wortete: „Er wird ihm mehr nützen, als dir je das
Wehr gewann." Fragte Guyddno: „Du kannst
sprechen und bist so klein?' Ihm antwortete
Taliesin: „Ich bin besser imstand zu reden, als du
,mich zu fragen." „Laß inich's hören, was du reden
kannst", rief Guyddno. Also sang Taliesin:
Dem Wa'sser wohnt segenbegabte Kraft inne.
Es ist hochgerecht, gerade über Gott zu denken.
.Es ziemt sich, Gott im Ernst zu bitten,
denn kein Hindernis besteht, daß wir unsren
Lohn gewinnen.
Durch Nachsinnen weiß ich: dreimal ward ich
geboren!
Jener wäre elend, der nicht käme
und gewänne alle Wissenschaften der Welt, .
die in meiner Brust gesammelt sind.
Der ich das Gewesene weiß
und das künftig sich ereignet,
ich will zum Herrn beten,
daß ich Zuflucht in ihm erlange,
daß ich Beachtung in seiner Gnade gewinne.
.Mariens Sohn ist min Glaube,
groß ist mein Entzücken an ihm,
denn in ihm wird die Welt ständig erhalten.
Von Gott kam es, daß ich mich unterrichtete,
daß meine Erwartung erregt würde.
Der wahre Himmels-Schöpfer gewährt
Beschirmung.
Es ist eine wahre Absicht im täglichen Gebet
der Heiligen,
Gott der Erneuerer will sie zu ^sich bringen.
Und sogleich gab Elfin den Fischzug seinem
Weibe, und sie nährte ihn zärtlich und mit Liebe.
Von nun an nahm Elfin mehr und mehr zu Tag für
Tag an Reichtum, Liebe und Gunst vom Könige.
Taliesin wohnte bei ihm bis er dreizehn Jahr alt
war. Damals ging Elfin auf eine Weihnachts-
Einladung zum Onkel Maelgun Guyddned, der
bisweilen während der Weihnachtzeit in seinem
Schloß Dyganwy offenen Hof abhielt für das ganze
Gefolge seiner Herren beider Grade, geistlicher
und weltlicher, samt einer großen dichtgedrängten
Schar Ritter und Knappen. Unter ihnen erhob si. h
Gespräch und Redestreit, also wurde gesprochen:
;,Gibt es in der ganzen Welt noch einen so
großen König wie Maelgun oder Jemanden, dem
vom Himmel soviel geistliche Gaben verliehen
wurden wie ihm? Vor Allem: Gestalt, Schönheit,
Demut, Stärke, außer allen SeClenkräften. Sie
sagten auch, daß der Himmel ihm mit diesem
Allem zusammen , eine Gabe gegeben hätte, welche
alle anderen überragte und diese war: Schönheit,
Anstand, Anmut, Weisheit und Bescheidenheit
seiner Königin, deren Tugenden diejenigen aller
edlen Frauen und Jungfrauen durchhin das ganze
Königreich übertrafen. Hiernach legten sie einander
Fragen vor: wer hat tapfrere Leute, wer hat
schönere und schnellere Pferde oder Windhunde,
wer hat geschicktere und weisere Barden — als
Maelgun?
Zu jener Zeit standen nun die Barden im großen
Ansehen bei den Höheren im Reich, und das Amt
Jener, die jetzt Herolde heißen, verrichteten keine,
die nicht gebildet waren, nicht nur erfahren im
Dienst der Könige und Fürsten, sondern beflissen
und .wohl bewandert in Stammbaum, Rüstungen
und Taten der Fürsten und Könige und im Rede-
streit über ausländische Reiche und die Altertümer
dieser Reiche, und vor allem in den Jahrbüchern
hoher Edelleute. Sie waren auch stets vorbereitet
mit den Antworten in verschiedenen Sprachen,
Latein, Französisch, Walisisch und Englisch. Samt
all diesem waren sie große Geschichtsschreiber und
Urkunden-Aufzeichner, geschickt in bildenden Ver-
sen und in jeder diesen Sprachen bereit, Englynien
zu machen. Vierundzwanzig dieser Leute waren
beim F&t in Maelguns Palast, ihrer aller Haupt
hieß Heinin Vardd.
