Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
502

Glcichzeitig und wohl noch vor dcn größcren Arbeitcn des Iohann
von Freiburg hat ein Unbekannter einen Auszugaus Ravmunds Summe
(Ünmmn easuum rrkliröviutu) Verfaßt, von wclchem Quvtif eine Hand-
schrift in dcr Libliothek dcr Sorbonnc sah, wclche Robert von Sorbonne
(ch 1274) legirt hatte. Gedruckt scheint dicscr Auszug nicht zu scin*).

Man sieht, wic lebhaft die litcrarischc Bewegung war, welche Ray-
munds Summc hervorricf. Nach dem Erscheinen der Werke Iohanns von
Freiburg scheint die Bcarbeitung eine Zeit lang geruht zu haben. Am
Ende des vierzehntcn odcr im Anfang des sünfzchnten Iahrhundcrts fertigte
abcr ein Dominikaner A d a m"), cin Deutscher von Gcburl, auss Neue von
der Summe des Raymundus eincn Auszug und zwar inBerscn an, welchcr
mit den Worten beginnt:

„Luiumulu. <>6 sniuiua Rll)'wnnc1i proüiit istu."

Sie ist eine Popularisirung der Summe und dcr Berfasser erklärt selbst:
„Inter llovtores Iiunv noluniu8 iro lidelluw
kurvis et ruüiliu8 czuew truäiwu8 6888 Ie§encluin:

Invsnient in eo czuicl Piocl suvut utilitutis."

Die Ordnung Raymunds wird jedoch nicht cingehalten, sondern mit der
Lehre von dcn Sakramentcn begonncn.

Zu dicser 8ummulaist einsehrwcitläufigcr Kommentar von eincm
unbekanntcn Autor verfaßt wordcn, den wir als Gloffc in den Ausgaben
der 8ummuln finden. Er ist ein echtcs Spezimen der ausgearteten schola-
stischen Methode, und eine Bcrgleichung mit dcr Glosse des Wilhclm von
Itcnnes ist gerade in dieser Hinsicht sehr lehrreich. Dcr Verfaffcr dcs
Kommentars kennt den Urheber der8ummulu nicht, und schcint sogar nicht
abgeneigt, dcn Raymundus selbst dafür zu halten. „8eck enu8N eküeieus,
sagt er, mimm prinoiiutli8 est Un)-niuncku8 krnter orckiui8 prueckieN'
torum. — 8eck nlieiui ulii ckieunt, quock Uuvmunclus Iiune 8uwwuliull
nou keeit, 8eck keeit ciunncknm mnKnnm 8ummnm iiro8nicnm, ex gun

') Huvtit'st Lebnrcl 4'. I p.IVU, 6. Ltet'tielllinAou, (kntLloKusXl^
Zwar crwähnt Luvtif cine AuSgabe liolou. I5V2; er hat ste jedoch nicht selbst gecebui
rind es ist ;u vermuthen, daß hier eine Verwechselung mit der gleich zu besprechewll'
8umwuln vorliegt. Daß Rahmundus nicht selbst der Verfasser deS Auszuges sein kecu>-'
zeigt Steffenhagen a. a. O.

") l)uetit' 1. I p. 734 giebt über diesen die verhältnißmäßig besten Raebriäll^
aus denen Jöcher I. S. 83 und Adelung zu Jöcher I. S. 188 die ihrigen entleb" ^
haben. — Richt zu verwechseln ist damit das älullunle uletrivuw, von welchem u"to -
Die eigentliche vnusu priueipLlis ist Veus.
 
Annotationen