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Stark, Karl Bernhard
Zwei Mithraeen der Grossherzoglichen Alterthümersammlung in Karlsruhe — Karlsruhe, 1865

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https://doi.org/10.11588/diglit.11241#0011
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Es sind bereits siebenundzwanzig Jahre verflossen, seit in der nächsten Nähe von Fand des Mi-

.. -i . thraeum zu Neu-

Heidelberg, hart an der Umbiegung der berühmten, jetzt allerdings sehr verödeten onhoim im Jahr
Bergstrasse in das Neckarthal in dem Dorfe Neuenheim der merkwürdige Fund eines 8 '
Mithrasheiiigthumes mit trefflich erhaltener Hauptreliefplatte und Architekturtheilen,
sowie kleineren Gegenständen gemacht wurde. Friedrich Creuzer gab noch in dem-
selben Jahre Kunde von dem Ereigniss und knüpfte an eine lithographische Umrisszeich-
nung der Hauptplatte, die er veröffentlichte, seine mit Gelehrsamkeit und eindrin-
gendem, auf das Allgemeine und Wesenhafte der zu Grunde liegenden Vorstellungen
gerichteten Sinn geschriebene Erklärung.1) Das Neuenheimer Mithraeum ist seitdem
und zwar als ein hervorragendes Denkmal in dem Bereiche der diese wichtige und so
vielfach dunkle, fast alljäln-lich sich mehrende Gruppe von Darstellungen behandeln-
den Literatur erwähnt und besprochen worden, eine neue Abbildung, die vor allem
dem Stile desselben gereicht ward, sowohl dem Reliefstile überhaupt als der kräftigen
und doch fliessenden Behandlungsweise dieses Reliefs, die zugleich die Einzelheiten
ganz genau wiedergab, ist seitdem nicht veröffentlicht worden,2) ebensowenig wie die
Einzelerklärung wesentlich gefördert. So konnte wohl der Gedanke entstehen zur Begrüs-
sung der hochverehrten Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner am Ufer des
Neckar, im Bereiche der alten und doch neuen jugendfrischen Carolo-Ruperta von
Seiten der Archäologie eine neue Abbildung und Erläuterung des Neuenheimer Mi-
thraeum als bescheidene Festgabe und nicht unerfreuliche Erinnerungstafel der hie-
sigen Gegend darzubieten. Das Denkmal selbst ist inzwischen von seinem Aufbe-
wahrungsorte in der hiesigen Universitätsbibliothek seit 1846 nach Karlsruhe ver-
setzt worden und nachdem es lange in der dortigen Kunsthalle • an ungünstiger und
den Einwirkungen der Witterung ausgesetzter Stelle gestanden, seit wenig Jahren

1) Heidelberger Jahrbücher der Literatur 1838, S. 625 ff., Creuzer Deutsche Schriften II. 2.
S. 277—357. Tat. I.

2) Vgl. Clarac Musee de sculpture pL 540; Lajard Introduction ä l'etude du culte public et
des mysteres de Mithra etc. Paris 1817. pl. XCII. Die genaueste Beschreibung in Fröhner's Katalog
der Alterthümersammlung zu Karlsruhe. 1860. S. 5—8. Nr. 16—22.
 
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