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Universitätsbibliothek <Heidelberg> [Hrsg.]; Steiger, Uli [Bearb.]
Die neuzeitlichen nichtliturgischen Handschriften des Zisterzienserklosters Salem — Wiesbaden, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.25985#0540
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Cod. Sal. XI,26a

2r-107r MATTHIAS SCHILTEGGER, SYSTEMA CATALOGI BIBLIOTHECAE
SALEMITANAE. Die Systematik ist gegliedert in vier Classes. Jede Classis ist in Titidi
unterteilt, jeder Titidns in Sectiones, die meist noch Untergruppen haben. Jeder Classis
und jedem Titidns gehen jeweils erläuternde Vorreden Schiiteggers voraus; die Titidi tra-
gen mnemotechnisch angelegte Signaturen. [Titel:] >Systema Catalogi Bibliotheae Salemi-
tame.<. 3r-4r [Vorwort:] >Lectori SJalus?].<. Crevit in immensitm apparatns libromm in
bibliotheca nostra Salemitana ... 4T [Inhaltsübersicht:] Classis I Historica. II. Philosophica.
III. Theologica. IV. Inridica. cum Polymathia. Appendicis Loco Manuscripta. et Incima-
bida Typographica. 51—103T [Systematik:] 51—38T >Classis I: Historica.< ... 39r-63T >Classis
II. Philosophica.< ... 64r-74T >Classis III Theologica< ... 75r-98T >Classis IVJnridica< ...
99r—103T [dieser Klasse angeschlossen die] >Polymathia.< ... 104r-107r >Appendix Cata-
logi. <, umfasst 105-106r >De Manuscriptis Bibliotheae Salemitame.< und 106T-107r >De
Incimabidis Typographne Bibliotheae Salemitance.<. - l*r/v, 2T bis auf ovalen Stempel der
Universitätsbibliothek Heidelberg, 5T, 39T, 64T, 75T, 104T, 107T, 108*r/v, 109r bis auf Signatur
leer.

Die Systematik geht auf den Salemer Mönch Matthias Schiitegger (1761-1829; Gams,
Nekrologien, S. 263) zurück, der 1785 zum Priester geweiht wurde und nach der Auflö-
sung des Klosters als Beichtvater in Heggbach starb. Sein Werk baut auf dem von dem Bi-
bliothekar Johann Michael Francke (1717-1775; NDB 5, S. 327f.) für die Privatbibliothek
des Grafen Heinrich von Bünau (1697-1762; NDB 2, S. 739f.) geschaffenen System auf,
das im von 1750 bis 1756 in Leipzig in sieben Bänden erschienenen ,Catalogus bibliothe-
cae Bunavinae’ veröffentlicht wurde; Jank, Historica, S. 74. Das ,Systema catalogi biblio-
thecae Salemitanae’ bildet in überarbeiteter Form die Basis des 15 Bände umfassenden
,Catalogus bibliothecae Salemitanae’, Cod. Sal. XI,27-41, und des heute im Erzstift St.
Peter in Salzburg aufbewahrten Handschriftenkatalogs ,Codices manuscripti bibliothecae
Salemitanae’, die beide von Schiitegger erarbeitet wurden. Der Handschriftenkatalog hat
die Rückenschilder: S. F. III-V (Schilteggerianorum Fascis). Band I und II fehlen; mög-
licherweise war dies der Inkunabelnkatalog (?). Vgl. Magda Fischer, Bibliotheken süd-
westdeutscher Klöster im 17./18. Jahrhundert. Konzepte und Profile (in Vorbereitung).
Wahrscheinlich handelt es sich bei dem wohl in Karlsruhe um 1825 erstellten Salemer
Inkunabelkatalog in Heid. Hs. 2679 um eine Abschrift des Schilteggerschen Inkunabel-
katalogs, der sich im Original nicht erhalten zu haben scheint. In Heid. Hs. 2679 sind
neben den Inkunabeln die Frühdrucke bis 1517 erfasst (Schlechter, Klosterbiblio-
theken, S. 78), wie dies Schiitegger in der ,Systema’ auf 106T angekündigt hat. Die Schilt-
eggersche Systematik ist auch in Cod. Sal. XI,26b und in Cod. HB XV 114 der Würt-
tembergischen Landesbibliothek Stuttgart überliefert; für Cod. 1888 der Stiftsbibliothek
von St. Gallen ist nach dem Bearbeiter der Hss. „Vorlage ... möglicherweise ein ähnliches,
doch nicht identisches Ubersichtssystem der Salemer Bibliothek, heute in Universitäts-
bibliothek Heidelberg, Cod. Sal. XI 26a“ (Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gal-
len. Beschreibendes Verzeichnis. Codices 1726-1984 [14.-19. Jh.]. Mit einer Einleitung
zur Geschichte der Katalogisierung von Johannes Duft, bearb. von Beat M. von Scar-
patetti, St. Gallen 1983, S. 154f., Nr. 1888); vgl. Jank, Historica, S. 73, Anm. 112.

Lose hegt ein am 13. September 1817 geschriebener Brief von Matthias Schiitegger bei,
der offensichtlich aus Salem zur Rücksendung der Hs. aufgefordert worden war; Schiit-
egger verweist auf eine durch P. Gerard, angefertigte Abschrift in Salem: wohl Cod. Sal.

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