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erfolgreichem Unterricht in der Kunst, um zum Schluß, als man ihn von
öffentlichen Ausstellungen fernhielt und ihm damit die Arbeitsfreude nahm,
zu verkümmern.
Eine letzte Ermunterung bereitete ihm die Einladung und dringende
Aufforderung, an der damals beabsichtigten Kunstausstellung von Mitgliedern
der Pensionsgesellschaft bildender Künstler in Wien, welche von einer
Arbeitsgruppe durchgeführt und am 13. April 1919 bei Wawra eröffnet
wurde, teilzunehmen. Leider konnte er nichts mehr dazu veranlassen, und
es bemühte sich der Unterzeichnete, um nun in der kurzen noch zur Ver-
fügung stehenden Zeit möglichst viele gute Werke von der Hand Steins,
welche sein Schaffen gut charakterisieren, zusammenzubringen, um der
nahezu abgeschlossenen Veranstaltung noch eine kleine Nachlaßausstellung
Steins, sozusagen im letzten Augenblick, anzuschließen.
Wien, April 1919. Erwin Pendl.
ZU TAFEL XXXVI.
Die Studien und Skizzen pflegen auch gelegentlich die Darstellungs-
kunde, die Ikonographie, indem sie bemerkenswerte Bildnisse, Darstellungen
bestimmter Figuren, auch solche bestimmter Landschaften, veröffentlichen: so
wurden z. B. in früheren Heften Bildnisse Grillparzers, Beethovens und
anderer Künstler abgebildet und besprochen. Die Ikonographie des antiken
Herakles Farnese hat den Gegenstand einer Studie gebildet, und in bezug
auf Landschaften sind den Gegenden um den Semmering viele Abbildungen
gewidmet worden. Und noch anderes aus diesen Gebieten werden die Ab-
nehmer der Hefte beim Durchblättern finden.
Heute bringe ich eine überaus selten gewordene Ansicht des Schnee-
berges in Niederösterreich. Die Kalkmasse, die den meist besuchten Aus-
sichtsberg des Landes aufbaut, wird auf dem abgebildeten Steindruck von
ungefähr Nordosten her gesehen. Die Lithographie stammt von der.geübten
Künstlerhand jenes F. Wolf, den wir schon einmal als Zeichner einer An-
sicht von Schottwien begegnet haben. Auf der „Ansicht des Schneeberges“
(so lautet der Titel des Blattes) nennt er sich selbst in der Schrift rechts
unter dem Rand der Bildfläche. Dort liest man; „Nach der Natur gez. u. lith.
v. F. Wolf. 1826.“ Die Jahreszahl ist uns willkommen, da die F. Wolfschen
Steindrucke gewöhnlich undatiert sind.
AUS DER LITERATUR.
„Canaletto, Wiener Ansichten, 12 Heliogravüren und 5 Textabbil-
dungen mit begleitendem Text von Alois Trost“ (Wien, Verlag der
k. k. Hof- und Staatsdruckerei). Gr.-Qu.-Folio. ■
Bringt die großen Gemälde Canalettos im Hofmuseum, die zwei Bilder
der fürstlich Liechtensteinschen Galerie und die Ansicht des Kaunitzpalastes
aus dem Besitz des Herrn (früher Grafen) G6za Andrässy in Budapest, alle
in gelungenen Nachbildungen. Die Erläuterungen dazu sind vom sachkundigen
Wiener Kunstgelehrten Alois Trost verfaßt, der die wichtigsten Angaben aus
erfolgreichem Unterricht in der Kunst, um zum Schluß, als man ihn von
öffentlichen Ausstellungen fernhielt und ihm damit die Arbeitsfreude nahm,
zu verkümmern.
Eine letzte Ermunterung bereitete ihm die Einladung und dringende
Aufforderung, an der damals beabsichtigten Kunstausstellung von Mitgliedern
der Pensionsgesellschaft bildender Künstler in Wien, welche von einer
Arbeitsgruppe durchgeführt und am 13. April 1919 bei Wawra eröffnet
wurde, teilzunehmen. Leider konnte er nichts mehr dazu veranlassen, und
es bemühte sich der Unterzeichnete, um nun in der kurzen noch zur Ver-
fügung stehenden Zeit möglichst viele gute Werke von der Hand Steins,
welche sein Schaffen gut charakterisieren, zusammenzubringen, um der
nahezu abgeschlossenen Veranstaltung noch eine kleine Nachlaßausstellung
Steins, sozusagen im letzten Augenblick, anzuschließen.
Wien, April 1919. Erwin Pendl.
ZU TAFEL XXXVI.
Die Studien und Skizzen pflegen auch gelegentlich die Darstellungs-
kunde, die Ikonographie, indem sie bemerkenswerte Bildnisse, Darstellungen
bestimmter Figuren, auch solche bestimmter Landschaften, veröffentlichen: so
wurden z. B. in früheren Heften Bildnisse Grillparzers, Beethovens und
anderer Künstler abgebildet und besprochen. Die Ikonographie des antiken
Herakles Farnese hat den Gegenstand einer Studie gebildet, und in bezug
auf Landschaften sind den Gegenden um den Semmering viele Abbildungen
gewidmet worden. Und noch anderes aus diesen Gebieten werden die Ab-
nehmer der Hefte beim Durchblättern finden.
Heute bringe ich eine überaus selten gewordene Ansicht des Schnee-
berges in Niederösterreich. Die Kalkmasse, die den meist besuchten Aus-
sichtsberg des Landes aufbaut, wird auf dem abgebildeten Steindruck von
ungefähr Nordosten her gesehen. Die Lithographie stammt von der.geübten
Künstlerhand jenes F. Wolf, den wir schon einmal als Zeichner einer An-
sicht von Schottwien begegnet haben. Auf der „Ansicht des Schneeberges“
(so lautet der Titel des Blattes) nennt er sich selbst in der Schrift rechts
unter dem Rand der Bildfläche. Dort liest man; „Nach der Natur gez. u. lith.
v. F. Wolf. 1826.“ Die Jahreszahl ist uns willkommen, da die F. Wolfschen
Steindrucke gewöhnlich undatiert sind.
AUS DER LITERATUR.
„Canaletto, Wiener Ansichten, 12 Heliogravüren und 5 Textabbil-
dungen mit begleitendem Text von Alois Trost“ (Wien, Verlag der
k. k. Hof- und Staatsdruckerei). Gr.-Qu.-Folio. ■
Bringt die großen Gemälde Canalettos im Hofmuseum, die zwei Bilder
der fürstlich Liechtensteinschen Galerie und die Ansicht des Kaunitzpalastes
aus dem Besitz des Herrn (früher Grafen) G6za Andrässy in Budapest, alle
in gelungenen Nachbildungen. Die Erläuterungen dazu sind vom sachkundigen
Wiener Kunstgelehrten Alois Trost verfaßt, der die wichtigsten Angaben aus