166 VIERTES CAPiTEL.
Gebäude innerhalb der Stadt meistens zerstört sind,
und nur zwei oder drei derselben einige schwache
Spuren ihrer Lage geben, so steht doch noch eint
grosser Theil der Stadtmauern, wenig beschädigt von
den Stürmen der Jahrtausende. Sie sind in dem Styl
gebaut, welche Vitruvius (") s^TrXexrov (die verfloch-
tene Steinverbindung) nennt. Seine Beschreibung
derselben ist folgende: » Nur die äusseren Seiten der
Mauer, oder die sogenannten Stirnmauern, werden
glatt behauen; die übrigen Steine binden die Grie-
chen ganz unbearbeitet mit Mörtel durch wechselnde
Fugen mit einander. Die unsrigen aber stellen aus
Eilfertigkeit die äusseren Steine (choros oder coria)
hoch über einander, und sorgen für die Stirnmauern*
Daraui füllen sie den mittleren fiaum mit zerschla-
genen Bruchsteinen und Mörtel besonders aus» So
entstehen in diesem Mauerwerke drei Rinden, näm-
lich zwei durch die Stirnmauern, und eine in der
Mitte durch die Füllung. Nicht so die Griechen.
Sie machen vielmehr glatte Aussenseiten, geben den
äusseren Steinreihen der Länge nach wechselnde^ in
die Tiefe eingehende Fugen, ohne den mittleren
Raum abgesondert auszufüllen, sondern dichteh viel-
mehr von ihren Stirnsteinen aus eine ununterbro-
chene und zu Einer Dicke verbundne Wand. Aüs^-
serdem legen sie einzelne sogenannte Bindesteind
(Starovovs) von ununterbrochner Dicke so dazwischen^
dass diese auf beiden Seiten Stirnsteine sind. Und
diese letzteren verstärken durch ihre Bindungskraft
die Festigkeit der Wände ganz vorzüglich. *
Die Mauern von Messene vereinigen die Eigene
thüralichkeit der Römischen und Griechischen Bau-
art. Die Aussenseiten sind aus regelmässigen Stein-
blöcken gearbeitet, und in Abständen von sieben
bis zehn Fuss ziehen sich Mauern quer dnrch. Diese
dienen als dtdrovoi (Durchzüge) und greifen in beide
Gebäude innerhalb der Stadt meistens zerstört sind,
und nur zwei oder drei derselben einige schwache
Spuren ihrer Lage geben, so steht doch noch eint
grosser Theil der Stadtmauern, wenig beschädigt von
den Stürmen der Jahrtausende. Sie sind in dem Styl
gebaut, welche Vitruvius (") s^TrXexrov (die verfloch-
tene Steinverbindung) nennt. Seine Beschreibung
derselben ist folgende: » Nur die äusseren Seiten der
Mauer, oder die sogenannten Stirnmauern, werden
glatt behauen; die übrigen Steine binden die Grie-
chen ganz unbearbeitet mit Mörtel durch wechselnde
Fugen mit einander. Die unsrigen aber stellen aus
Eilfertigkeit die äusseren Steine (choros oder coria)
hoch über einander, und sorgen für die Stirnmauern*
Daraui füllen sie den mittleren fiaum mit zerschla-
genen Bruchsteinen und Mörtel besonders aus» So
entstehen in diesem Mauerwerke drei Rinden, näm-
lich zwei durch die Stirnmauern, und eine in der
Mitte durch die Füllung. Nicht so die Griechen.
Sie machen vielmehr glatte Aussenseiten, geben den
äusseren Steinreihen der Länge nach wechselnde^ in
die Tiefe eingehende Fugen, ohne den mittleren
Raum abgesondert auszufüllen, sondern dichteh viel-
mehr von ihren Stirnsteinen aus eine ununterbro-
chene und zu Einer Dicke verbundne Wand. Aüs^-
serdem legen sie einzelne sogenannte Bindesteind
(Starovovs) von ununterbrochner Dicke so dazwischen^
dass diese auf beiden Seiten Stirnsteine sind. Und
diese letzteren verstärken durch ihre Bindungskraft
die Festigkeit der Wände ganz vorzüglich. *
Die Mauern von Messene vereinigen die Eigene
thüralichkeit der Römischen und Griechischen Bau-
art. Die Aussenseiten sind aus regelmässigen Stein-
blöcken gearbeitet, und in Abständen von sieben
bis zehn Fuss ziehen sich Mauern quer dnrch. Diese
dienen als dtdrovoi (Durchzüge) und greifen in beide