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Bernardo Belottos (Canalettos) Leben zusammenfaßt und auf die dargestellten
Örtlichkeiten eingeht. Erwähnt werden auch kleine Wiederholungen der An-
sichten des Ereiungplatzes und des Bürgerspitalplatzes (früher Schweinmarkt
genannt, jetzt Lobkowitzplatz) in der Galerie Harrach und in Raudnitz.
Die abgebildeten Gemälde sind zwar längst bekannt (auch die Ansicht
des Palais Kaunitz, die ich schon vor Jahren in Austerlitz aufgefunden
und in meinen Blättern für Gemäldekunde besprochen und abgebildet habe)*),
doch wird auch der Kundige gern die prächtigen Abbildungen betrachten
und den mannigfach anregenden Erörterungen des begleitenden Textes folgen.
Auf den Bildern der Liechtensteingalerie ist einmal der Ausblick von der
Terrasse der Liechtensteinschen Gloriette gegen das Gartenpalais, das ander-
mal der Blick von der ehemaligen Bastei auf dem Pomeranzenhaus beim
Gartenpalais nach der Gloriette hin dargestellt. (Über diese Bauten hat
neuestens H. Tietze geschrieben in „Kunst und Kunsthandwerk“, Jahrg. 18,
S. 395ff. Der Gartenpalast ist ein Werk Martinellis, die Gloriette geht auf
einen Entwurf Fischers von Erlach zurück.) Fr.
Alois Trost: „Altwiener Kalender für das Jahr 1919“ (Wien,
A. Schroll). 4°.
Reich ausgestattet mit Abbildungen nach Schwind, Franz Alt, Amerling
und Waldmüller sowie nach alten Kunstdrucken, zumeist nach Wiener An-
sichten. Solche dienen z. B. als Illustrationen zum Aufsatz von Eugen Guglia
über die Hohe Brücke in Wien und zum Artikel: Aus Wiener Gärten des
XVI. und XVII. Jahrhunderts, von Alfred Burgerstein. Das Raffaellische Mosaik
in der Minoritenkirche ist nach Photographie abgebildet für den Artikel von
Alois Trost: „Das Mosaik nach Lionardos Abendmahl in der Minoriten-
kirche.“ Einige Bilder von Amerling sind reproduziert für einen Tietzeschen
Artikel. Das Buch enthält auch Beiträge 'über andere Stoffe, welche die Ge-
mäldekunde nicht berühren, so z. B. Studien von Ludwig Böck, Egon
v. Komorzynski und Th. v. FrimmeL Fr.
„Hundertfünfzigjahre deutscher Kunst (1650 bis 1800), 76 Bild-
tafeln mit einer Einführung von Wilhelm Hausenstein“ (Berlin, Hyperion-
Verlag). Kl.-Fol.
Das Buch hängt mit der Darmstädter Ausstellung von 1914 zusammen,
über die so vieles geschrieben worden. Kritische Erörterungen wären auch
noch heute willkommen, aber solche sucht man in dem neuen Band ver-
geblich. Dieser ist augenscheinlich ein Verlegerunternehmen, das mit wissen-
schaftlicher Kritik keine Fühlung hat. Nicht einmal die Aufbewahrungsorte
der abgebildeten Gemälde oder sonstigen Kunstsachen sind angegeben.
Wollte man die angedeutete Lücke ausfüllen durch ein nachträgliches Ver-
zeichnis mit beschreibenden Angaben, die vorläufig noch aus der Darm-
*) Bd. VI, S. 202ff. Das Bild war spätestens 1838 in Austerlitz. Dort fand ich
es im Spätwinter 1895 auf und beschrieb es in der Wiener Zeitung vom 9. Mai jenes
Jahres. Bald danach gelangte es zum Grafen Geza Andrässy nach Budapest, der die
große Freundlichkeit hatte, es für mich photographieren zu lassen. Siehe auch meine
Geschichte der Wiener Gemäldesammlungen, Kap. 111, S. 77, und das Lexikon der
Wiener Gemäldesammlungen, Bd. II. — Der Standpunkt des Malers ist in der Maria-
hilferstraße zu Stichen oder ganz nahe dabei, und ungefähr dort, wo jetzt die Koller-
gerngasse in die Mariahilferstraße mündet.
