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Steinraths, Felix J. F.
Albrecht Dürers Memorialtafeln aus der Zeit um 1500: Holzschuher-Epitaph - Glimm'sche Beweinung - Paumgartner-Altar; Rezeption, Forschungsstand und offene Fragen — Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien: Lang, 2000

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https://doi.org/10.11588/diglit.74231#0532
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2195. Zur Legende des »Hubert von Lüttich« siehe zunächst F. Tschochner-Werner
(1974) [= LCI, Bd.6], Sp.547.
2196. K. Voll (1916), S.548 hatte fälschlicherweise angegeben, daß Dürer sie mit den
Attributen ihrer heiligen Namenspatrone versehen habe.
2197. F.H. Hofmann (1904/05), S.209
2198. So soll sich z.B. Kaiser Maximilian als St. Hubertus oder Albrecht von Bran-
denburg als St. Erasmus darstellen haben lassen.
2199. L. Kurras in T. Kraus (1986), S.6
2200. Siehe T. Kraus (1986), S.58 und 66-68.
2201. Vgl. S.F. Müller-Christensen (1934), S.19.
2202. An dieser Stelle sei auf die SW-Tafeln bei F. Anzelewsky (1991), Bd.2, S.60 f.
(Tafeln 49/50) hingewiesen.
2203. Vgl. Abbildung bei: F. Burger (1913-1917), Tafel VIII und Text S.81.
2204. Zu solchen »Hauben« siehe S.F. Müller-Christensen (1934), S.23.
2205. In Anbetracht der Tatsache, daß die beiden Paumgartner-Brüder als »sehr gutte
berühmbte Renner« bekannt waren, hätte sich Dürer wohl für einen »Stech-
helm» oder einen »Rennhut« (Siehe dazu Anmerkung 2224 dieser Arbeit) ent-
scheiden müssen. Eine solche Angabe von Turnierhelmen mag (?) mit der Dar-
stellung von Heiligen Rittern nicht mehr vereinbar gewesen sein; umgekehrt
hätten die Brüder wohl - bei einer Angabe von Helmen - auch einen ihnen an-
gemessenen Kopfschutz tragen »wollen«! So mag es auch nicht überraschen,
daß schon der Künstler der Grabtafel des Peter Kmitas (t 1505) bei seiner
frühen Nachbildung der Paumgartner-Ritter (Hierzu siehe Anmerkung 2750
dieser Arbeit) auf den nunmehr perspektivisch gestalteten Boden einen ver-
gleichbaren Helm legte und zwischen die Füße der namentlich greifbaren (aus
der Woiwodina stammenden) geharnischten Figur nunmehr auch das voll-
ständige Wappen (Tartsche, Helm, Helmdecken, Helmzier) des Mannes »ein-
klemmte«. Dürers aquarellierte Federzeichnung eines Gewappneten zu Pferd
(s.u.) stammt - wie die beiden Paumgartner 'sehen Rittertafeln - aus dem Jahre
1498; die »mit der Sachlichkeit eines Kostümforschers« (Wölfflin) gemachte
Zeichnung zeigt uns die übliche Rüstung jener Zeit (Beischrift Dürers: »Dz ist
die Rustung zw der Zeit im Tewtzschlant gewest«). Und tatsächlich sehen wir
auf dem Pferd einen gerüsteten Reiter mit einem »Rennhut« (Helm mit länge-
rem Nackenschirm) in Form der sog. »Schaller«. Die Figur der mit der Feder
überarbeiteten Pinselstudie verwendete Dürer später (fast unverändert) für den
sog. Meisterstich B.98 "Ritter, Tod und Teufel" [auf dem Helm die Buchstaben
»W A«]; einer alten Überlieferung nach (Hierzu siehe Anmerkung 2182 dieser
Arbeit) soll der Ritter (mit einer »Schaller«) auf dem bekannten Kupferstich
Philipp Link, »einen Knecht der Herren Steffan und Lukas Paumgartner«, dar-
stellen. Reisige Knechte im Dienste der Handelsgesellschaften wurden be-
nötigt, um die Transporte auf den unsicheren Straßen vor Überfällen zu schüt-
zen. So mag der Helm des Knechts aus der Rüstkammer der Paumgartner stam-
men und wir dürfen uns (ihm Rahmen dieser »netten« Geschichte) die von Dü-
rer bewußt beiseite gelassenen Helme der Brüder entsprechend im Geiste er-
 
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