die „Büste eines geharnischten Ritters
im Profil“ und „La Nymphe aux bains“ mit G. Traunfellner bezeichnet
sind. Ein drittes Blatt trägt — was weder Nagler noch Wurzbach angeben
— dieselbe Signatur. Es handelt sich um ein Schabkunstblatt mit dem Bild-
nisse des J. B. Grafen Esterhazy. Ein Exemplar mit der Schrift findet sich
im Kupferstichkabinett des Museums der bildenden Künste in Budapest. Links
unter dem Bild steht: H. Füger pinxt, rechts: G. Traunfellner sculpt Viennae
1801. Den unteren Teil des Blattes nehmen das gräfliche Wappen und fol-
gende Inschrift ein: „Johann Baptist G. Esterhazy von Galantha Erbherr in
Forchtenstein, k. k. wirkl. Kämmerer und geheimer Rath.“ Nachdem nun
feststeht, daß Jakob Traunfellner am 15. Mai 1800 verschied, kann das eben
genannte Schabkunstblatt, welches also die Jahreszahl 1801 trägt und mit
G. Traunfellner signiert ist, nur von Gottfried Traunfellner herrühren. Weitere
Blätter vom Künstler lassen sich vorläufig nicht nachweisen — es fragt sich
aber, ob die seinem Vater zugeschriebenen Blätter tatsächlich alle von diesem
selbst oder vom Sohn herrühren.
Das frühest datierte Schabkunstblatt von Gottfried Traunfellner mit der
„Büste eines geharnischten Ritters im Profil nach rechts“ entstammt dem
Jahre 1795, es folgt sodann das 1799 in glänzender Technik ausgeführte
Hauptblatt „La Nymphe aux bains“. „Ein nacktes aus dem Bad gestiegenes
Mädchen, sitzend, und zwei andere im Wasser beim Gebüsch“ nach Fr.
ölenheinz (Abbildung in L Ölenheinz: Friedrich Ölenheinz, sein Leben und
seine Werke. Leipzig, E. A. Seemann 1907, S. 15) und endlich das bereits
erwähnte Esterhäzysche Porträt aus dem Jahre 1801. Somit liegt die Tätig-
keit dieses Künstlers für die darauffolgenden zehn Jahre, also bis zu seinem
Tode, völlig im dunkeln.
Gottfried Traunfellner scheint nach eigenen Arbeiten sich auf dem
Gebiet der Schabkunst nicht betätigt zu haben. L. Ölenheinz (a. a. O. S. 63,
Nr. 41) gibt an, daß die „Büste des geharnischten Kriegers“ nach dem Bild
der fürstlich C. Schwarzenbergschen Sammlung (Auktion zu Leipzig 1826,
25. Oktober, S. 70) nach Fr. Ölenheinz gearbeitet sei (1796 oder 1795),
kennt weder das Gemälde noch den gegenwärtigen Aufenthaltsort desselben.
Auch die „Nymphe aux bains“ ist nach einem Ölbild des Fr. Ölenheinz,
welche der Künstler 1789 malte, gearbeitet. Das Blatt, welches unten das
fürstlich Schwarzenbergsche Wappen aufweist, enthält folgende Dedikation:
„Sr. Durchlaucht Joseph des H. R. R. Fürsten zu Schwarzenberg, Herzogen
zu Krummau gewidmet von Seinem unterthänigsten Diener Gottfried Traun-
fellner“, ferner die Bemerkung: „Das Original-Gemälde in der nämlichen
Größe befindet sich in dem Cabinet Sr. Excellenz des Grafen von Über-
acker.“ Wir erfahren also aus der Widmung, daß unser Künstler nicht Gott-
lieb, wie Wurzbach fälschlich angibt, hieß, sondern Gottfried. Was nun das
dritte Blatt des Gottfried Traunfellner anlangt, welches den Johann Baptist
Sohn, Gottfried, welcher nach Wurzbach 1778 in Wien geboren wurde und
daselbst an der k. k. Akademie der bildenden Künste lernte. 1799 erhielt
er in der Schabkunst den zweiten Preis. Er starb im jugendlichen Alter von
33 Jahren am 29. Juni 1811. Wurzbach hat richtig darauf hingewiesen, daß
