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Steinraths, Felix J. F.
Albrecht Dürers Memorialtafeln aus der Zeit um 1500: Holzschuher-Epitaph - Glimm'sche Beweinung - Paumgartner-Altar; Rezeption, Forschungsstand und offene Fragen — Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien: Lang, 2000

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https://doi.org/10.11588/diglit.74231#0519
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net, auf dessen Mauern junges Grün sproßt, eine Anspielung auf die zerstörte,
überwundene Synagoge und das aus ihr neu erblühende Leben."
2093. Zur Bedeutung von Ochs und Esel siehe G. Schiller (1968), Bd.I, S.71; ein
frühes Farb-Detail des Ochsen findet sich in dem Bändchen »Das Tier und der
Mensch«; vgl. H Lützeler (1940), Abb.13.
2094. Bibel: Jesaja, 1,3
2095. Sogar in Dürers eigenem Werk fand sich bereits zuvor diese Besonderheit; hier-
zu siehe die in Anmerkung 2128 dieser Arbeit angegebene Zeichnung; siehe
auch Albrecht Dürers Zeichnung der "Geburt Christi" (W.581) von 1514.
2096. H. Börsch-Surpan, in Kat. Nürnberg (1986), Der Traum vom Raum, S.96
2097. Siehe Anmerkung 2141 dieser Arbeit.
2098. H. Börsch-Surpan, in KAT. Nürnberg (1986), Der Traum vom Raum, S.96
2099. Zu Dürers Stellung zur Antike siehe E. Panofsky (1923), S.43-92.
2100. Vgl. H. Knackfuß (1909), S.16.
2101. H. Knackfuß (1895), S.7
2102. Dürers Schrift »Die Unterweisung der Messung« [angewandte Geometrie und
Perspektive] sollte erst sehr viel später - im Jahre 1525 - erscheinen. Der
Beginn von Dürers schriftlicher Arbeit an den geometrischen Grundlagen der
Malerei wird bereits faßbar in den ersten Aufzeichnungen zum »Lehrbuch der
Malerei« der Jahre 1507-09.
2103. Immer wieder wurden gewisse Schwächen in der Perspektive des Bildes kriti-
siert [etwa K. Voll (1908), S.83 f.].
2104. W. Weisbach (1906), S.89
2105. Vgl. J. Beer (1953), S.13.
2106. J. Beer (1953), S.13
2107. Vgl. F. Winkler (1957), S.169.
2108. Vgl. F. Anzelewsky (1971), S.158 / F. Anzelewsky (1991) S.158 f.
2109. Erst jüngst kritisierte E. Rebel (1996), S.201 Albrecht Dürers Perspektive auf
dem Paumgartner-Altar: "Das große Dreiflügelgemälde in München [...] zeigt
uns, daß Dürer nicht immer, zumindest nicht in den ersten Versuchsjahren, mit
der »Durchsehung« befriedigende Resultate erzielte. Während die prächtigen
Flügelfiguren sicher proportioniert dastehen, wirkt das Mittelbild trotz großer
konstruktiver Anstrengung nicht ganz geglückt. Zwar fluchtet vieles, aber nicht
einheitlich. Das Mauerwerk der Tiefenkulisse ist besser gemalt als konstruiert,
und der Balken, der den Dachvorbau über (oder hinter?) Maria trägt, steht so
sperrig in der Bildmitte, daß das Auge alles, nur nicht die Bildtiefe genießt.
Man sieht, der Apelles Germaniae erreichte seine künstlerischen Ziele nicht
immer, nicht in jedem Werk. Ich halte diese Einsicht für nicht minder wertvoll
als den Genuß des Geglückten. Wo einer experimentiert, kann er auch irren,
und ohne Risiken kommt selbst ein Dürer nicht zu Erfolgen. Überhaupt muß
man feststellen, daß Dürers Perspektiv-Leistungen vor 1514 recht unterschied-
lich ausfallen. Vieles in seinen gezeichneten und gemalten Raumkulissen
konstruiert er nur in Hauptzügen, alles übrige paßt er »über den Daumen« ein.
Seine theoretischen Äußerungen über die Perspektive geraten dann auch etwas
 
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