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Steinmann, Ernst
Rom in der Renaissance: von Nicolaus V. bis auf Julius II. — Berühmte Kunststätten, Band 3: Leipzig: Seemann, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.74094#0130
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Rom in der Renaissance.

Schülerhände haben auch die Groteskenmalereien, die thronende Madonna
und die Himmelfahrt Marias, in der Aapelle des Girolamo Basso della Rovere
ausgeführt, deren Gutstehungszeit durch das jdapstwappen der Rovere an der
Wölbung schon in die Regierungszeit Julius' II. Hinaufgerückt wird. Der Neffe
Sixtus' IV. wurde ja nicht müde, die Lieblingskirche seines Oheims mit Werken der
Skulptur und Malerei zu schmücken, nachdem er schon in: Jahre föO^ durch
Bramante ^uerschiff und Ghor der Airche hatte umbauen und erweitern lassen.
Gin Toskaner und ein Nmbrier, Andrea Sansovino und j)inturicchio, teilten sich


I^. Detail vom Palast der Lancelleria.

in die Aufgabe, die neue Chorkapelle auszuschmücken, den: Franzosen Milhelm von
Marseille wurde die Malerei der Fenster übertragen, wo noch heute zwischen
Schilderungen aus dem Marienleben Mappen und Namenszug Julius' II. sichtbar
werden. Im Jahre I505 hatte Ascanio Sforza in Roni feilt schicksalsvolles
Dasein beschlossen, zwei Jahre daraus starb Girolamo Basso della Rovere, und
diesen beiden Aardinälen errichtete Andrea Sansovino im Austrage des Roverepapstes
jene prächtigen, von Vasari in ihrem künstlerischen Merte so weit überschätzten
Denkmäler, die zuerst den Sieg der Hochrenaissance in der römischen Skulptur
verkünden und in der Grabarchitektur auf einmal völlig neue Probleme lösen.
Oben an der flachen Decke hat Pittturicchio seine Fresken ausgeführt, Miniatur-
 
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