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Stieglitz, Christian Ludwig
Archaeologie der Baukunst der Griechen und Römer (Band 2,2) — Weimar, 1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.4783#0274
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jj64 XIV. Abschnitt. Villen.

neben einander standen, die jedoch bisweilen durch
Säulengänge, oder andere bedeckte Gänge mit ein-
ander verbunden wurden. Auch machten die ein-
zelnen Gebäude.einer Villa unstreitig niebt immer
ein Viereck aus, sondern erhielten eine abwech-
eelnde, aus runden- und geraden Theilen zusam-
mengesetzte Form. Wenn dies die alten Schrift-
steller gleich nicht, ausdrücklich sagen., so erhellt
es doch theils aus den Beschreibungen, die sie uns
von einigen Landhäusern hinterlassen haben, theils
aus den Regeln, die sie zu der Bestimmung der
Lage der einzelnen Theile, der mannigMtigen Zim-
mer und Behältnisse der Villen, nach den verschie-
denen Himmelsgegenden, gegeben haben, welche
nicht hätte beobachtet werden können, wenn alle
Behältnisse in ein Viereck eingeschlossen worden
Wären, so wie es bey uns gebräuchlich ist. Uebri-
gens hatten diese Gebäude, nach den Beschreibun-
gen der Plinianischen Villen, und nach alten Ge-
mählden zu urtheilen, die sich in den Alterthü-
mern von Herculairam befinden, und Villen vor-
stellen, das meiste Mahl nur ein Stockwerk, und.
nur wenige erhielten mehrere Geschosse. Solche
hohe Gebäude mit mehrern Stockwerken nannten
die Römer turres, und sie sind mit dem zu ver-
gleichen, was bey uns ein Pavillon heifst. Sie dien-
ten der Villa theils zu einer Zierde, um von da
einer weiten Aussicht auf die umherliegende Ge»
gend zu geniefsen, tlxcils fafsten sie auch Wohn-
 
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