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Steinmann, Ernst
Rom in der Renaissance: von Nicolaus V. bis auf Julius II. — Berühmte Kunststätten, Band 3: Leipzig: Seemann, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.74094#0055
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2. Römische Plastik.

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In der That war es wieder ein Toskaner, Antonio Pollajuolo, dem die Ausführung
der Monumente der nächsten Nachfolger Pauls II. übertragen wurde, jener beiden
gewaltigen Erzdenkmäler Sixtus' IV. und Innocenz' VIII., welche wie riesige Mark-
und Grenzsteine die lange Reihe der Frührenaissance-Monumente in Rom begrenzen
und zugleich schon mit prophetischer Sprache auf eine neue Epoche der Papst-


24. 2. Maria del Popolo. Andrea Bregno und Mino da Fiesole. Grabmal
des Kardinals Lhristoforo della Rovere.

geschichte deuten, in welcher die Mauern des ehrwürdigsten Tempels der Thristen-
Heit fallen mußten, weil sie nicht mehr ein gigantenhaft geplantes und endlich nur
mühsam in unwürdiger Mißgestaltung ausgeführtes Papstmonument zu fassen
vermochten. Michelangelos Entwurf für das Grabmal Julius' II. ist überdies
niemals in St. Peter zur Ausführung gelangt, wir müssen heute die riesigen Bruch-
stücke dieses verstümmelten Papstgrabes in S. Pietro in Vincoli suchen.
Alle Tugenden, Wissenschaften und Rünste scharen sich um die eherne Grab-
Steinmann, Rom in der Renaissance. 6
 
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