Bernardo Belottos (Canalettos) Leben zusammenfaßt und auf die dargestellten
Örtlichkeiten eingeht. Erwähnt werden auch kleine Wiederholungen der An-
sichten des Ereiungplatzes und des Bürgerspitalplatzes (früher Schweinmarkt
genannt, jetzt Lobkowitzplatz) in der Galerie Harrach und in Raudnitz.
Die abgebildeten Gemälde sind zwar längst bekannt (auch die Ansicht
des Palais Kaunitz, die ich schon vor Jahren in Austerlitz aufgefunden
und in meinen Blättern für Gemäldekunde besprochen und abgebildet habe)*),
doch wird auch der Kundige gern die prächtigen Abbildungen betrachten
und den mannigfach anregenden Erörterungen des begleitenden Textes folgen.
Auf den Bildern der Liechtensteingalerie ist einmal der Ausblick von der
Terrasse der Liechtensteinschen Gloriette gegen das Gartenpalais, das ander-
mal der Blick von der ehemaligen Bastei auf dem Pomeranzenhaus beim
Gartenpalais nach der Gloriette hin dargestellt. (Über diese Bauten hat
neuestens H. Tietze geschrieben in „Kunst und Kunsthandwerk“, Jahrg. 18,
S. 395ff. Der Gartenpalast ist ein Werk Martinellis, die Gloriette geht auf
einen Entwurf Fischers von Erlach zurück.) Fr.
Alois Trost: „Altwiener Kalender für das Jahr 1919“ (Wien,
A. Schroll). 4°.
Reich ausgestattet mit Abbildungen nach Schwind, Franz Alt, Amerling
und Waldmüller sowie nach alten Kunstdrucken, zumeist nach Wiener An-
sichten. Solche dienen z. B. als Illustrationen zum Aufsatz von Eugen Guglia
über die Hohe Brücke in Wien und zum Artikel: Aus Wiener Gärten des
XVI. und XVII. Jahrhunderts, von Alfred Burgerstein. Das Raffaellische Mosaik
in der Minoritenkirche ist nach Photographie abgebildet für den Artikel von
Alois Trost: „Das Mosaik nach Lionardos Abendmahl in der Minoriten-
kirche.“ Einige Bilder von Amerling sind reproduziert für einen Tietzeschen
Artikel. Das Buch enthält auch Beiträge 'über andere Stoffe, welche die Ge-
mäldekunde nicht berühren, so z. B. Studien von Ludwig Böck, Egon
v. Komorzynski und Th. v. FrimmeL Fr.
„Hundertfünfzigjahre deutscher Kunst (1650 bis 1800), 76 Bild-
tafeln mit einer Einführung von Wilhelm Hausenstein“ (Berlin, Hyperion-
Verlag). Kl.-Fol.
Das Buch hängt mit der Darmstädter Ausstellung von 1914 zusammen,
über die so vieles geschrieben worden. Kritische Erörterungen wären auch
noch heute willkommen, aber solche sucht man in dem neuen Band ver-
geblich. Dieser ist augenscheinlich ein Verlegerunternehmen, das mit wissen-
schaftlicher Kritik keine Fühlung hat. Nicht einmal die Aufbewahrungsorte
der abgebildeten Gemälde oder sonstigen Kunstsachen sind angegeben.
Wollte man die angedeutete Lücke ausfüllen durch ein nachträgliches Ver-
zeichnis mit beschreibenden Angaben, die vorläufig noch aus der Darm-
*) Bd. VI, S. 202ff. Das Bild war spätestens 1838 in Austerlitz. Dort fand ich
es im Spätwinter 1895 auf und beschrieb es in der Wiener Zeitung vom 9. Mai jenes
Jahres. Bald danach gelangte es zum Grafen Geza Andrässy nach Budapest, der die
große Freundlichkeit hatte, es für mich photographieren zu lassen. Siehe auch meine
Geschichte der Wiener Gemäldesammlungen, Kap. 111, S. 77, und das Lexikon der
Wiener Gemäldesammlungen, Bd. II. — Der Standpunkt des Malers ist in der Maria-
hilferstraße zu Stichen oder ganz nahe dabei, und ungefähr dort, wo jetzt die Koller-
gerngasse in die Mariahilferstraße mündet.