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XII. Abschnitt. Hcerstraisen. 119

Ge'Wifsheit behaupten, da Strabo uns versicherte),
dafs die Griechen drey Dinge vernachlässigt hätten,
die bey den Römern mit den gröfsten Kosten und
der mühsamsten Arbeit unternommen wurden,
den Bau der Cloaken , der ^Wasserleitungen und
Heerstrarsen. Den Römern gebührt daher der
Ruhm, den Bau der Strafsen zur gröfsten Vollkom-
menheit gebracht und ihre weitläufigen Besitzun-
gen durch solche Strafsen mit einander vereinigt
Zu haben, deren Ueberbleibsel noch jetzt die Auf-
merksamkeit und die Bewunderung aller Reisen-
den auf sich ziehen, und die ein, Muster sind, wie
Festigkeit, Bequemlichkeit und Schönheit bey die-
ser, einem Staate so wichtigen Sache, Verbünde»
Werden können.

Man findet keine Spur, dafs unter den Koni- Bio Sit»,
gen die uassen der Stadt, oder die Wege vor der- tchenHeei»
selben, gepflastert worden wären, und auch in y™^0"'^
den ersten Zeiten der freyen Republik dachten die
Römer noch nicht an die Verbesserung der Wege.
Erst hundert und acht und achtzig Jahre nach der
Vertreibung der Könige wurden sie hierauf auf*
merksam und fanden es riöthig, gepflasterte Ileer-
etrafsen anzulegen, damit ihren Kriegsheeren der
Zug in die entfernten Gegenden Italiens bequem
gemacht, und den Einwohnern der Stadt das nö-
thige Getreyde leichter zugefahren werden konn-

e) Strabo, Hb. V. pag. 3^0,
 
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