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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — 4.1918/​1919

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Frimmel, Theodor von: Ein signiertes Bild von Josef Grandauer in der Sammlung R. Wittig
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https://doi.org/10.11588/diglit.52777#0078

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auch die Herausgabe von Vorlagen zusammen. Ich kenne 12 Hefte der
„Elementar-Zeichenschule“ von Grandauer, die zumeist Zierformen, Orna-
mente, in Umrissen enthält. Grandauer starb 1894 als Schulrat und Fach-
inspektor für Freihandzeichnen in Niederösterreich.*)
Der Herausgeber.

AUS DER LITERATUR.
W. Martin: „Altholländische Bilder“ (Berlin W. 62, Richard Carl
Schmidt & Co., 1918, 8°, 236 SS.). Band XIII der Bibliothek für Kunst- und
Antiquitätensammler.
Professor Dr. W. Martin, der jetzige Vorstand der königl. Gemälde-
sammlung im Haag, bietet in dem neuen Band eine dankenswerte Zusammen-
stellung von Kenntnissen über Gemälde aus der Blütezeit der holländischen
Malerei. Das, was sonst gewöhnlich Altholländer heißt, die Bilder aus den
Zeiten vor ungefähr 1550, wurde nicht mit einbezogen. Dagegen sind zum
Teil sehr bemerkenswerte Erfahrungen über das Wiederherstellen und
Reinigen alter Bilder berücksichtigt, auf welche an dieser Stelle besonders
aufmerksam gemacht werden soll. Auch sei hervorgehoben, daß Martin ganz
richtig davor warnt, es mögen die Sammler nur ja nicht selbst restaurierend
an ihren guten Bildern Versuche anstellen. Lieber sollen sie diese Tätig-
keiten bewährten, geübten Händen anvertrauen (S. 195 f.). Daß für diese
Übung das Malenkönnen allein nicht ausreicht, wird ebenfalls durch Martin
hervorgehoben, und das mit Recht. Denn die Wiederherstellung von Ge-
mälden hat sich aus den Geheimlehren früherer Jahrhunderte zu einer über-
prüfbaren und in vielen Fällen von der Wissenschaft überprüften Fertigkeit
herausgebildet, die heutzutage schon gründlich und nicht ohne Mühe erlernt
werden muß.
Sehr anregend ist der Abschnitt über den inneren Ausbau von Ge-
mäldesammlungen mit allerlei Beobachtungen über die Beleuchtung von
Sälen und Bilderzimmern, über die Verteilung der Gemälde an den Wänden
und über die Wandfärbung, von der sich die Bilder abheben sollen. Seit
lange spreche ich mich gegen jede starke Farbigkeit der Bilderwände aus,
und es freut mich, daß die Erfahrungen Martins zu demselben Ergebnis
hinleiten.
Eine Menge lehrreicher Abbildungen, es sind deren 127, belebt das
ganze Buch, dessen Durchsicht den Bilderfreunden hiemit warm empfohlen sei.
Fr.
Guenther Koch: „Kunstwerke und Bücher am Markte“ (Auktion —
Fälschungen — Preise und was sie lehren, mit Anführung wichtiger Literatur
über Kunstgewerbe, Malerei, graphische Künste, Bildnerei, Münz- und Me-
daillenkunde, Bücher und Handschriften alter und neuer Zeit, ein Buch für
Kunst- und Bücherfreunde, Sammler und Händler [mit 34 Kunstbeilagen
*) Als Literatur über Grandauer sei neben der Stifterliteratur, die nur im all-
gemeinen erwähnt wird, und neben den oben angeführten Büchern noch genannt
die Blätter für Gemäldekunde, Bd. II, und die Zeitschrift „Deutsche Arbeit“ vom
September 1905, S. 860, sowie Frimmel: „Lexikon der Wiener Gemäldesammlungen“,
II, S. 65 f.
 
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