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Universitätsbibliothek <Heidelberg> [Editor]; Steiger, Uli [Oth.]
Die neuzeitlichen nichtliturgischen Handschriften des Zisterzienserklosters Salem — Wiesbaden, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.25985#0326
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Cod. Sal. VIII,96 Bd. 1-Bd. 10

alten Signaturschilds (?). Schnittfarbe nicht mehr erkennbar, eventuell ein Sprengschnitt. Ursprünglich wohl rot-
weißes Kapital, Farben stark verändert. Ovales Signaturschild, modern: Sal. 8,96 [ergänzt:], 2.

Herkunft: Ohne Salemer Olim-Signaturen; Besitzvermerk auf dem Titelbl. des Drucks: B: V: M in Salem. Hin-
terspiegel mit ausklappbarem Signaturzettel, alte Heidelberger Schranksignatur: Sm 256 [?] n. 164. Hinterspiegel
mit Heidelberger Signatur: Sal. 8 96; Heidelberger Olim-Signatur, in Rötel: P 569. Vgl. zum Monogramm des
Vorderdeckels und zum Wz. die Beschreibungen bei Bd. 1. Gelöschter Eintrag auf dem Vorderspiegel, Kauf-
preis oder Buchbinderkosten (?); mit der Quarzlampe sichtbar gemacht: 1 fl [?].

1r—39Y ,ARBATEL DE MAGIA VETERUM’. >Arbatell de magia veterüm Summmn sa-
pientie Studium.< ... 39T ... Hierinn zum beschloß: ist anheyßfung von mancheley glaubens:
Daraus ein gotfürchtiger mag erwehlen vnd auszihen: wie die bienen das honig aus guten
vnd bößen blümen: vnd atiff diß mahl genungsamb: zum anfang mittel vnd ende aller
weyßheitt. - l“-r-2“'T, 1T, 44::'r/v leer.

Es handelt sich um die Abschrift der Basler Ausgabe des Zauberbuchs ,Arbatel de Magia
Veterum’ von 1575, die um Betrachtungen zu Jesus Christus und seinem Leben sowie
zum christlichen Glauben erweitert wurde (24-39T). Das Buch soll um 1550 bis 1560 ent-
standen sein; sein Autor ist unbekannt. 1565 wurde es erstmals unter dem Titel ,Arbatel
de magia seu pneumatica veterum’ gedruckt und herausgegeben im sogenannten vierten
Band der Schriften des okkultistischen Gelehrten und Wunderarztes Agrippa von Nettes-
heim (1486-1535; NDB 1, S. 1051.): Heinrich Agrippa, Magische Werke 5, hg. von Johann
Scheible, Stuttgart 1855. Ergänzt wird der Text um christliches Gedankengut ausgehend
von der Passion Christi, die die Erlösung der Menschheit brachte; dies wird in Zusam-
menhang mit magischen Operationen gebracht, die nach dem Verständnis Paracelsus’
„Heilung“ bedeuteten, woraus eine christianisierte Form der Magie resultierte: eine gött-
liche „magia naturalis“, wie sie nach dem Verständnis von Wilhelm von Auvergne (um
1180-1249; LexMA 9, Sp. 162f.) gegeben war, im Gegensatz zu einer destruktiven teuf-
lischen Magie.

Druck: Ander Theil Der Bücher und Schrillten des Edlen Hochgelehrten und Bewehrten
Philosophi unnd Medici, Philippi Theophrasti Bombast von Hohenheim Paracelsi ge-
nannt: Jetzt auffs new auß den Originalien und Theophrasti eigner Handschrifft souiel
derselben zubekommen gewesen auffs trewlichst und fleissigst an tag geben: Durch Io-
hannem Huserum Brisgoium Churfürstlichen Cölnischen Rhat unnd medicum ..., Basel:
Conrad Waldkirch, 1589.

Bd. 3

Hs. angebunden an einen Druck. 45 Bll.; 23,1 x 15,7. Zeitgenössische Foliierung {l^f-4); moderne Foliierung
(1*). Schriftraum: 19,3 x 13,8; 20-32 Zeilen. Lateinische Minuskel mit kursiven Elementen und deutsche Kurrent
sowie für die Überschriften Fraktur mit Versalien, Kapitalis und lateinische Minuskel von einer Hand. Verein-
zelt Streichungen, Verbesserungen und Ergänzungen von der Schreiberhand. Rubrizierungen: Initialen, Über-
schriften, Textanfänge bzw. wichtige Textpassagen. Verschiedentlich stockfleckig. Leichte Bräunungen und
leichtes Durchschlagen der Tinte; vereinzelt beginnender Tintenfraß. Leichter Wurmfraß am hinteren Gelenk.
Leicht beschädigter heller Ledereinband über vier Bünde mit Rollen- und Plattenstempelverzierungen sowie
Streicheisenlinien; zur Beschreibung des Einbands s. Bd. 1. Reste vom Rückentitel, nahezu völlig verblasst:
THEOPHRASTI 3, darunter Reste eines alten Signaturschilds (?). Schnittfarbe grün und rot (?), stark verändert,
eventuell ein Sprengschnitt. Ursprünglich wohl rot-weißes Kapital, Farben stark verändert. Ovales Signatur-
schild, modern: Sal. 8,96 [ergänzt:], 3.

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