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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — 3.1917/​1918

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Nr. 2
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Rundschau
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Scherzecke
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https://doi.org/10.11588/diglit.52767#0072

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Wien. Bei Wawra mehrere Versteigerungen, u. a. die des künstleri-
schen Nachlasses der Malerin Tina Blau. Auch hier gute Preise von 5300 K
abwärts. — In neuester Zeit wurden bei Wawra Wilhelm Gauses künstleri-
scher Nachlaß versteigert (Katalog mit Vorwort von A. F. Seligmann) und
eine Menge alter und neuerer Bilder, von denen bei Gelegenheit noch die
Rede sein wird.
Wiesbaden. Der Nassauische Kunstverein veranstaltete im Februar 1917
eine Ausstellung von Werken des Malers Ernst Isselmann. (M. N. N.,
22. Februar.) — Aus der Galerie moderner Meister im Haus Albert zu
Wiesbaden werden einige Bilder veröffentlicht in der Zeitschrift „Innen-
dekoration“ 1917, S. 19ff.
Wil helmshafen. In der Kaiser-Friedrich-Kunsthalle eine Ausstellung
von Werken des Marinekriegsmalers Klaus Bergen. Mehrere Bergenschen
Gemälde sind in den Besitz des Admirals Scheer übergegangen (M. N. N.,
3. Februar 1917).
Wilna. Unter der Beschirmung des Generalobersten Eichhorn wurde
eine Deutsche Kunstausstellung veranstaltet, die Anfang Februar feierlich
eröffnet worden ist (Voss. Ztg, 3. Februar, Scherls „Die Woche“, 24. März).
Winterthur. Über die Einrichtung des neuen Museums, nicht zuletzt
über den Ant.-Graff-Saal, schrieb Hektor G. Preconi in der. Frankf. Ztg.
vom 25. April.
Zürich. Die Schaustellungen im Kunsthaus brachten im Jänner eine
reichliche Auswahl von Werken Umberto Boccionis, des Futuristen, ferner
Bilder von Ettore Burzi, Albert Segenreich, Plinio Colombi und Raph. de Grada.
Unter den Werken Boccionis befand sich auch das Bildnis des Tonkünstlers
Ferruccio Busoni.
— Im Künstlerhaus waren weiterhin gegen Ende März u. a. zu sehen
Werke von dem Zürcher Maler Emil Weber, vom Berner Adolf Tie ehe,
vom Basler Rudolf Löw (Löw), sowie Holzschnitte von Ernst Würten-
berger und Hans Trudel (N. Z. Z., 28. März 1917).

SCHERZECKE.
In der Wiener Weltausstellung von 1873 gehörte nebst den Riesen-
leinwänden von Wirtz und Cabanel Pilotys: Triumphzug des Germanicus
im Jahr 17 unserer Zeitrechnung zu den meist auffallenden Bildern. Man
drängte sich davor, zumal an Sonntagen. Nolens volens mußte man mit
anhören, was von Pilotys Bild gesprochen wurde, auf dem dargestellt war,
wie vor Germanicus neben vielen anderen Gefangenen auch Thusnelda,
Armins Gattin, vorgeführt wird. Sie hat das Söhnchen Thumelicus an der
Seite. Diese beiden so ziemlich als Hauptfiguren behandelt. In den lang-
atmigen Erörterungen über das Bild, die damals in vielen Zeitungen zu
finden waren, wurde viel in römischer Geschichte vor und nach dem Triumph
von Anno 17 gemacht, und man erzählte vielerlei über Germanicus, Bri-
tanniens, Armin, Thusnelda und Thumelicus. Aus einer Gruppe von Sonntags-
kunstfreunden und -freundinnen hörte ich da heraus: „Was stellt denn das
Bild eigentlich vor? Du hast’s ja schon gelesen.“ Und rasch wurde in über-
legenem Tone die Auskunft erteilt: „Das ist der Triumphzug der Britannica.“
 
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