Nachdem sie alle endigten, alle den König und
seine Gaben lobend, geschah es, daß Elfin auf diese
Weise sprach: „Wahr ist es, keiner als ein König
kann mit einem König wetteifern. Wäre er nicht
König, würde ich sagen, daß meine Weib ebenso
tugendhaft sei wie irgend eine Frau im Reich.
Aber auch einen Barden habe ich, der geschickter
als alle Königsbarden ist." Binnen kurzem zeigten
Etliche aus dem Gefolge dem Könige alle Prahlerei
von Elfin an. Und der König befahl, daß er in
strenges Gefängnis gesetzt werde, bis er die Wahr-
heit wi^se, sowohl über die Tugenden seiner Frau
als auch über die Weisheit seines Barden.
Als Elfin in einen Schloßturm gelegt worden
war mit einer dicken Kette um die Fiisse — es war
eine Kette von Silber, da er königlichen Blutes
war — sandte der König, wie die Geschichte er-
zählt, seinen Sohn Rhun hin, um das Betragen des
Weibes von Elfin zu erkunden. Rhun war aber
der verworfenste Mann, und es gab weder eine
Frau noch ein Mädchen, mit denen er Umgang
gepflegt hatte, die nicht Böses über ihn gesprochen
hätten. Indem Ruhn in Eile nach Elfins Wohnung
ging, völlig gesonnen, über dessen Weib Schande
zu bringen, sagte Taliesin seiner Herrin, wie der
König seinen Herrn ins Gefängnis legte, und wie
Rhun eilends daherkam, mit dem Bestreben,
Schande über sie zu bringen. Aus dem Grunde
veranlaßte er seine Herrin, eine's der Küchen-
mädchen in ihrer Tracht anzuziehen, was die Edel-
frau gern tat. Sie belud die Hände der Magd mit
den besten Ringen, die sie und der Gemahl be-
sassen.
Taliesin veranlaßte seine Herrin, dem Mädchen
diese Gestalt zu geben und es bei Tische zum
Abendessen sitzen zu lassen, und er schuf es so,
daß das Mädchen wie die Herrin erschien und die
Herrin gleich dem Mädchen. Als sie zur schick-
iichen Zeit in der angegebenen Weise Sich beim
Abendbrot niedergesetzt hatte, gelangte Rhun
plötzlich zu Elfins Wohnung und wurde gern emp-
fangen, denn alle Diener kannten ihn genau. Sie
brachten ihn eilends zum Zimmer der Herrin, in
deren Erscheinung das Mädchen sich vom Abend-
essen erhob und ihn gern bewillkommnete. Danach
setzte sie sich ein zweites Mal wieder zum Abend-
essen hin und mit ihr Rhun. Alsdann begann Rhun
mit dem Mädchen zu scherzen, die still das Aus-
sehen der Herrin bewahrte. Wirklich zeigt die Ge-
schichte, daß das Mädchen derart berauscht wurde,
daß sie einschlief. Ein Pulver, welches Rhun ihr
in den Trank getan hatte, machte isie so derb
schlafen, daß sie es nimmer fühlte, als er von ihrer
Hand den kleinen Finger abschnitt, an dem Elfins
Siegelring war, den er kurz vorher seinem Weibe
zum Andenken gesandt hatte. Rhun kehrte zum
König zurück mit Finger und Ring als Beweis um
zu zeigen, daß er ihn von ihrer Hand abschnitt,
ohne sie aus dem Schlaf ihrer Unmässigkeit zu
wecken.
