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XIII. Abschnitt. Wohnhäuser. 191

Häusern eine weiüäuftigere Anlage gab, und in
den Höfen prächtige Peristyle anbrachte, auch mehr
auf ihrAeufseres gewandt, weil man eben auch da-
mahls den Wohnungen' der Männer einen schön-
geschmückten Eingang gab ?). Eben so wenig ist
Uns von den Aufsenseiten der römischen Häuser
bekannt, denn selbst Vitruv giebt uns hierin
keine Aufklärung. Man kann daher muthmafsen,
dafs sie meistentheils ohne allen Schmuck waren.
Unter dem Nero erhielten sie ein besseres Ansehn
als vorher, indem vor den Häusern Säulengänge
angelegt wurden s). In den Ruinen der Siadt IJom-
peja sind die Häuser gegen die Gasse zu sehr ein-
fach t), die Mauer ist ohne Fenster und ohne Ver-
zierungen; nur bey einigen schmücken ein paar
Säulen oder Halbsäulen den Eingang.

Wenn nun gleich die Häuser der Alten' von
aufsen kein zierliches Ansehn erhielten, so wandten
doch die Reichen und Vornehmen desto mehr auf
die innere Verzierung derselben. Das Vorhaut
Wurde schon zu Homers Zeiten prächtig ausge-
schmückt, daher ihm der Dichter die Benennung
des überall glänzenden Theiles beylegt u)- Diese

r) Vitruv. VI. 10.

f) Tacitus, Annal. XV. 43- Sveton. Nero l67

t) Hirt, über Pompeja, a. a. O.

u) Wink eli» ann, Bauk. der Alt. S. 64.
 
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