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Staehlin, Rudolf
Das Motiv der Mantik in den aischyleischen Dramen — Heidelberg, 1911

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R. Staehlin, Das Motiv der Mantik im antiken Drama

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Einleitung
Albrecht Dieterich sagt in seinem Artikel „Euri-
pides" in der Pauly - Wissowaschen Realenzyklopädie VI 1,
Spalte 1277: „Von besonderer Wichtigkeit... sind die Motive
des Traums und der Orakel in den Dramen, die bisweilen
eine nebensächliche, oft dramaturgisch eine Hauptrolle spielen.
Mit Recht ist bereits darauf hingewiesen worden \ daß die
Orakel für die antiken Dramen durchaus zu den rein mensch-
lichen Motiven gehören, weil sie für jene Menschen eine
Realität sind. Auch wenn mit Untersuchungen über die
Motive, wie ich sie andeute, nicht viel zu „erreichen" ist,
wie man gemeint hat: die Entwicklungsgeschichte der dra-
matischen Kunst selbst, speziell der euripideischen, ist ein
viel größeres Problem als eine einzelne Datierungsfrage."
Dieser, in der Vorlesung wiederholten Aufforderung
meines unvergeßlichen Lehrers sucht vorliegende Arbeit nach-
zukommen.
An einer zusammenfassenden Darstellung fehlt es bisher
durchaus; die Pariser Thesenschrift von Emile Thomas De
vaticinatione vaticinantibusque personis in Graecorum tragoedia
(Paris 1879), die Dieterich offenbar nicht gekannt hat, ist
meines Wissens der einzige bisher unternommene Versuch;
aber er kann schon deshalb nicht genügen, weil er einmal
1 Vielleicht denkt Dieterich hier an Heinzes (Virgils epische Technik
297 und 325) Ausführungen.

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