Der König freute sich höchlich über die Nach-
richt und sandte nach den Räten, denen er die
ganze Geschichte vom Beginn an erzählte. Er ließ
Elfin aus dem Gefängnis bringen und schmähte
ihn wegen seiner Prahlerei. Solcherart sprach er
zu Elfin: „Dir sei kund jenseits allen Zweifels,
daß e?s nur Torheit ist, den Tugenden seiner Frau
zu glauben weiter als er sie sehen kann. Und damit
du versichert seist der Verdorbenheit deines
Weibes, siehe hier ihren Finger mit deinem Siegel-
ring darauf, der von ihrer Hand letzte
Nacht abgeschnitten , wurde, als sie dem
Schlaf des Rausches schlief." Ihm ant-
wortete Elfin: „Mächtiger König, meinem
Ring kann ich nicht verleugnen, denn er ist Vielem
bekannt. Aber heftig behaupte ich, daß der Finger,
an dem er war, nie der Hand meines Weibes ver-
bunden war, denn wahr und gewiß, es giebt drei
sonderliche Dinge, die zu ihm gehören, und keines
von diesen gehörte jemals zu irgend einem der
Finger meines Weibes. Das erste von den Dreien
ist, daß gewiß dieser Ring nie auf ihrem Daum
bleiben würde, wo auch mein Weib in der gegen-
wärtigen Stunde sein möge, ob sie sitze, stehe oder
niederliege. Hingegen könnt ihr deutlich sehen,
daß es mühsam war, ihn über da^s Kleinfingergelenk
der Hand zu ziehen, von wo dieser geschnitten
wurde. Das zweite Ding ist, daß mein Weib
nie einen Samstag vorübergehen ließ seit ich sie
kenne, ohne daß sie die Nägel vor dem Zubett-
gehen schälte, und ihr könnt völlig sehen, daß der
Nagel dieses Kleinfingers einen Monat lang nicht
geschält worden ist. Das Dritte wahrlich ist, da&
die Hand, woher dieser Finger kam, innerhalb vom
drei Tagen, ehe der Finger abgeschnitten wurde,
Roggenteig geknetet hat, und ich kann Eurer
Gütigkeit versichern, daß mein Weib nie Roggen-
teig knetete seit sie mein Weib geworden ist.
Da ward der König gewaltig zornig auf ElRn
wegen 'seines beharrlichen Widerstandes un4
darum, daß er die Güte seines Weibes achtete. Er
befahl, ihn zum zweiten Mal ins Gefängnis zu wer-
fen, und er solle daraus nicht eher gelöst werden,
bis er die Wahrheit seiner Prahlerei bewiesen
hätte, sowohl hinsichtlich der Weisheit seinqs
Barden wie auch der Tugenden seines Weibes.
Fortsetzung folgt
Spielender Knabe
Sophie van Leer
Zehn Steinchen
sieben Eicheln
ein braunes Tier
mit silbernen Füssen
. Runde Körnchen
die Berge
eine Wasserpfütze
das Meer
Grasbüschel
grüne Wälder
Ein Käfer
mit Flügeln wie der Himmel
und noch Einer
Warum darf man Käfer nicht an einem Faden
aufreihen?
Sie glänzen so schön zwischen Kastanien.
awss
Wehr gewann." Fragte Guyddno: „Du kannst
sprechen und bist so klein?' Ihm antwortete
Taliesin: „Ich bin besser imstand zu reden, als du
,mich zu fragen." „Laß inich's hören, was du reden
kannst", rief Guyddno. Also sang Taliesin:
Dem Wa'sser wohnt segenbegabte Kraft inne.
Es ist hochgerecht, gerade über Gott zu denken.
.Es ziemt sich, Gott im Ernst zu bitten,
denn kein Hindernis besteht, daß wir unsren
Lohn gewinnen.
Durch Nachsinnen weiß ich: dreimal ward ich
geboren!
Jener wäre elend, der nicht käme
und gewänne alle Wissenschaften der Welt, .
die in meiner Brust gesammelt sind.
Der ich das Gewesene weiß
und das künftig sich ereignet,
ich will zum Herrn beten,
daß ich Zuflucht in ihm erlange,
daß ich Beachtung in seiner Gnade gewinne.
.Mariens Sohn ist min Glaube,
groß ist mein Entzücken an ihm,
denn in ihm wird die Welt ständig erhalten.
Von Gott kam es, daß ich mich unterrichtete,
daß meine Erwartung erregt würde.
Der wahre Himmels-Schöpfer gewährt
Beschirmung.
Es ist eine wahre Absicht im täglichen Gebet
der Heiligen,
Gott der Erneuerer will sie zu ^sich bringen.
Und sogleich gab Elfin den Fischzug seinem
Weibe, und sie nährte ihn zärtlich und mit Liebe.
Von nun an nahm Elfin mehr und mehr zu Tag für
Tag an Reichtum, Liebe und Gunst vom Könige.
