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J. A. Stargardt; J. A. Stargardt <Berlin> [Editor]
Katalog / J. A. Stargardt (Nr. 357): Autographen aus allen Gebieten — Berlin: J. A. Stargardt, Antiquariat, 1935

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https://doi.org/10.11588/diglit.56815#0009
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Goethe, Johann Wolfgang von, 1749—1832.
48 — Eigh. Unterschrift „G“ am Rande des Entwurfs eines Schrei-
bens an die Schauspielerin Helene Mebus (Weimar 8. IV. 1809).
1 S. folio. 24.-—
Beiliegend die Original-Eingabe der Mannheimer Schauspielerin
Helene Mebus, Mannheim 17. III. 1809, an Goethe; von diesem eigen-
händig numeriert: 180.
Die Mebus schreibt: „mein einziges Bestreben würde sein, die Liebe
und Zufriedenheit des Herrn Geheimerath von Göthe zu erwerben“;
ihre Rollen sind u. a. „Klärchen“ in „Egmont“ und „Luise“ in „Kabale
und Liebe“. Ihre Anstellung wird abgelehnt, da die Rollen der Hel-
dinnen und jungen Liebhaberinnen durch „Mad. Wolff, Dem. Elser-
mann u. Madame Unzelmann“ besetzt seien.
49 — E. Br. m. U. „ JWvGoethe“. Marienbad 3. VII. 1822. Zus.
4 S. 4°. 800.—
An den J e n a e r Universitätslehrer und weimari sehen
Staatsmann, Christian Wilhelm Schweitzer. Bei diesem in der
Weimarer Ausgabe mit wesentlichen Abweichungen (Datum!) gegen
das hier vorliegende Original, nach einer Abschrift von dem verschol-
lenen Concept gedruckten Brief handelt es sich um die Ausgestal-
tung der Feier des 50jährigen Dienstjubiläums
des von Goethe hochgeschätzten Mineralogen
und Professors in Jena, Johann Georg Lenz.
,,. . . Beykommendes Blat enthält eine höhere Veranlassung, welche
nicht wiederhole, so wie denn auch wegen der hiernach versuchten
unmasgeblichen Vorschläge mich wohl darauf beziehen darf.
Inwiefern diese scherzhaften Anstalten und Äusserungen mit Ernst
und Würde einer solchen Feyerlichkeit in Einklang zu bringen seyen,
werden Hochdieseiben an Ort und Stelle näher beurtheilen. Frey-
lieh bleibt beym Nachtische manches zulässig,
da erheiterte Geister das Muntere sich gerne
zueignen.
. . . zaudere nicht gegenwärtiges zu übersenden, da ein ganz leid-
liches Befinden mir dazu die Freyheit lässt . . .“
Das „beykommende Blat“ liegt, nochmals voll datiert und unter-
zeichnet, hier vor:
„Ihro Konigl. Hoheit unser gnädigster Herr haben Unterzeichnetem
... zu eröffnen geruht: dass Höchstdieseiben den guten Bergrath
Lenz, bey seinem bevorstehendem Jubiläum, durch eine Festlichkeit zu
ehren und ihn dabey mit einigen fürstlichen Geschencken zu erfreuen
die Absicht hätten . . .
Die Festlichkeit . . . werde in einem Gastmahl bestehen, wobey,
zum Desert, vulkanische Gegenstände aufgesezt und einige
scherzhafte Reim-Zeilen überreicht und ausgetheilt werden möchten.
Nun wären meine unmasgeblichen Vorschläge:
a) Als Mittel- und Hauptstück stellte man den Vesuv dar, eine
starcke Lava ausgiessend; unter diesem könnte die Medaille
Platz finden.
b) Zur Seite eine der kleinen Liparischen Inseln, von
etwas Meer umgeben. Hier wäre wohl Raum für die Dukaten.
c) Ein Inseltheil mit Basalt-Säulen; nach Anleitung der Insel
Staffa, beyliegendes Gedicht enthaltend.“
Nach einer Aufzeichnung im Goethe-Schiller-Archiv sind Goethes
Vorschläge zur Ausführung gekommen; dort heisst es: es „erhielt die
Insel Staffa den allgemeinsten Beyfall; sie war in der Grossherzogi.
Hofkonditorey ganz essbar gebildet und zeigte . . . den Gegenstand

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