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Universitätsbibliothek <Heidelberg> [Hrsg.]; Steiger, Uli [Bearb.]
Die neuzeitlichen nichtliturgischen Handschriften des Zisterzienserklosters Salem — Wiesbaden, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.25985#0205
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Cod. Sal. VIII,12

Leiden u. Boston 2005, S. 93-107. Marius’ Schriften sind zusammengestellt in: BBKL 24,
Sp. 1061t.

Die Handschrift BSB, Clm 2874 (Kat. München, BSB 3,2, S. 46) enthält Marius’ Auto-
graph des ,Dialogus’, danach Teildruck: Stephan Wiest, De Wolfgango Mario Abbate
Alderspacensi ord. Cisterciensis inter eruditos Bavaros saec. XVI scriptore haut incelebri
Programma historico-theologicum, Bd. 3 und 4, Ingolstadt: Haberberger 1792.

Cod. Sal. VIII,12

Bernhard von Schrattenbach: Commentarius in Aristotelis Stagiritae
libros physicorum

Papier * 404 Bll. • 19,8 x 15,5 * Salem • 1628

Fehlerhafte zeitgenössische Paginierung (S. 1-104, 104[T\, 105-106; S. 1-99, 101 [!] = S. 565-664; S. 1—102 = S.
685-785), Teile separat gezählt; moderne Paginierung (S. 1*—10*, 105 [= 104a]-798), in der Regel nur die Recto-
Seiten gezählt. Bll. in der Mitte gefaltet, Schriftraum nur die jeweils innere Hälfte: 13,0-14,0 x 7,0-7,5; 16-20,
zum überwiegenden Teil 19 Zeilen. Lateinische Kursive und als Auszeichnungsschrift lateinische Majuskel von
der Hand des Salemer Mönchs Eugen Craß; zum Schreiber s. Herkunft. Für griechischsprachige Begriffe bzw.
Phrasen griechische Minuskel von derselben Hand. Teilweise die Abschnitte mit Seitentitel versehen. Zeitgenös-
sische Streichungen, Verbesserungen und Ergänzungen von der Hand des Schreibers, zum Teil als Marginalien;
teilweise auch von anderer Hand. Nomina-sacra durch Majuskelbuchstaben hervorgehoben. Titelbl. mit Feder-
zeichnung (S. 9*): oben, umgeben von Wolken die Natura (NATVRA) mit brennender Fackel und Füllhorn mit
Beischrift: sursum deorsum; links unten ein Philosoph mit Buch (SCIENTIA) zu ihr aufblickend mit der Bei-
schrift: <Pi)cnv nosse pulcherrimum; rechts ein Mann in ungarischer Tracht mit Krummsäbel (RVSTICITAS) und
der Beischrift: Hoc ego non capio [: in Spiegelschrift]; außerdem einige wenige wissenschaftliche Zeichnungen,
die identisch sind mit jenen aus Cod. Sal. VII,36, zum Teil nicht ausgeführt: S. 500 größere Lücke; hier fehlt eine
Skizze zu den Planetenbahnen, die in Cod. Sal. VII,36 als Faltblatt an dieser Stelle beigefügt ist. S. 527 mit
Lücke; hier fehlt das bewegliche Sonnenmodell, das Cod. Sal. VII,36 an dieser Stelle hat. S. 543 mit Lücke; hier
fehlt eine Skizze zur Mondfinsternis, die in Cod. Sal. VII,36 vorhanden ist. Fünf Lesebändchen aus dünner
gedrehter heller Kordel erhalten. Leicht abgegriffener und an den Ecken leicht bestoßener heller Ledereinband
über vier Bünde, Holzdeckel; Rollen- und Plattenstempel- sowie Streicheisenverzierungen: Innenränder mit
dreifachen Streicheisenlinien; Rundbogenfries mit Palmetten und Reformatorenrolle zwischen Streicheisenli-
nien, in der Mitte in ovalem Nimbus Herz Christi in der Dornenkrone, darüber drei Nägel und IHS, auf dem
Balken des H aufstehend der Kruzifixus; beide Deckel identisch. Hinterdeckel an der unteren Ecke ausgebessert;
aus der Entstehungszeit, da sich die Stempel nahtlos über den Flicken fortsetzen. Der Rundbogenfries mit
Palmetten kommt auch auf Einbänden des Ulmer Buchbinders Esaias Zoß vor, der zwischen 1607 und 1609 die
Salemer Chorbücher neu gebunden hatte. Vgl. dazu Väth, Handschriften, S. 58f. und 369-373. Ob der Einband
im Umfeld eines Nachfolgers von Zoß entstand, kann nicht sicher belegt werden, zumal diese Form der Verzie-
rung zu dieser Zeit sehr beliebt und daher weit verbreitet war. Das gleiche Motiv auch bei Cod. Sal. VII,28,
VII,38 und VII,50; s. dort. Rückentitel, schemenhaft: COM MENTARIVS IN Aristotelis Stagiritae Libros Physic-
orum, De Ccelo, Generatione et Corruptione, ac Meteoris; darunter nahezu verblasst die ältere Form der Heidel-
berger Signatur: 8 XII [: in Rot]. Kleberreste eines älteren Signaturschilds; der darunter vorhandene Bleistift-
eintrag (laut Salemer Zettelkasten) ist heute offenbar durch das ovale Signaturschild verdeckt. Roter Farbschnitt.
Blau-rotes Kapital, Farben leicht verblasst. Zwei ziselierte Messingschließen an Lederstreifen. Ovales Signatur-
schild, modern: Sal. 8,12.

Herkunft: Salemer Olim-Signaturen; S. 797 und Hinterspiegel mit aus klappbaren Signaturzetteln: MS. 503. [ob-
wohl der Band die von Schiitegger vergebene Signatur hat, fehlt er in dessen Hs.-Katalog] bzw. Ph. I. 6. Hinter-
spiegel mit Heidelberger Signatur: Sal. 8,12. Der aus Immenstadt im Allgäu („Immenstadtiensis“, so bei Wal-
ter, Totenbuch, S. 195; wohl nicht Immenstaad am Bodensee; dort läßt sich keine Familie Craß, Craßus o.ä.
nachweisen; vgl. Wolfgang Trogus, Familienbuch Immenstaad am Bodensee 1612 bis 1920, 2 Bdd., Tettnang

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