man zwischen den Schabkunstblättern von Jakob Traunfellner und denen
seines Sohnes unterscheiden müsse und daß die Signatur G. Traunfellner
nicht als Giacomo Traunfellner zu lesen, also nicht auf Jakob Traunfellner
zu beziehen sei. Nagler führt an, daß die „Büste eines geharnischten Ritters
im Profil“ und „La Nymphe aux bains“ mit G. Traunfellner bezeichnet
sind. Ein drittes Blatt trägt — was weder Nagler noch Wurzbach angeben
— dieselbe Signatur. Es handelt sich um ein Schabkunstblatt mit dem Bild-
nisse des J. B. Grafen Esterhazy. Ein Exemplar mit der Schrift findet sich
im Kupferstichkabinett des Museums der bildenden Künste in Budapest. Links
unter dem Bild steht: H. Füger pinxt, rechts: G. Traunfellner sculpt Viennae
1801. Den unteren Teil des Blattes nehmen das gräfliche Wappen und fol-
gende Inschrift ein: „Johann Baptist G. Esterhazy von Galantha Erbherr in
Forchtenstein, k. k. wirkl. Kämmerer und geheimer Rath.“ Nachdem nun
feststeht, daß Jakob Traunfellner am 15. Mai 1800 verschied, kann das eben
genannte Schabkunstblatt, welches also die Jahreszahl 1801 trägt und mit
G. Traunfellner signiert ist, nur von Gottfried Traunfellner herrühren. Weitere
Blätter vom Künstler lassen sich vorläufig nicht nachweisen — es fragt sich
aber, ob die seinem Vater zugeschriebenen Blätter tatsächlich alle von diesem
selbst oder vom Sohn herrühren.
Das frühest datierte Schabkunstblatt von Gottfried Traunfellner mit der
„Büste eines geharnischten Ritters im Profil nach rechts“ entstammt dem
Jahre 1795, es folgt sodann das 1799 in glänzender Technik ausgeführte
Hauptblatt „La Nymphe aux bains“. „Ein nacktes aus dem Bad gestiegenes
Mädchen, sitzend, und zwei andere im Wasser beim Gebüsch“ nach Fr.
ölenheinz (Abbildung in L Ölenheinz: Friedrich Ölenheinz, sein Leben und
seine Werke. Leipzig, E. A. Seemann 1907, S. 15) und endlich das bereits
erwähnte Esterhäzysche Porträt aus dem Jahre 1801. Somit liegt die Tätig-
keit dieses Künstlers für die darauffolgenden zehn Jahre, also bis zu seinem
Tode, völlig im dunkeln.
Gottfried Traunfellner scheint nach eigenen Arbeiten sich auf dem
Gebiet der Schabkunst nicht betätigt zu haben. L. Ölenheinz (a. a. O. S. 63,
Nr. 41) gibt an, daß die „Büste des geharnischten Kriegers“ nach dem Bild
der fürstlich C. Schwarzenbergschen Sammlung (Auktion zu Leipzig 1826,
25. Oktober, S. 70) nach Fr. Ölenheinz gearbeitet sei (1796 oder 1795),
kennt weder das Gemälde noch den gegenwärtigen Aufenthaltsort desselben.
Auch die „Nymphe aux bains“ ist nach einem Ölbild des Fr. Ölenheinz,
welche der Künstler 1789 malte, gearbeitet. Das Blatt, welches unten das
fürstlich Schwarzenbergsche Wappen aufweist, enthält folgende Dedikation:
„Sr. Durchlaucht Joseph des H. R. R. Fürsten zu Schwarzenberg, Herzogen
zu Krummau gewidmet von Seinem unterthänigsten Diener Gottfried Traun-
fellner“, ferner die Bemerkung: „Das Original-Gemälde in der nämlichen
Größe befindet sich in dem Cabinet Sr. Excellenz des Grafen von Über-
acker.“ Wir erfahren also aus der Widmung, daß unser Künstler nicht Gott-
lieb, wie Wurzbach fälschlich angibt, hieß, sondern Gottfried. Was nun das
dritte Blatt des Gottfried Traunfellner anlangt, welches den Johann Baptist