Taliesin wohnte bei ihm bis er dreizehn Jahr alt
war. Damals ging Elfin auf eine Weihnachts-
Einladung zum Onkel Maelgun Guyddned, der
bisweilen während der Weihnachtzeit in seinem
Schloß Dyganwy offenen Hof abhielt für das ganze
Gefolge seiner Herren beider Grade, geistlicher
und weltlicher, samt einer großen dichtgedrängten
Schar Ritter und Knappen. Unter ihnen erhob si. h
Gespräch und Redestreit, also wurde gesprochen:
;,Gibt es in der ganzen Welt noch einen so
großen König wie Maelgun oder Jemanden, dem
vom Himmel soviel geistliche Gaben verliehen
wurden wie ihm? Vor Allem: Gestalt, Schönheit,
Demut, Stärke, außer allen SeClenkräften. Sie
sagten auch, daß der Himmel ihm mit diesem
Allem zusammen , eine Gabe gegeben hätte, welche
alle anderen überragte und diese war: Schönheit,
Anstand, Anmut, Weisheit und Bescheidenheit
seiner Königin, deren Tugenden diejenigen aller
edlen Frauen und Jungfrauen durchhin das ganze
Königreich übertrafen. Hiernach legten sie einander
Fragen vor: wer hat tapfrere Leute, wer hat
schönere und schnellere Pferde oder Windhunde,
wer hat geschicktere und weisere Barden — als
Maelgun?
Zu jener Zeit standen nun die Barden im großen
Ansehen bei den Höheren im Reich, und das Amt
Jener, die jetzt Herolde heißen, verrichteten keine,
die nicht gebildet waren, nicht nur erfahren im
Dienst der Könige und Fürsten, sondern beflissen
und .wohl bewandert in Stammbaum, Rüstungen
und Taten der Fürsten und Könige und im Rede-
streit über ausländische Reiche und die Altertümer
dieser Reiche, und vor allem in den Jahrbüchern
hoher Edelleute. Sie waren auch stets vorbereitet
mit den Antworten in verschiedenen Sprachen,
Latein, Französisch, Walisisch und Englisch. Samt
all diesem waren sie große Geschichtsschreiber und
Urkunden-Aufzeichner, geschickt in bildenden Ver-
sen und in jeder diesen Sprachen bereit, Englynien
zu machen. Vierundzwanzig dieser Leute waren
beim F&t in Maelguns Palast, ihrer aller Haupt
hieß Heinin Vardd.
Nachdem sie alle endigten, alle den König und
seine Gaben lobend, geschah es, daß Elfin auf diese
Weise sprach: „Wahr ist es, keiner als ein König
kann mit einem König wetteifern. Wäre er nicht
König, würde ich sagen, daß meine Weib ebenso
tugendhaft sei wie irgend eine Frau im Reich.
Aber auch einen Barden habe ich, der geschickter
als alle Königsbarden ist." Binnen kurzem zeigten
Etliche aus dem Gefolge dem Könige alle Prahlerei
von Elfin an. Und der König befahl, daß er in
strenges Gefängnis gesetzt werde, bis er die Wahr-
heit wi^se, sowohl über die Tugenden seiner Frau
als auch über die Weisheit seines Barden.
Als Elfin in einen Schloßturm gelegt worden
war mit einer dicken Kette um die Fiisse — es war
eine Kette von Silber, da er königlichen Blutes
war — sandte der König, wie die Geschichte er-
zählt, seinen Sohn Rhun hin, um das Betragen des
Weibes von Elfin zu erkunden. Rhun war aber
der verworfenste Mann, und es gab weder eine
Frau noch ein Mädchen, mit denen er Umgang
gepflegt hatte, die nicht Böses über ihn gesprochen
hätten. Indem Ruhn in Eile nach Elfins Wohnung
ging, völlig gesonnen, über dessen Weib Schande
zu bringen, sagte Taliesin seiner Herrin, wie der
König seinen Herrn ins Gefängnis legte, und wie
Rhun eilends daherkam, mit dem Bestreben,
Schande über sie zu bringen. Aus dem Grunde
veranlaßte er seine Herrin, eine's der Küchen-
mädchen in ihrer Tracht anzuziehen, was die Edel-
frau gern tat. Sie belud die Hände der Magd mit
den besten Ringen, die sie und der Gemahl be-
sassen.
