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Stange, Erich
Die Miniaturen der Manessischen Liederhandschrift und ihr Kunstkreis (Königsberg, Univ., Diss.) — Greifswald, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.4041#0043
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Deckfarl'e, öas Nackte ist au->gespart, auf dcu wangcn befinden
sich rote Tupfcn. Die Darstcllung ist flächenhaft wie im Glas-
geinälde, das in ^rankreich im Gefolge des gotischen p>tils
ganz bcsonders wichtig war. Die Higuren sind schlank, die
Aorpcr gcschwungcn, die Glicdmaßen oft gedreht und geziert.
Desscr als dic )süße werdcn die khände gezeichnct. Die Gesichter
sind oval mit konventionellem Lächcln. Gs herrscht allerdings
schon cin 5trcbcn nach 2lusdruck. Dic Gewandung ist reich
und frci drapiert. Die Umrahmung geschieht mit gotischer
Architcktur. Der lsintcrgrund weist Gold oder ein Teppich-
muster auf, in Lchachbrett- oder Rautenform. Als Grnamcnt
wird das Dornblattmuster verwandt. 5olche Illustrationenh
finden sich in folgcnden lsss.:

s?salter des lhl. i!udwig (Darstcllungen vom Gpfer Abels
bis zur Arönung 5auls. Aricgs- und lsoflcben).

öchatzbuch dcr Aebtissin lhöloise von Tonfluis lös2
in der Abtei Grigny (die Bilderbibcl wird erzählt von Anfang
an; jeder Borgang ist gepaart mit cincm auf das ckiristliche
Trlösungswerk gehcndem Bilde).

Lebcn dcs lsl. Dionysius in s)aris lös6, dcm Aönig j)hilippV.
von dem Abtc Aegidius von öaint Dcnis überreickit.

U'bistoire ck'^lexunckre. Brüssel. 92 Bilder mit
5chlachten ete.

Ue romun cks ln Uose, in ciner Acihe von Aedaktioncn.

Im Berlincr Aluseum verglicki icki dazu solgende Amnaturen:

Das^ebcn dcr l)l. Bencdieta (lelivreckutresor ck'OriZnx)
löl2—lölch

lckion ck'Xuver§ne (Ritterroman in Bcrsen, Canzen-
stechen ete.) la^l-

Alcrander von Acaeedonicn (Aitterroman).

Te ckir cku lion (Gpos) XIV. ^ahrhundcrt.

Auf der ötockholmcr Bibliothek fand icki denselben Typus:
Oe livre cku bon roi ^.lexunckre; seun cke ViANL)': Oe livre
ckes Bscbecs A. XI,VIII <mit Tckiackibildern, vgl. v. d. Liudc aaV.
I. Vd. Bcil. S. ll^-I2l).

Diese Aliniaturcn klingcn im allgcmeinen dem Stil nach an
die Illustrationen dcs Alanesse-Aodcr an.

Die erste dcutsche Handschrift, die als Illustrationen zum
erstcn Alale die französische Tcchnik mit Dccksarbcn zeigt, aller-
dings dcn Isintcrgrund des Teppichmusters fortläßt, ist die
sogenannte IDeingartncr-Licderhandsckirift.-) (Am loOO in der
Bähe von Aonstan; oder in Aonstanz cntstanden, letzter Besitzer

tz lveitcrcs iNateriat findet fich außcrdcm zusammcngestellt: Rep. f.
Aiv. VI. 1883. S. 2651 v. Seidlitz: T>ic illustr. Odschr. d. Oamilton-Sammlung
in Bcrlin. (^rankreich, gotliischc sdcriode).

'tz vgl. Bibliotliek dcs lit. vercins in Stuttgart V, 18-13.
 
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