Stieglitz, Christian Ludwig: Archaeologie der Baukunst der Griechen und Römer (Band 1) (Weimar, 1801)

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Einleitung:.

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Staaten, in welchem das Volk Aniheil an der
Kunst nahm; es hat aber auch das Verdienst
und den Vorzug vor andern Staaten, dafs, so-
bald hier die Liehe zur Kunst erwachte, sie mit
dem gröfsten Eifer getrieben wurde ,und in kurzer
Zeit eine hohe Stufe der Volkommcnheit erreichte.

Auf diesen Wegen erhob sicli nach und nach in
Griechenland die Kunst, indem sie zuerst die Colonien.
in Ionien ausübten, dann nach Grofsgriechenlaiidund
Sicilien überging, und endlich in dem Mutterlande
aufgenommen wurde, wo sie alsdann ihre Ausbildung
erhielt. Und so wie die Zeichenkunst und Bild-
hauerkunst emporstieg, fo ging auch die Baukunst
ihrer Vollkommenheit entgegen, und' alle diese
Künste wurden zu gleicher Zeit ausgebildet. Denn
sobald die Künstler die Natur sorgfältiger studirten
und an organischen Körpern das Ebenmafs und
die schönen Verhältnisse aller Theile und des Gan-
zen bemerkten, so erwachte in ihrer Seele das Ge-
fühl des Schönen, sie bemüheten sich, dieses Schöne
auf alles anzuwenden, was sie arbeiteten, und ga-
ben daher auch den Gebäuden und den einzelnen.
Theilen derselben schöne Formen.

"Wir können in der Geschichte der griechischen
Baukunst vier verschiedene Zeiträume annehmen.
Der erste Zeitraum, welcher den.Anfang der Aus-
bildung dieser Kunst in sich begreift, geht von der-
uns unbekannten Zeit an, da die griechischen