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Michelangelo; Steinmann, Ernst [Editor]
Die Portraitdarstellungen des Michelangelo — Römische Forschungen der Bibliotheca Hertziana, Band 3: Leipzig: Klinkhardt & Biermann, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.47056#0101
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kurzen Katalog der Bilder1) und etwa gleichzeitig gab Fanfani die Beschreibung des Proni-
pote heraus2). Vgl. endlich Thode a. a.O. V, 525 — 528.
TAFEL 82.
Marmorstatue Michelangelos von Antonio Novelli in der Casa Buonarroti.
Die Statue ist etwas unter Lebensgröße ausgeführt und ziemlich ungeschickt in die
Nische hineingezwängt. Für den Kopf hat augenscheinlich Volterras Büste als Vorlage
gedient. Die aufs Knie gestützte umgebrochene Linke ist nach Lorenzo de’ Medici in
San Lorenzo kopiert. Unter der Statue ist die Widmungsinschrift für den ganzen Raum
angebracht, die Fanfani (p. 18) und Thode (V, 537) kopiert haben. Vgl. über Novelli und
sein Werk: Baldinucci, Firenze 1772, XVI, p. 200.
TAFEL 83.
Rötelzeichnung für die Statue in der Casa Buonarroti. Florenz, Uffizien.
Die Zeichnung wurde vermutungsweise dem Daniello da Volterra zugeschrieben und
zuerst von Steinmann, Sixtinische Kapelle (II, 162, Nr. 70) als ein Porträt des Michel-
angelo publiziert. Sie gibt sich als eine mit dem Original fast völlig übereinstimmende
Studie für die Statue der Casa Buonarroti zu erkennen. Nur die Schriftrolle und das Mantel-
stück über dem rechten Knie fehlen in der Zeichnung. Thode V, 544, Nr. XXIII. In
seiner Lebensbeschreibung des Antonio Novelli weiß Baldinucci (a. a. O. p.201) zu be-
richten, daß der Maler Fabrizio Boschi, der besondere Freund des Auftraggebers, den
Novelli in seiner Arbeit, mehr als diesem lieb war, unterstützte und beriet. Es ist daher
nicht unmöglich, daß der Maler diese Zeichnung für den Bildhauer gemacht hat.

Terrakotta eines Barockbildhauers.
(Photographie Rembadi.)


1) Von Fabbrichesis Guida liegt mir die dritte italienische Auflage von 1875 und die vierte französische von 1886 vor.
2) Spigolatura Michelangiolesca, Pistoja 1876, p. 3 ff. Die bei Fanfani äußerst fehlerhaften Inschriften, die auch Thode ohne
weiteres kopiert hat, sind im folgenden vor den Originalen verbessert, wieder abgedruckt worden. Eine ebenso oberflächliche
wie ungerechte Kritik haben die Fresken der Casa Buonarroti neuerdings durch Boyer d’Agen in einem Buch erfahren,
das den anspruchsvollen Titel trägt: L’oeuvre litteraire de Michelange d’apres les archives Buonarroti etc. (p. 50 u. 51.)
Boyer d’Agen hat, soweit ich sehen kann, weiter nichts getan, als die bekannten Quellenschriften von Gaye, Milanesi, Guasti,
Gotti und Frey in Auszügen ins Französische übertragen.

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