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zaghafter und zögerlicher als diejenigen über die Proportion, und noch am Ende
seines Lebens räumt er ein, daß seine Perspektivlehre (Underweysung der mes-
sung) mancher Revision bedürfe."
2110. Vgl. L. Dittmann (1977), S.98.
2111. L. Dittmann (1977), S.98: "Schließlich die Farbigkeit: Sie umschreibt inner-
halb der Neutraltöne, in einem großen Raumbogen von links nach rechts die Fi-
guren, von Rosabraun zu Grau, in genauer Entsprechung zur figuralen Farbbe-
wegung von Rot zu Blau. Dürers Variationskunst zeigt sich hier in hellem
Licht. Er setzt ein mit Grau neben Josef. [...] Grau ist noch die erste Stufe der
linken Architekturwand, die zweite Stufe bräunlich, das aufgehende Mauer-
werk rosabraun. Dann folgt im rückwärtigen Mauerabschnitt wiederum Grau,
der Bogen ist bräunlich, die Ziegelmauer darüber rosabraun, das daraufliegende
Brett braun. Es führt zur Arkadenwand rechts. In ihr gewinnt das Grau seinen
Höhepunkt. Das Braunrosa verklingt in den Säulen. Ein Braunton führt im Holz
der Dachkonstruktion wieder zurück zu Josef, leitet im Sockel wieder zum
Rosabraun über und damit unmittelbar zum Rot der Josefsgewandung, das
überdies selbst gestuft ist vom Graurosa seiner Hose zum Karmin seines Man-
tels. In solcher Stufung vollzieht sich die Bewegung der Neutraltöne als zu-
gleich genaue und phantasievoll variierende Begleitung der figuralen Farbbe-
wegung."
2112. Vgl. L. Dittmann (1977), S.98.
2113. Zu »Fluchtungsnachweis« / »Untersuchung der Tiefenteilung« / »Untersuchung
der Kreise« sei auf J. Harnest (1971), Tafel 24 hingewiesen.
2114. Am 8. April 1500 engagierte Kaiser Maximilian I. den Venezianer Jacopo
de' Barbari für ein Jahr als Hofmaler mit der Verpflichtung seinen Wohnsitz in
Nürnberg zu nehmen. Um den 20. April traf der Künstler in Nürnberg ein und
blieb drei Jahre in der Stadt; vgl. E. Rebel (1996), S.182. In diesem Zusam-
menhang siehe auch das Kapitel IX (»Sicher im Mass / Frei in der Illusion«) in
E. Rebel (1996), S.181-213.
2115. Hierzu siehe Anmerkung 34 dieser Arbeit; »Untersuchung der Kreise« bei
J. Harnest (1971), Tafel 25.
2116. Hierzu siehe Anmerkung 1553 dieser Arbeit (-► Mitteltafel); »Fluchtungsnach-
weis« bei J. Harnest (1971), Tafel 23.
2117. Dies ist fraglich. L. Dittmann (1977), S.98 zufolge sei die Architektur »betont
asymmetrisch«, und »in gegenläufigen Richtungen bewegt«: "Dunkelheit läßt
die linke Architekturseite in die Tiefe weichen, Helligkeit die rechte dagegen
aus der Tiefe nach vorne kommen." Gestützt würde diese Bewegung nach vorn
durch die formale Gestaltung: "Die mittlere Säule ist im Verhältnis zu einer
konstruierten Festlegung zu weit nach vorne gerückt."
2118. J. Harnest (1971), S.51.
2119. Bibel: Lukas, 2, 17: "Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen über dieses
Kind gesagt worden war."
2120. Bibel: Lukas, 2, 18: "Und alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hir-
ten."
zaghafter und zögerlicher als diejenigen über die Proportion, und noch am Ende
seines Lebens räumt er ein, daß seine Perspektivlehre (Underweysung der mes-
sung) mancher Revision bedürfe."
2110. Vgl. L. Dittmann (1977), S.98.
2111. L. Dittmann (1977), S.98: "Schließlich die Farbigkeit: Sie umschreibt inner-
halb der Neutraltöne, in einem großen Raumbogen von links nach rechts die Fi-
guren, von Rosabraun zu Grau, in genauer Entsprechung zur figuralen Farbbe-
wegung von Rot zu Blau. Dürers Variationskunst zeigt sich hier in hellem
Licht. Er setzt ein mit Grau neben Josef. [...] Grau ist noch die erste Stufe der
linken Architekturwand, die zweite Stufe bräunlich, das aufgehende Mauer-
werk rosabraun. Dann folgt im rückwärtigen Mauerabschnitt wiederum Grau,
der Bogen ist bräunlich, die Ziegelmauer darüber rosabraun, das daraufliegende
Brett braun. Es führt zur Arkadenwand rechts. In ihr gewinnt das Grau seinen
Höhepunkt. Das Braunrosa verklingt in den Säulen. Ein Braunton führt im Holz
der Dachkonstruktion wieder zurück zu Josef, leitet im Sockel wieder zum
Rosabraun über und damit unmittelbar zum Rot der Josefsgewandung, das
überdies selbst gestuft ist vom Graurosa seiner Hose zum Karmin seines Man-
tels. In solcher Stufung vollzieht sich die Bewegung der Neutraltöne als zu-
gleich genaue und phantasievoll variierende Begleitung der figuralen Farbbe-
wegung."
2112. Vgl. L. Dittmann (1977), S.98.
2113. Zu »Fluchtungsnachweis« / »Untersuchung der Tiefenteilung« / »Untersuchung
der Kreise« sei auf J. Harnest (1971), Tafel 24 hingewiesen.
2114. Am 8. April 1500 engagierte Kaiser Maximilian I. den Venezianer Jacopo
de' Barbari für ein Jahr als Hofmaler mit der Verpflichtung seinen Wohnsitz in
Nürnberg zu nehmen. Um den 20. April traf der Künstler in Nürnberg ein und
blieb drei Jahre in der Stadt; vgl. E. Rebel (1996), S.182. In diesem Zusam-
menhang siehe auch das Kapitel IX (»Sicher im Mass / Frei in der Illusion«) in
E. Rebel (1996), S.181-213.
2115. Hierzu siehe Anmerkung 34 dieser Arbeit; »Untersuchung der Kreise« bei
J. Harnest (1971), Tafel 25.
2116. Hierzu siehe Anmerkung 1553 dieser Arbeit (-► Mitteltafel); »Fluchtungsnach-
weis« bei J. Harnest (1971), Tafel 23.
2117. Dies ist fraglich. L. Dittmann (1977), S.98 zufolge sei die Architektur »betont
asymmetrisch«, und »in gegenläufigen Richtungen bewegt«: "Dunkelheit läßt
die linke Architekturseite in die Tiefe weichen, Helligkeit die rechte dagegen
aus der Tiefe nach vorne kommen." Gestützt würde diese Bewegung nach vorn
durch die formale Gestaltung: "Die mittlere Säule ist im Verhältnis zu einer
konstruierten Festlegung zu weit nach vorne gerückt."
2118. J. Harnest (1971), S.51.
2119. Bibel: Lukas, 2, 17: "Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen über dieses
Kind gesagt worden war."
2120. Bibel: Lukas, 2, 18: "Und alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hir-
ten."