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Tacitus, Cornelius
Cornelii Taciti De situ moribus et populis Germaniae qui fertur libellus — Bremen, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.36539#0093
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tust an gebrauch und behendigkeit der füsse haben;
was attes uon den auf harren und pferden leben-
den Sarmaten abweicht, die Fennen sind von un-
glaublicher tierhaftigkeit^, widrigem elend: kei-
ne waffen ^ keine pferde^ kein haus; die nahrung
kraut, das kleid felle^ der boden das lager. nur auf
ihre pfeile rechnen sie^ die sie / da eisen mangelt/
mit knochenspitzen versehen. das gleiche Wild-
bret nährt männer und weiber; diese ziehen mit
her und hin und fordern ein stück von der beute
ein. nicht einmal die kinder haben vor reissendem
und regen andern Unterschlupf, als dass zusam-
mengebundene baumzweige dach bilden, hierher
kehren die jungen heim,, hier ist der winket der al-
ten . aber sie halten es ein seligers als überm acker
stöhnen ^ sich am hause plackensein eigen und


sicher vor menschen^ sicher vor göttern haben
sie das schwerst zu erringende errungen: dass
sie nichts wünschen müssen-Jenseits begin-
nen schon märchen: dass Hellusier und Okionen
menschenhaupt und miene^ tierleiber und glieder
hätten; was ich als unermittelt dahinstehn lasse.

BREMER PRESSE
Bremen / im Juli Neunzehnhundertundvierzehn.

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