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dersamen Leuchten jenes sonnenhaften Lichtkörpers (Zur Legenda Aurea siehe
Anmerkung 2157; zum Bibelbericht siehe Anmerkung 2156 dieser Arbeit), der
am Tag der Geburt des göttlichen Kindes (Zu »Christus als Sonne der Gerech-
tigkeit« siehe Anmerkung 2139 dieser Arbeit) am Himmel erschien. Und so
mag es auf den frommen Betrachter wirken, als blicke der Ehemann auf seine
Frau und als [an-]erkenne er die göttliche Dimension (Zur »christlichen Licht-
mystik« und ihren Ursprüngen siehe mit Anmerkung 2146 dieser Arbeit) dieser
Geburt.
- Auch unter Anerkennung jener beschriebenen »Linien« könnte es zu weit füh-
ren, noch darauf hinzuweisen, daß sich über den Schlüsselfiguren des Bildes
ein gleichschenkliges Dreieck herausbildet, wenn man jenen beiden Linien,
die sich aus aus den Köpfen des Paares und aus der Verbindung der drei
Kreisformen (kleiner Kreis / großer »Kreis« / kleiner »Kreis«) ergaben, noch
eine dritte Linie hinzufügt, die sich ergibt, wenn man den Kopf des Josef über
den Engel mit der nach rechts abfallenden Linie der drei Kreiszentren ver-
bindet. Will man bei einer solchen Bildanalyse auch den linken Torbogen mit-
einbeziehen, so liegt dessen Zentrum gerade so, daß eine gedachte Linie zu
dem oben beschriebenen »Zielpunkt« (beim Kapitell) an der Säule den linken
Schenkel jenes gedachten Dreiecks in dessen Mitte teilt; diese Linie führt
dabei durch das Zentrum des linken, kleineren Bogens der Säulenstellung des
Stalles. Fällt man ein Lot in der Mitte der Grundlinie (Josef - Maria - Säule)
jenes gedachten Dreiecks, so geht dieses [bei einem gleichschenkligen Drei-
eck mag dies nicht überraschen] durch die Spitze desselben, und die lotrechte
Linie weist nach unten hin auf den Bauch der Maria; jeweils links und rechts
dieser Linie lassen sich auch das Zentrum des großen zentralen Hauptbogens
sowie der Engel am Himmel (über die Mitte der Grundlinie des Dreiecks) so
mit dem Bauch der Maria verbinden, daß diese Linien geradezu auf jenen Be-
reich hindeuten.
- Eine jede Betrachtung solcher Linien birgt in sich die Gefahr der Beliebig-
keit der ausgewählten Bezüge; hier kommt noch hinzu, daß sich die oben
angestellten Beobachtungen lediglich auf Linien gründen, die in eine klei-
nere Abbildung des Gemäldes eingezeichnet wurden. Da es sich bei den hier
genannten Hauptbezugspunkten jedoch um fünf Kreisformen handelt, die
durch ihre nicht geringe Größe die Gesamtwirkung des Bildes maßgeblich
bestimmen, sollte es erlaubt sein, diese Bezüge hier anzudeuten, ohne die
genauen Abmessungen an einer Umzeichnung des Gemäldes exakt überprüft
zu haben; auch den Köpfen von Josef und Maria, den größten Figuren des
Bildes, ist - zweifelsohne - als Zentren des Bildes eine wesentliche Bedeu-
tung zuzumessen. Auch eine lediglich angenäherte Anordnung der genann-
ten Kreise dürfte genügt haben, um bei eine »frommen Betrachtung« des
Andachtsbildes in der Nürnberger Katharinenkirche die oben dargestellte
»Wirkung« erzielen zu können.
Albrecht Dürers Studien der menschlichen Proportion, Dürers frühe Aus-
einandersetzung mit dem Phänomen der Perspektive und nicht zuletzt auch
dersamen Leuchten jenes sonnenhaften Lichtkörpers (Zur Legenda Aurea siehe
Anmerkung 2157; zum Bibelbericht siehe Anmerkung 2156 dieser Arbeit), der
am Tag der Geburt des göttlichen Kindes (Zu »Christus als Sonne der Gerech-
tigkeit« siehe Anmerkung 2139 dieser Arbeit) am Himmel erschien. Und so
mag es auf den frommen Betrachter wirken, als blicke der Ehemann auf seine
Frau und als [an-]erkenne er die göttliche Dimension (Zur »christlichen Licht-
mystik« und ihren Ursprüngen siehe mit Anmerkung 2146 dieser Arbeit) dieser
Geburt.
- Auch unter Anerkennung jener beschriebenen »Linien« könnte es zu weit füh-
ren, noch darauf hinzuweisen, daß sich über den Schlüsselfiguren des Bildes
ein gleichschenkliges Dreieck herausbildet, wenn man jenen beiden Linien,
die sich aus aus den Köpfen des Paares und aus der Verbindung der drei
Kreisformen (kleiner Kreis / großer »Kreis« / kleiner »Kreis«) ergaben, noch
eine dritte Linie hinzufügt, die sich ergibt, wenn man den Kopf des Josef über
den Engel mit der nach rechts abfallenden Linie der drei Kreiszentren ver-
bindet. Will man bei einer solchen Bildanalyse auch den linken Torbogen mit-
einbeziehen, so liegt dessen Zentrum gerade so, daß eine gedachte Linie zu
dem oben beschriebenen »Zielpunkt« (beim Kapitell) an der Säule den linken
Schenkel jenes gedachten Dreiecks in dessen Mitte teilt; diese Linie führt
dabei durch das Zentrum des linken, kleineren Bogens der Säulenstellung des
Stalles. Fällt man ein Lot in der Mitte der Grundlinie (Josef - Maria - Säule)
jenes gedachten Dreiecks, so geht dieses [bei einem gleichschenkligen Drei-
eck mag dies nicht überraschen] durch die Spitze desselben, und die lotrechte
Linie weist nach unten hin auf den Bauch der Maria; jeweils links und rechts
dieser Linie lassen sich auch das Zentrum des großen zentralen Hauptbogens
sowie der Engel am Himmel (über die Mitte der Grundlinie des Dreiecks) so
mit dem Bauch der Maria verbinden, daß diese Linien geradezu auf jenen Be-
reich hindeuten.
- Eine jede Betrachtung solcher Linien birgt in sich die Gefahr der Beliebig-
keit der ausgewählten Bezüge; hier kommt noch hinzu, daß sich die oben
angestellten Beobachtungen lediglich auf Linien gründen, die in eine klei-
nere Abbildung des Gemäldes eingezeichnet wurden. Da es sich bei den hier
genannten Hauptbezugspunkten jedoch um fünf Kreisformen handelt, die
durch ihre nicht geringe Größe die Gesamtwirkung des Bildes maßgeblich
bestimmen, sollte es erlaubt sein, diese Bezüge hier anzudeuten, ohne die
genauen Abmessungen an einer Umzeichnung des Gemäldes exakt überprüft
zu haben; auch den Köpfen von Josef und Maria, den größten Figuren des
Bildes, ist - zweifelsohne - als Zentren des Bildes eine wesentliche Bedeu-
tung zuzumessen. Auch eine lediglich angenäherte Anordnung der genann-
ten Kreise dürfte genügt haben, um bei eine »frommen Betrachtung« des
Andachtsbildes in der Nürnberger Katharinenkirche die oben dargestellte
»Wirkung« erzielen zu können.
Albrecht Dürers Studien der menschlichen Proportion, Dürers frühe Aus-
einandersetzung mit dem Phänomen der Perspektive und nicht zuletzt auch