Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste (13.1922)

lieber lieben
Mensch
Bruder
Brudermensch
Kniee
Mensch
Das Eine Wort
Tönt
und dann
Tönt
und
dann
Tönt
und
Tönt Ton Tötet Tod

Gegenliebe
Hört es selbst das grosse Schweigen
Hört es selbst
Das grosse Schreien
Branden in den nahen Morgen
und
Der Tag bricht an
Zeter reissen Mäuler auf
Will dem Tod ins Auge schauen
Bleiben Greinen nur am Wege
und versanden
Branden in die Welt
geblieben
unverdunkeln Flammenfunken
Lieben Leuchten Fliessen
Und
Ich fliege über Wolken
Kerkerrot

Wesens dieser Mitte wird erschlossen in
dem dritten Grad der Wende, dem Ex-
pressionismus.

Gedichte
Kurt Heinar
In den Tag
Leopold Gorvinus zugeeignet
Weggeschieden Golden Tau
Liebeleise sonnengegen
Glockengoldgeläut besingt
Traum web Gleiten schmeidgeschmiegt
Streicheln Strahlen Tautag vor
Feier Himmel Hängen Licht
Knien Himmel erdgeküsst
Über Blüht der Weltenmai
Wir kommen dahin
Schrei
Schreien
das Wort
das grosse Wort
das eine Wort
Ein Wort
und wieder
schreien
Schrei
Das Leben lieber lassen
Eins zwei
In den Tod
darf nicht sein
Die Liebe lieber Leben
Muss
Hingegeben
müssen Leben Lassen
Eins zwei
vorbei
In
und dann
Dann müssen Freunde
Feinde
Bruder sein
Eins zwei
Das Ganze kehrt
und dann
dann
Geradeaus
Reiss dich die Liebe fort
Das Leben
Lieber Leben

Scheu gleist der Hand
die
der
zerwürgen die
die roten Hände
Nie
und
Schrei Schreit überwell
und
Rot und Rot
das dunkle Auge überher
der roten Hände grosses Fragen scheuhinein
in das Rotrote Sinken des Lachens
neben mir
Greift rot und immer
Wieder Rot

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