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ginalgemälde« (Gemälde von Schwarz1027, Michael Wolgemut, Albrecht Dürer,
Hans Burgkmair und Lucas Cranach) »auf Subskription« in Kupfer habe stechen
lassen. Unter den erschienenen Blättern (»schwarz« oder »illuminiert«) habe
sich auch der Kupferstich der damals an jenem Ort aufbewahrten "Grablegung
von Albrecht Dürer" [der Replik der Holzschuher'schen Beweinung] befunden.
Der Künstler, der diesen Kupferstich im Jahre 1832 anfertigte, war Johann Phi-
lipp Walther1028 (1798-1868): ein solcher Kupferstich Walthers war zuletzt 1942
in der Nürnberger Stadtbibliothek nachweisbar1029: er soll 28,3 x 21,2 Zentimeter
messen, und wie auf der Lithographie Strixners, so seien auch hier die Stifterfi-
guren nicht mitabgebildet worden. Dieser Stich hätte von gewissem Interesse
sein können, da er uns möglicherweise - mit Einschränkungen - noch dabei hel-
fen könnte, zu beurteilen, inwieweit die aus der Sammlung Boisseree stammen-
de Tafel (zeichnerisch) bereits durch die erste Restaurierung des Gemäldes im
Jahre 1816 verändert worden sein konnte bzw. zu sehen, welche Veränderung
nicht auf diesen Eingriff zurückgehen:
3.4. Zu den beiden Restaurierungen der »Replik« im 19. Jahrhundert:
Die Auswirkungen der verschiedenen Restaurierungen im Einzelnen festzustel-
len, sei - laut Kalveram1030 - nicht mehr möglich. Anzelewsky1031 hatte geschrie-
ben, daß »die fremdartigen Züge in den Gesichtern und die um 1500 ganz unge-
wöhnliche Form des Bartes bei dem Mann neben Johannes« wohl vorwiegend
auf die beiden Restaurierungen [Koester / Hauser] zurückzuführen seien; diese
Vermutung hat sich jedoch als falsch erwiesen (Siehe diesbezüglich die Sei-
ten 29/30 sowie Anmerkung 890 dieser Arbeit).
3.4.1. Die Restaurierung des Bildes (1816) durch den Maler und Restaurator
Christian Philipp Koester1032 in Heidelberg
Die erste uns bekannte Restaurierung der Bildes erfolgte im Jahre 1816, kurz
nachdem der Sammler Sulpiz Boisseree die Tafel in Nürnberg für seine Samm-
lung in Heidelberg erworben hatte. Da uns Einzelheiten über diese Restaurie-
rung des Bildes nicht bekannt sind, ist es nötig, auf persönliche Briefe und Tage-
bucheintragungen1033 des Sammlers zurückzugreifen, um zu verstehen, inwieweit
die Tafel bei diesem Eingriff verändert wurde:
Bereits am 17. Juni 1816, dem Tag der Erwerbung des Bildes durch Sulpiz
Boisseree, hatte dieser seinem Bruder, aus Nürnberg, in einem Brief Folgendes
mitgeteilt: "Und was dann endlich die Erhaltung betrift, fo wird fich noch recht
ginalgemälde« (Gemälde von Schwarz1027, Michael Wolgemut, Albrecht Dürer,
Hans Burgkmair und Lucas Cranach) »auf Subskription« in Kupfer habe stechen
lassen. Unter den erschienenen Blättern (»schwarz« oder »illuminiert«) habe
sich auch der Kupferstich der damals an jenem Ort aufbewahrten "Grablegung
von Albrecht Dürer" [der Replik der Holzschuher'schen Beweinung] befunden.
Der Künstler, der diesen Kupferstich im Jahre 1832 anfertigte, war Johann Phi-
lipp Walther1028 (1798-1868): ein solcher Kupferstich Walthers war zuletzt 1942
in der Nürnberger Stadtbibliothek nachweisbar1029: er soll 28,3 x 21,2 Zentimeter
messen, und wie auf der Lithographie Strixners, so seien auch hier die Stifterfi-
guren nicht mitabgebildet worden. Dieser Stich hätte von gewissem Interesse
sein können, da er uns möglicherweise - mit Einschränkungen - noch dabei hel-
fen könnte, zu beurteilen, inwieweit die aus der Sammlung Boisseree stammen-
de Tafel (zeichnerisch) bereits durch die erste Restaurierung des Gemäldes im
Jahre 1816 verändert worden sein konnte bzw. zu sehen, welche Veränderung
nicht auf diesen Eingriff zurückgehen:
3.4. Zu den beiden Restaurierungen der »Replik« im 19. Jahrhundert:
Die Auswirkungen der verschiedenen Restaurierungen im Einzelnen festzustel-
len, sei - laut Kalveram1030 - nicht mehr möglich. Anzelewsky1031 hatte geschrie-
ben, daß »die fremdartigen Züge in den Gesichtern und die um 1500 ganz unge-
wöhnliche Form des Bartes bei dem Mann neben Johannes« wohl vorwiegend
auf die beiden Restaurierungen [Koester / Hauser] zurückzuführen seien; diese
Vermutung hat sich jedoch als falsch erwiesen (Siehe diesbezüglich die Sei-
ten 29/30 sowie Anmerkung 890 dieser Arbeit).
3.4.1. Die Restaurierung des Bildes (1816) durch den Maler und Restaurator
Christian Philipp Koester1032 in Heidelberg
Die erste uns bekannte Restaurierung der Bildes erfolgte im Jahre 1816, kurz
nachdem der Sammler Sulpiz Boisseree die Tafel in Nürnberg für seine Samm-
lung in Heidelberg erworben hatte. Da uns Einzelheiten über diese Restaurie-
rung des Bildes nicht bekannt sind, ist es nötig, auf persönliche Briefe und Tage-
bucheintragungen1033 des Sammlers zurückzugreifen, um zu verstehen, inwieweit
die Tafel bei diesem Eingriff verändert wurde:
Bereits am 17. Juni 1816, dem Tag der Erwerbung des Bildes durch Sulpiz
Boisseree, hatte dieser seinem Bruder, aus Nürnberg, in einem Brief Folgendes
mitgeteilt: "Und was dann endlich die Erhaltung betrift, fo wird fich noch recht