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Stieglitz, Christian Ludwig
Archaeologie der Baukunst der Griechen und Römer (Band 2,2) — Weimar, 1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.4783#0214
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2o4 XIV. Abschnitt. Villen.

Lage, theils durch die innere Einrichtung, theils
durch Pracht übertreffen mufste.

In diesen Villen fand man alle Bequemlichkeiten
und Bedürfnisse, die zu einem frohen Genüsse des
Lebens gehören, und alles war so eingerichtet, dafs
es den Sinnen auf das angenehmste schmeichelte.
Die Häuser für den Eigenthümer fafsten Wohn-und
Schlaf-Zimmer, Speisezimmer, verschiedene Säle,
Bäder und alles in sich, was zu der bequemen
Stadtwohnung eines wohlhabenden Römers gehörte,
weswegen sie Villa Urbana genannt wurden,
und sie erhielten nicht nur eine Menge kostbare
Gemächer für jede Jahreszeit, sondern es waren da-
bey auch Rennbahnen, bedeckte Gänge und andere
Theile angelegt, die keine andern als griechische
Namen erhielten m). Neben diesen Gebäuden stan-
den die Villa Rustica und Fruetuaria, die zu
■der Landwirtschaft bestimmt waren, wo man theils
Ställe für Pferde, Rindvieh, Schaafe und das übrige
Vieh, theils die Scheunen, die Kornboden, die
Weinkeller und Oelpresse fand.

Aber nicht allein diese Landhäuser waren schön
und geschmackvoll angelegt, auch die dazu gehörigen
Besitzungen, die sie umgaben, die Gärten, Wiesen, Ge-
treide - Felder, Weinberge, Pflanzungen von Oelbäu-
men, Wälder und Thiergärten, waren so zusammen

i.,
m) Varro, de K. R. Lib, II. Praof. §. 2. »
 
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