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Dr. Störi, Kunstsalon <Zürich> [Editor]
I. Sammlung Baronin v. Z. - antike Möbel, Teppiche, Gemälde, II. Sammlung Baron v. K. - attische Vasen und antike Kunstgegenstände, III. aus div. Besitz - Gemälde alter und moderner Meister, Ostasiatica, Gobelins: Auktion: 26. November 1927 — Basel, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.24230#0005
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VORWORT

Die Collection der Baronin von Z. wird charakterisiert durch die aus-

gesprochene Vorliebe für das XVIII. Jahrhundert. Wohl finden sich aus der Zeit der
italienischen Renaissance mehrere gute Stücke, wie die vergoldeten Leuchter, der
strenge Armlehnstuhl, einige Bronzen, wie das Pferd und der Hercules und unter den
Bildern die schöne Geburt Christi des Ercole Grandi, sowie der eindrucksvolle Kopf
des in Tafelbildern selten vorkommenden Giovanni Antonio Pordenone. Auch einige
schöne Stoffe gehören noch in diese Epoche. Aber der grösste Teil der Möbel und
auch der dekorativen Gegenstände gehört dem XVIII. Jahrhundert an, und man
muss sagen, dass es sich mit wenigen Ausnahmen um ausgewählte, qualitätvolle
Stücke handelt. Unter den Möbeln fallen besonders auf eine Vitrine des Jacobstils von
strenger und doch eleganter Form, zwei Sekretäre von harmonischen Proportionen
und schön im Holz, eine hübsche, elegante Poudreuse und unter den Sitzmöbeln das
Sofa der Sammlung Hirth und verschiedene Fauteuils und Stühle aus der Zeit Louis XV.
und Louis XVI. Von den Bildern verdienen besondere Aufmerksamkeit das Porträt
eines Herrn mit schwarzer Perücke von Sebastiano Bombelli, dem Lehrer des Fra
Ghislandi, und die geistreiche Kopfstudie, die Fragonard zugeschrieben wird. Auch
unter den Zeichnungen finden sich interessante Blätter, wie der Kopf der Piazzetta
und die französischen Zeichnungen. Was von Ostasien vorhanden ist, gehört ebenfalls
in diese Epoche, darunter einige selten schöne Vasen. Vom Anfang des 19. Jahrhun-
derts stammt der interessante, eingelegte Tisch mit Napoleon-Emblemen, der nach
der Tradition aus Elba stammt. So rundet sich alles, die Möbel, die Einrichtungs-
gegenstände, die Teppiche und Textilien, die Bronzen und Fayencen zu einer Kund-
gebung des XVIII. Jahrhunderts, einer Epoche, für die gerade unsere Zeit ein beson-
deres Verständnis und eine besondere Vorliebe zeigt.
 
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