Taliesin veranlaßte seine Herrin, dem Mädchen
diese Gestalt zu geben und es bei Tische zum
Abendessen sitzen zu lassen, und er schuf es so,
daß das Mädchen wie die Herrin erschien und die
Herrin gleich dem Mädchen. Als sie zur schick-
iichen Zeit in der angegebenen Weise Sich beim
Abendbrot niedergesetzt hatte, gelangte Rhun
plötzlich zu Elfins Wohnung und wurde gern emp-
fangen, denn alle Diener kannten ihn genau. Sie
brachten ihn eilends zum Zimmer der Herrin, in
deren Erscheinung das Mädchen sich vom Abend-
essen erhob und ihn gern bewillkommnete. Danach
setzte sie sich ein zweites Mal wieder zum Abend-
essen hin und mit ihr Rhun. Alsdann begann Rhun
mit dem Mädchen zu scherzen, die still das Aus-
sehen der Herrin bewahrte. Wirklich zeigt die Ge-
schichte, daß das Mädchen derart berauscht wurde,
daß sie einschlief. Ein Pulver, welches Rhun ihr
in den Trank getan hatte, machte isie so derb
schlafen, daß sie es nimmer fühlte, als er von ihrer
Hand den kleinen Finger abschnitt, an dem Elfins
Siegelring war, den er kurz vorher seinem Weibe
zum Andenken gesandt hatte. Rhun kehrte zum
König zurück mit Finger und Ring als Beweis um
zu zeigen, daß er ihn von ihrer Hand abschnitt,
ohne sie aus dem Schlaf ihrer Unmässigkeit zu
wecken.
Der König freute sich höchlich über die Nach-
richt und sandte nach den Räten, denen er die
ganze Geschichte vom Beginn an erzählte. Er ließ
Elfin aus dem Gefängnis bringen und schmähte
ihn wegen seiner Prahlerei. Solcherart sprach er
zu Elfin: „Dir sei kund jenseits allen Zweifels,
daß e?s nur Torheit ist, den Tugenden seiner Frau
zu glauben weiter als er sie sehen kann. Und damit
du versichert seist der Verdorbenheit deines
Weibes, siehe hier ihren Finger mit deinem Siegel-
ring darauf, der von ihrer Hand letzte
Nacht abgeschnitten , wurde, als sie dem
Schlaf des Rausches schlief." Ihm ant-
wortete Elfin: „Mächtiger König, meinem
Ring kann ich nicht verleugnen, denn er ist Vielem
bekannt. Aber heftig behaupte ich, daß der Finger,
an dem er war, nie der Hand meines Weibes ver-
bunden war, denn wahr und gewiß, es giebt drei
sonderliche Dinge, die zu ihm gehören, und keines
von diesen gehörte jemals zu irgend einem der
Finger meines Weibes. Das erste von den Dreien
ist, daß gewiß dieser Ring nie auf ihrem Daum
bleiben würde, wo auch mein Weib in der gegen-
wärtigen Stunde sein möge, ob sie sitze, stehe oder
niederliege. Hingegen könnt ihr deutlich sehen,
daß es mühsam war, ihn über da^s Kleinfingergelenk
der Hand zu ziehen, von wo dieser geschnitten
wurde. Das zweite Ding ist, daß mein Weib
nie einen Samstag vorübergehen ließ seit ich sie
kenne, ohne daß sie die Nägel vor dem Zubett-
gehen schälte, und ihr könnt völlig sehen, daß der
Nagel dieses Kleinfingers einen Monat lang nicht
geschält worden ist. Das Dritte wahrlich ist, da&
die Hand, woher dieser Finger kam, innerhalb vom
drei Tagen, ehe der Finger abgeschnitten wurde,
Roggenteig geknetet hat, und ich kann Eurer
Gütigkeit versichern, daß mein Weib nie Roggen-
teig knetete seit sie mein Weib geworden ist.
Da ward der König gewaltig zornig auf ElRn
wegen 'seines beharrlichen Widerstandes un4
darum, daß er die Güte seines Weibes achtete. Er
befahl, ihn zum zweiten Mal ins Gefängnis zu wer-
fen, und er solle daraus nicht eher gelöst werden,
bis er die Wahrheit seiner Prahlerei bewiesen
hätte, sowohl hinsichtlich der Weisheit seinqs
Barden wie auch der Tugenden seines Weibes.
Fortsetzung folgt
Spielender Knabe
Sophie van Leer
Zehn Steinchen
sieben Eicheln
ein braunes Tier
mit silbernen Füssen
. Runde Körnchen
die Berge
eine Wasserpfütze
das Meer
Grasbüschel
grüne Wälder
Ein Käfer
mit Flügeln wie der Himmel
und noch Einer
Warum darf man Käfer nicht an einem Faden
aufreihen?
Sie glänzen so schön zwischen Kastanien.
awss