Anwendung zu kämpfen hat; oder vielmehr der letztere
Kampf ist noch schlimmer, da er leichter zu faulen Waffen-
stillständen führt.
Der rasche und an sich erfreuliche Aufschwung des Kunst-
gewerbes in der letzten Zeit hat auf die Entwicklung und
Beurteilung der Architektur und der freien Kunst leider den
unheilvollsten Einfluss ausgeübt, da das Kunstgewerbe da-
durch, in Ueberschätzung seiner wirklichen Bedeutung, in
den Mittelpunkt des künstlerischen Interesses gerückt worden
ist, und, in konsequenter Weiterführung dieser Ueberschätz-
ung, Verwandtschaft mit dem Kunstgewerbe auch in allen
übrigen Kunstzweigen als künstlerische Qualität angesehen
wurde. Ganz abgesehen davon, dass im modernen Kunst-
gewerbe, wie bei jeder schnell emporgekommenen und aus-
sichtsreichen Bewegung, talent- und kritiklose Marodeure
eine grosse und verderbliche Rolle spielen, ist die ausge-
dehnte Herrschaft kunstgewerblicher Anschauungen, ganz
allgemein betrachtet, gefährlich, da sie eine Verkennung
der natürlichen Aufgaben und Grenzen der verschiedenen
Künste zur Folge hat und also bei allen Stilprätentionen
gerade die Stillosigkeit in der Kunst propagiert.
Die ganze Terminologie der heute üblichen Kritik ist von
dem Geist der Kunstgewerblichkeit durchseucht, und alle
Begriffe werden in dem Sinn, in dem sie ungefähr auf das
Kunstgewerbe passen mögen, auf alle Kunstbetätigungen
angewandt. Man proklamiert das, was im Kunstgewerbe
stilvoll oder zweckmässig oder schön sein mag, einfach
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Kampf ist noch schlimmer, da er leichter zu faulen Waffen-
stillständen führt.
Der rasche und an sich erfreuliche Aufschwung des Kunst-
gewerbes in der letzten Zeit hat auf die Entwicklung und
Beurteilung der Architektur und der freien Kunst leider den
unheilvollsten Einfluss ausgeübt, da das Kunstgewerbe da-
durch, in Ueberschätzung seiner wirklichen Bedeutung, in
den Mittelpunkt des künstlerischen Interesses gerückt worden
ist, und, in konsequenter Weiterführung dieser Ueberschätz-
ung, Verwandtschaft mit dem Kunstgewerbe auch in allen
übrigen Kunstzweigen als künstlerische Qualität angesehen
wurde. Ganz abgesehen davon, dass im modernen Kunst-
gewerbe, wie bei jeder schnell emporgekommenen und aus-
sichtsreichen Bewegung, talent- und kritiklose Marodeure
eine grosse und verderbliche Rolle spielen, ist die ausge-
dehnte Herrschaft kunstgewerblicher Anschauungen, ganz
allgemein betrachtet, gefährlich, da sie eine Verkennung
der natürlichen Aufgaben und Grenzen der verschiedenen
Künste zur Folge hat und also bei allen Stilprätentionen
gerade die Stillosigkeit in der Kunst propagiert.
Die ganze Terminologie der heute üblichen Kritik ist von
dem Geist der Kunstgewerblichkeit durchseucht, und alle
Begriffe werden in dem Sinn, in dem sie ungefähr auf das
Kunstgewerbe passen mögen, auf alle Kunstbetätigungen
angewandt. Man proklamiert das, was im Kunstgewerbe
stilvoll oder zweckmässig oder schön sein mag, einfach
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