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Stocker, Carl W. F. L.
Chronik der Familie von Gemmingen und ihrer Besitzungen (Band 2, Drittes Heft): Beihingen, Hornberg, Ittlingen, die rheinischen Güter, Fränkisch-Crumbach. Mit e. Anhange: Verträge der Familie von Gemmingen-Hornberg — Heidelberg, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.23894#0049
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Jn der von Pforrer Krieger 1869 herausgegebenen Eieschichte der
Blirg Hornberg erwühnt derselbe die Frimilienglieder, welche den
Hornberg besesscn huben, aber es geschieht das so dürstig, daß ich
glaubte, hier die Ereignisse aus dem Leben der einzeluen Besitzer mit-
theilen zu sollen, so weit sie mir bekannt sind.

Wie Reinhard o. G., der Gelehrte, den Hornberg erwarb, ist
bei Krieger mitgetheilt; seine Lebensbeschreibung sindet sich bei Oppen-
heim. Bei der Theilung vom 30. Jan. 1638 erhielt Weiprecht
.den Hornberg. Er wurde zu Oppenheim am 21. Oct. 1608 ge-
boren und nach dem Tode seiner Mutter, da sein Bater viele Geschäste
hatte, mit seinen Brüdern zu Pfarrer Erhard Weinmann. in Bracken-
heim, einem Ilniversitätsfreunde seines Vakers, gethan, welcher sich auch
ihre Erziehuug treulich angelegen sein ließ. Als aber Weinmann
Hofprediger in Stuttgart wurde, so kam Weiprecht in das dvrtige
?U6c1n§oAiiam illustre, ging mit seinem 16. Jahre nach Tübingen
und widmete sich der Jurisprudenz. Er gab zwei Dissertationen heraus,
cle snre venuncli und cle servitritibus prueclioriam m'dunorum et
rusticorum und erhielt bei seinem Abgang von Dübingeu das Zeugniß,
daß er der höchsten akademischen Würden werth sei. Hieraus ging er
nach Leyden, wo er sich besonders mit Geometrie, Astronomie und Forti-
fication beschüftigte und die italienische, sranzösische und spanische
Sprache erlernte. Von da begab er sich auf Reisen durch die uieder-
ländischen Provinzen, England, Frankreich und wollte eben nach Jta-
lien, als ihn eine schwere Krankheit seines Vaters nach Hause ries.
Hierauf begab er sich als Freiwilliger in das Regiment des Obersten
v. Zyllenhardt, hernach zu Gras Krast v. Hohenlohe, welcher General-

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