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J. A. Stargardt <Berlin> [Hrsg.]
Autographen: Versteigerung 30. Januar 1936 — Berlin, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.5762#0040
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237 Bruckner, Anton, 1824—1896. E. Br. m. U. Linz 30. XI.
1856. 234 S. 4°. [3] (160.—)

An seinen Freund Weinwurm.

„Was denkst Du von mir, dass ich Deinen theuren Briet so lange
unbeantwortet lasse . . . Freund könnte ich bei Dir sein! welche Ge-
nüsse! welche Ausbildung! Täglich heisser wird meine Sehnsucht u.
mein Vertrauen auf Dich . . ."

Die grosse Seltenheit von Bruckner-Autographen ist bekannt. So
frühe und so inhaltreiche Briefe, wie die hier angebotenen, sind meines
Wissens noch nie im Handel gewesen.

238 — E. Br. m. U. Linz 1. IX. 1863. 2% S. 8°. [3] (75.—)

An denselben. „Symphonie ist fertig; wie auch ein doppelchöriger
Psalm für Orchester . . . Wies mir im Innern geht, weisst Du. Ich
hab Dir Vieles — Vieles zu sagen ..."

239 — E. Br. m. U. Linz 29. L—1. II. 1865. 4 S. gross-4°.
[3] (180.—)

An denselben. „Ich hab eine bittere Woche verlebt. Nachdem ich
längst meine alte Liebe . . . aufgegeben, richtete ich mein Aug auf.die
Ziehtochter eines reines Hauses hier, wo zwar ohnediess eine eigene
Tochter da ist; doch bekäm das Mädchen vielleicht 0000 fl.; gewiss
keine hohen Ansprüche von mir. Man ermunterte mich; selbst der
Ziehvater forderte mich auf in den Geselligkeitsverein zu treten u.
sagte sogar, er habe eine Braut für mich . . . Und als ich dem Mädchen
das Schubert'sche Ständchen, welches sie wünschte, überreichen liess,
wurde mir mein Geschenk zurückgewiesen — also — Du siehst —
ich hab hier bei den bescheidensten Ansprüchen kein Glück. Es ver-
driesst mich die ganze Welt — es bleibt mir nur die Kunst u. einige
werthe Freunde, unter denen Du stets oben an bist . . .

Ich arbeite gerade an einer C moll Symphonie . . . ich. Welt und
Menschenfeind aufs Neue, suche da einige Linderung über die bübische
Behandlung in Linz . . ."

Prachtvoller Brief von grösstem biographischem Interesse!

240 Gluck, Christoph Willibald Ritter von, 1714—1787. Getuschte
Original-Silhouette, Kopf nach links. Höhe 7 cm. Papier 8°.
[6] (75.-)

Sammlung Stift Neuburg (Nachlass Friedrich Schlossers).

241 — Gluck, Alexander Johannes, Vater des Komponisten.
Schriftstück m. U. Böhmisch-Kamnitz 31. VII. 1723. yz S.
folio. — Sehr selten! [6] (50.—)

Gluck Vater war von 1722—24 Forstmeister des Grafen Kinsky zu
Böhmisch-Kamnitz.

242 Humperdinck, Engelbert, 1854—1921. E. Postkarte m. U.
Possenhofen 2. VIII. 1916. [2] (5.—)

An einen Redakteur der Königsberger Hartungschen Zeitung. Bei-
liegend 2 eigh. Visitenkarten Paul Linckes u. a.

243 Lange, Josef, Schauspielerund Sänger, Schwager Mozarts, 1751
bis 1831. E. Br. m. U. Wien 3. X. 1820. iy2S. 4°. [1] (10.—)

An Ludw. Tieck, bei dem er sich für die Vermittlung der
Bekanntschaft mit dem Grafen von Kalkreuth bedankt.

244 Liszt, Franz, 1811—1886. E. Br. m. U. (Paris) 0. J. 2% S.
8°. [6] (12.—)

„Paris est si charmant, que je ne m'y retrouve . . .
Taussig est revenu ä Paris hier avec Wagner . . . malgre mon peu
de goüt pour le piano en general, j'ai envie de le reentendre . . ."

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