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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — 4.1918/​1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.52777#0044

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Auktionen. Mit einer gehaltvollen Versteigerung ist Aug. Joh. Schelle auf
den Plan getreten. Gelegentlich biete ich eingehendere Mitteilungen über
diese Veranstaltung, bei der ich nicht wenige Bilder aus aufgelösten alten
Wiener Sammlungen vorgefunden habe.
Es ist dem einzelnen nicht möglich, alle Ausstellungen und Versteige-
rungen zu besuchen oder gar kritisch und lückenlos durchzustudieren. Ich
berichte im folgenden zum Teil nur nach den Katalogen. Bei Albert Kende
wurden die Nachlässe des Barons Bela Orczy und des Malers Jos. Hassl-
wander gegen Ende März versteigert. Sogleich im April folgte eine große
Auktion von Kunstblättern aus verschiedenem Besitz und im Mai eine
mannigfach zusammengesetzte Versteigerung aus dem Besitz der Gräfin Sandor
von Lönyay in Budapest, Eduard Springer in Wien, aus Sammlungen in Meran,
Krumpendorf und aus anderen Quellen. Für all diese Versteigerungen wurden
üppig ausgestattete Verzeichnisse hergestellt.
Von Bedeutung war auch die Auktion von Gemälden und Kunst-
blättern verschiedener Art bei Dr. Ignaz Schwarz (L, Habsburgergasse 3).
Sie brachte unter anderem auch die Zeichnungen aus der Wiener Sammlung
Dr. Heinr. Modern. (Illustrierter Katalog.)
Wien. Bei C. J.Wawra kam die Sammlung Mecenseffy und vieler
anderer Privatbesitz am 16. April unter den Hammer. Um dieselbe Zeit ver-
steigerte Wawra eine große Anzahl von Kunstblättern, meist Aquarellen aus
Wiener Privatbesitz (reich ausgestattete Verzeichnisse).
— Die Galerie Dr. Fröhlich befindet sich jetzt im Haus Schwangasse 1
in denselben Räumen, die früher L. Lobmeyrs Sammlung beherbergt haben.
—- Bei S. Kende und Schildlof im Mai eine große Versteigerung
von wertvollen Gemälden und Plastiken.
— Bei Halm & Goldmann eine Ausstellung schwedische r Graphik.
Der Nachlaß an Kunstsachen verschiedener Art des ehedem allbe-
kannten Wiener Kunsthändlers Hugo Otmar Miethke wird durch die Firmen
Artaria & Co. und C. J.Wawra versteigert. Man darf sagen, daß Miethke
zu seiner besten Zeit eine gewisse Rolle im mitteleuropäischen Gemälde-
handel gespielt hat. Andeutungen darüber in meiner Geschichte der Wiener
Gemäldesammlungen (Bd. I, Einleitung). Nach dem Aufgeben des Geschäfts,
von dem er hohen Alters wegen sich zurückzog, wurde er rasch vergessen.
Er starb auf seiner Besitzung in Cilli am 11. Januar 1918. Fr.
Wiesbaden. Über die Sammlung Kirchhoff in Wiesbaden, die
deutsche Gemälde aus neuester Zeit beherbergt, schreibt Hans Hildebrandt
in „Der Cicerone“, 1918, S. 9 ff.
NOTIZEN.
Über eine holländische Bildnisgruppe, offenbar ein Familienportfät
aus der Zeit um 1650, das sich in der Sammlung Osmitz zu Preßburg
befand, schreibt J. O. Kronig im Januarheft 1918 von „Oude Kunst“. Den
Lesern der Studien und Skizzen ist das Bild schon durch Tafel XXXVI und
S. 63 und 145 f. im II. Band bekannt, wo eine Kritik der Proportionen ge-
geben und maltechnische Fragen erörtert wurden. Im „Cicerone“ von 1917,
S. 338, äußerte ich mich nochmals über das gewiß sehr bedeutende, aber
unvollendete kleine Gemälde. Ich wiederhole einige Sätze aus dem „Cicerone“,
 
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